Gedenktafel für Sophie Sichel

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Rabbiner Jakov Ebert von der jüdischen Kultusgemeinde Würzburg spricht einen Segen. Foto: Arkadius Guzy
Rabbiner Jakov Ebert von der jüdischen Kultusgemeinde Würzburg spricht einen Segen. Foto: Arkadius Guzy

Eine Gedenktafel am jüdischen Friedhof in Pfaffenhausen erinnert an Sophie Sichel, die Großmutter von Arnold Samuels.

Sophie Sichel (1853-1918) war mit Samuel Sichel (1851-1939), dem bekannten jüdischen Getreidewarenhändler aus Hammelburg, verheiratet. Auch an ihn erinnert die Tafel, obwohl er in Würzburg begraben wurde.

"Es ist berührend, dass 95 Jahre nach dem Tod von Sophie Sichel Enkel und Urenkel zusammenkommen, um sich zu erinnern", sagte Rabbiner Jakov Ebert von der jüdischen Kultusgemeinde Würzburg. Er sprach die Segensworte.
"Es ist kein Zufall, dass wir heute hier stehen", sagte Rabbiner Ebert. Sophie Sichel habe es verdient. Ein jüdischer Friedhof ist für die Ewigkeit angelegt, erklärte er. Für die Ewigkeit sei er aber nur, wenn man sich auch an die Vergangenheit erinnere.

Der jüdische Friedhof in Pfaffenhausen wurde um 1580 angelegt. Im Juli 1938 fand das letzte Begräbnis statt. Von dem berichtete Oskar Böhm. Als Zehnjähriger hatte er die Beerdigung damals mitbekommen. Er wurde beauftragt den Wasserbehälter für die Händewaschung aufzufüllen, erzählte Böhm.

Nach der Reichspogromnacht wurde der Friedhof geschändet. Die Inschriften der Grabsteine wurden zerstört. So auch die Namenstafel von Sophie Sichel.