Für die Fans des Schlosses

3 Min
Schloss Aschach und die historischen Museen aus der Luft. Foto: privat
Schloss Aschach und die historischen Museen aus der Luft. Foto: privat
Der Gründungsvorstand des Vereins der Förderer und Freunde von Schloss Aschach . Foto: Hanne Dittmar
Der Gründungsvorstand des Vereins der Förderer und Freunde von Schloss Aschach . Foto: Hanne Dittmar
 

Der Verein der Freunde und Förderer der Museen von Schloss Aschach ist gegründet. Doch Bürgermeister Wolfgang Back sorgte am Anfang für eine Überraschung.

Recht verworren schien anfangs noch die Situation in der Versammlung zur Gründung des Fördervereins für Schloss Aschach. Statt nur einen Satzungsentwurf zu diskutieren, gab es plötzlich zwei unterschiedliche Versionen, die in Einklang zu bringen waren. Nach drei Stunden war jedoch alles geklärt, Widersprüche bereinigt und der Vorstand gewählt.
Der "Verein der Freunde und Förderer der Museen Schloss Aschach" wird in Kürze ins Vereinsregister eingetragen.

Tagelang ausgetüftelt

Tagelang hatte eine sechsköpfige Arbeitsgruppe um Georg Moser (Bad Kissingen) den Wortlaut einer mehrseitigen Vereinssatzung ausgetüftelt, die zu Beginn der Gründungsversammlung den 40 anwesenden Schlossfreunden aus Aschach und Umgebung im Pfarrheim zur Beratung vorgelegt wurde. Doch zur allgemeinen Überraschung war eine zweite Fassung mit Einschüben und Änderungen aufgetaucht, die Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) verteilt, aber nicht zuvor mit der Arbeitsgruppe abgestimmt hatte. In diesen ergänzenden Formulierungen wurde der Versuch spürbar, der Gemeindeverwaltung sowie der Bockleter Staatsbad GmbH sozusagen als "geborenen Mitgliedern des Vorstands" mehr Einfluss zu ermöglichen.
Versammlungsleiter Georg Moser wollte dies keinesfalls akzeptieren. Der Verein sei als Zusammenschluss von Privatpersonen zu verstehen, von echten Freunden und Förderern des Schlosses und dessen Museen. "Wir wollen kein Verein der Gemeinde sein."
In der anschließenden Diskussion wurde der Bürgermeister in seinem Vorstoß deutlich ausgebremst, seine Ergänzungswünsche blieben unberücksichtigt. So konnte der von der Arbeitsgruppe vorgelegte Satzungsentwurf mit nur formal notwendigen oder von der Versammlung gewünschten Korrekturen schließlich doch einstimmig verabschiedet werden.

Jeder kann Mitglied werden

Demnach verfolgt der neue Verein den Zweck, "die Museen Schloss Aschach und deren historische Bedeutung zu unterstützen und zu fördern". Zielsetzung ist, "die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Museen und ihrer Sammlungen". Mitglied kann jede natürliche Person, aber auch juristische wie Vereine und sogar Firmen werden, von denen man sich größere Spenden für die Vereinsarbeit erhofft.
"Wir entlasten nicht den Bezirk Unterfranken als Eigentümer in seiner Verantwortung für das Schloss", machte Bürgermeister Back noch einmal deutlich. Der Verein solle vielmehr durch zusätzliche Aktionen den Bekanntheitsgrad der Museen steigern oder vielleicht hin und wieder mit einem "Geldschein aushelfen, wenn die Museumspädagogen mal kurzfristig etwas brauchen".
Bei der Höhe der Mitgliedsbeiträge setzte noch einmal eine längere Diskussion ein. Manchen erschien der Regelbeitrag von 30 Euro pro Jahr zu hoch und forderten eine Minderung auf 20 Euro. Die Versammlung einigte sich schließlich auf 25 Euro pro Jahr. "Jeder darf mehr gern geben", motivierte Versammlungsleiter Moser die Befürworter höherer Beitragssätze. Der gemeinnützige Verein darf Spendenbescheinigungen ausstellen.

Vorsitzender Wolfgang Back

Nach zweistündiger Debatte und Ausfüllen der Beitrittserklärungen begann die offizielle Gründungsversammlung. Einziger Tagesordnungspunkt war die Wahl des Vorstands, an der sich nur noch 36 der 45 eingetragenen Mitglieder beteiligten.
Nachdem zu Beginn des Abends die absolute Unabhängigkeit des Vereins von der Gemeinde festgestellt worden war, stand der Wahl von Wolfgang Back als Privatperson für den Posten des Vorsitzenden nichts mehr im Wege. Er wurde in geheimer Wahl ebenso einstimmig gewählt wie sein zweiter Stellvertreter Helmut Wischang. Nur stellvertretender Landrat Emil Müller bekam als erster Stellvertreter des Vorsitzenden eine Nein-Stimme. Beide Stellvertreter handeln gemäß Satzung gleichberechtigt.
Thema war die Vereinsgründung auch bei der Sitzung des Kulturausschusses des Bezirkstages am nächsten Tag auf Schloss Aschach. "Ich hoffe, dass wir aus dem Verein heraus viel Unterstützung für unsere Museen bekommen", so Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU). Vorstellen könne er sich sogar Aufsichtsdienste von Ehrenamtlichen, um das Personal zu entlasten. Langfristig hofft der Bezirk durch den Verein auf Einsparungen beim Unterhalt. Auch Museumsleiterin Annette Späth freut sich über den neuen Verein, in dessen Vorstand sie mitarbeitet. "Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Museen und dem Förderverein", beschrieb Späth in der Sitzung des Kulturausschusses ihre Rolle.

Zweck Die Museen Schloss Aschach und deren historische Bedeutung zu unterstützen und zu fördern sowie ihren Bekannheitsgrad zu erhöhen.

Vorstand Vorsitzender Wolfgang Back, Stellvertretender Vorsitzender Emil Müller, zweiter Stellvertreter Helmut Wischang, Schatzmeisterin Christiane Glückler, Schriftführerin Betarice Rose-Ebel, Beisitzer Georg Moser, Konrad Löbmann, Peter Walckenhorst und Ludwig Bauer, Kassenprüfer Angela Kliem und Berthold Hümpfer . Museumsleiterin Annette Späth gehört dem Vereinsvorstand nicht an, darf aber satzungsgemäß an allen Sitzungen des Vorstands und der Mitgliederversammlung "in beratender Funktion teilnehmen.

Mitgliedsbeiträge 25 Euro im Jahr, Familien mit minderjährigen Kindern pauschal 40 Euro, Jugendliche und Studenten 15 Euro, juristische Personen mindestens 50 Euro pro Jahr. Spendenbescheinigungen kann der Verein ausstellen.

Wer beitreten möchte Interessierte können sich telefonisch oder per Email bei Schriftführerin Beatrice Rose-Ebel melden (Mobil: 0170/385 57 27, Email: beatrice.rose@web.de). Sigismund von Dobschütz/Ralf Ruppert