Das frühere Schulgebäude soll neu genutzt werden. Besonders der Gewölbekeller beflügelt die Fantasien
"Viele gute Ideen scheitern, weil irgendjemand, der hätte gefragt werden sollen, nicht gefragt
wurde." Der Spruch des Historikers Cyril Northcote Parkinson war ein Schlüssel zum Erfolg
für den Workshop-Abend zur Alten Schule in Wittershausen. Positiv überrascht zeigte sich
Ortssprecher Christian Sell über den großen Zuspruch der Ortsbevölkerung, noch mehr
aber über die Fülle an Anregungen.
Im Jahre 1854 erbaut, wurde das
Schulgebäude im Jahr 1884 um drei Meter und im Jahre 1949 nochmals um zwei Meter
verlängert. Im Jahre 1960 wurde ein Schulhausneubau angestrebt, der jedoch niemals
verwirklicht wurde. Es blieb bei den letzten Umbaumaßnahmen aus dem Jahr 1949.
"Alle Ortsbürger sollten Ideen zur Nutzung der Alten Schule einfließen lassen
- das wurde definitiv voll erfüllt", sagte Sell. Landschaftsarchitektin Natascha Weigand
zeigte anhand von ähnlichen Projekten mögliche Nutzungsmöglichkeiten.
Neben Ideen für das Gebäude waren die baulichen Mängel und mögliche Impulse
für den Ort Themen des Abends. Es wurde außerdem ein Gremium gebildet, das sich als
Vertretung der Bürger gegenüber Behörden und Planern versteht.
Ihm gehören Christian Sell, Natascha Weigand, Bruno Geiger, Hans Dünninger, Bernhard
Röder, Wolfgang Straub, Elmar Sell, Armin Kirchner, Stefan Buttler, Klaus Scharf und Mathias
Heilmann an.
Kirchliche Veranstaltungen wie Pfarrfamilienabende, Kinderkirche und
Pfarrgemeinderatssitzungen wurden als wichtigste Nutzungsmöglichkeiten genannt.
Aber auch als Proberaum für den Musikverein und die Tanzgruppe, als Vortragsraum, als
Dorfmuseum, als Archiv, als Ausstellungsfläche, als Wahlraum und als Bücherei könnte
das Schulgebäude eine Verwendung finden. Weitere Vorschläge waren zum Beispiel
Yoga-, VHS- und Tanzkursen. Für Kinder- und Seniorennachmittage seien die Räumlichkeiten
auch zu nutzen. Die Verbesserung der Heizung und der Sanitäreinrichtungen, die
Vergrößerung des Treppenhauses, der Einbau von Teeküche mit Kochgelegenheit und die
Bewirtungsmöglichkeiten im Erdgeschoss mit Verbindung zum Kirchplatz wurden von den
Bürgern schriftlich eingereicht. Als wahres "Liebhaberobjekt" zeigte sich der
Gewölbekeller. Dort können sich einige Bürger einen Weinkeller oder eine Bar gut
vorstellen.
Noch wird die erste urkundliche Erwähnung von Wittershausen aus dem Jahr 1317
vom Staatsarchiv in Würzburg überprüft. Sollte sie bestätigt werden, so steht
dem Ort in vier Jahren eine große Feier bevor: "700 Jahre Wittershausen". Ein im neuen Glanz
erstrahlendes Schulgebäude würde dann bestimmt eine zentrale Anlaufstelle bilden.