Für sie ist Arbeit eine Berufung

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Für Pastoralreferentin Christine Seufert ein emotionales Erlebnis - der Dankgottesdienst zum 25-jährigen Arbeitsjubiläum mit Pfarrer Edwin Ziegler und Pfarrer Norbert Reinwand (von links). Foto: Peter Klopf
Für Pastoralreferentin Christine Seufert ein emotionales Erlebnis - der Dankgottesdienst zum 25-jährigen Arbeitsjubiläum mit Pfarrer Edwin Ziegler und Pfarrer Norbert Reinwand (von links). Foto: Peter Klopf
Immer ein Lächeln auf den Lippen - so kennt man die Pastoralreferentin Christine Seufert. Für sie ist ihre Arbeit eine Berufung. Foto: Peter Klopf
Immer ein Lächeln auf den Lippen - so kennt man die Pastoralreferentin Christine Seufert. Für sie ist ihre Arbeit eine Berufung. Foto: Peter Klopf
 

Pastoralreferentin Christine Seufert feierte ihr Jubiläum mit einem Dankgottesdienst. Noch heute bekommt sie Mails aus ihrer ersten Pfarrgemeinde.

Pastoralreferentinnen übernehmen seelsorgerische Aufgaben in den römisch-katholischen Kirchengemeinden. Zudem können sie Religionsunterricht erteilen, Begräbnisfeiern leiten oder in der Erwachsenenbildung und Jugendarbeit tätig sein. Im Rahmen des Gottesdienstes übernehmen sie auch liturgische Aufgaben, können in Wortgottesdiensten predigen, sie sind an der Vorbereitung von kirchlichen Festen wie Erstkommunion, Firmung, Taufe oder Hochzeit beteiligt. Hinzu kommen Öffentlichkeitsarbeit und das Organisieren von Veranstaltungen. Ein recht großes Aufgabenspektrum, das berufliche Mobilität und Flexibilität erfordert. Eine von ihnen ist die Hambacherin Christine Seufert.
Als Pastoralreferentin ist sie in der vakanten Pfarreiengemeinschaft Immanuel Oerlenbach (Oerlenbach, Ebenhausen, Eltingshausen und Rottershausen) die erste Adresse und Ansprechpartnerin vor Ort. "Ich haben die gleiche Ausbildung wie ein Pfarrer, nur Sakramente spenden darf ich nicht. In den Pastoralkursen, ein Jahr bevor man in die Pfarrgemeinde kommt, waren wir im Priesterseminar immer mit den angehenden Priestern zusammen", erklärt Christine Seufert. "Natürlich haben wir nicht im Priesterseminar mit ihnen gewohnt", schmunzelt die Pastoralreferentin. "Auch bei den Fortbildungen war ich mit den Kaplänen zusammen." Positiv sei für sie gewesen, dass man sich aneinander im Diskurs reibt, aber auch viel voneinander lernt. "Es macht den Unterschied, wenn man sich kennenlernt und erkennt, dass man gemeinsame Berührungspunkte hat." Nach dem Abitur standen drei Berufswege, wie sie sagt, offen: Agrarwissenschaften, Mathematik oder Theologie. Als Ministrantin, in der Jugendarbeit und in der Kirchengemeinde fest verwurzelt, waren für sie alle drei Wege möglich. Sie hatte auch überlegt, ob sie in ein Kloster gehen sollte. "Es war schwierig. Nach einiger Überlegung, war für mich klar: Warum mache ich nicht das, was ich schon immer hier in der Kirchengemeinde von Hambach gemacht habe. Schnell habe ich gemerkt, dass ich mit dem was ich kann und gerne mache in eine Pfarrei gehöre." Daher wurde das Theologiestudium aufgenommen. Ihre erste Stelle führte sie in die Haßberge nach Hofheim. Der Pfarrverband Hofheim, Aidhausen-Riedbach sollte für über 13 Jahre ihr Zuhause werden. Hier begegnete sie auch ihrem Mentor Pfarrer Norbert Reinwand. "Unsere Zusammenarbeit war von Anfang an von Wohlwollen und gegenseitigem Respekt geprägt. Wir schätzten unsere Unterschiedlichkeit. Er machte Sachen, die ich überhaupt nicht mochte und umgekehrt. Das ist kostbar. Wir haben 20 Jahre zusammengearbeitet. Da hat alles gepasst", sagt Christine Seufert. "Wir haben einiges zusammen geleistet. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam etwas zu entwickeln." Kommunionwochenenden, Pfarrgemeinderatsbesinnungstage, Familienwochenenden oder Meditationstanz seien in Aidhausen und Riedbach erstmals durchgeführt worden. Die Pfarrgemeinde war begeistert. Omas kamen mit ihren Enkeln zum Tanzen. Es folgten fünf Jahre in Bergrheinfeld und Umgebung mit einem kurzen Intermezzo in Salz bei Bad Neustadt, bevor sie Pfarrer Reinwand, der mittlerweile die Pfarrgemeinde in Oerlenbach führte, sie abwarb. In der Pfarreiengemeinschaft Immanuel ist sie für die Kommunion- und Firmungsvorbereitung, den Beerdigungsdienst, Gremienarbeit mit Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung und Seelsorgegespräche zuständig. "Positiv in meinen 25 Jahren war, dass ich noch heute aufbauende Mails aus meiner ersten Gemeinde Riedbach bekomme. Ich kann manchmal gar nicht glauben, wie nachhaltig ich damals gewirkt habe." Absolut frustrierend in dem Vierteljahrhundert sei für sie die Problematik des notwendigen Pfarrheimumbaus und die Neubesetzung der Pfarrstelle in Oerlenbach. "Ich weiß einfach nicht, wie es weiter geht", sagt die sympathische Frau plötzlich mit einem sehr ernsten Gesicht. Bei dem Gespräch mit ihr merkte man gleich, dass sie von ihrer Tätigkeit überzeugt ist. Für sie ist es keine Arbeit, auch wenn es manchmal stresst, sondern eine Berufung. Etwas, was heutzutage selten ist und was man ihr auch abnimmt. Mit einem Dankgottesdienst in der Oerlenbacher St. Burkard-Kirche, zelebriert von Pfarrer Edwin Ziegler (Garitz) und Pfarrer Norbert Reinwand i. R. wurde das Jubiläum gebührend gefeiert. Den Grußworten des Pfarrgemeinderates von Aidhausen-Riedbach und Immanuel Oerlenbach schloss sich ein Empfang an, bei dem die Ortsbevölkerung ihre Glück- und Segenwünsche überbringen konnte.