Friedhof in Burghausen wird teurer als gedacht

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Wasserwart Bernhard Röß erneuerte die Wasserleitung am Friedhof in Burghausen; Ferienjobber Simon Bangert ging ihm zur Hand ging. Foto: Heike Beudert
Wasserwart Bernhard Röß erneuerte die Wasserleitung am Friedhof in Burghausen; Ferienjobber Simon Bangert ging ihm zur Hand ging. Foto: Heike Beudert

In Burghausen ist die Friedhofssanierung nicht besonders rund gelaufen. Jetzt ist aber ein Ende der Arbeiten in Sicht.

Viel länger als geplant zieht sich die Sanierung des Burghausener Friedhofes bereits hin. Nun scheint aber ein Abschluss der Arbeiten in Sicht. Heute soll die Baufirma wieder anrücken und die Restarbeiten durchführen. Reiner Straub vom städtischen Bauamt hofft, dass alle Arbeiten bis Ende der Woche oder spätestens Anfang kommender Woche abgeschlossen sein werden.

Obwohl die Sanierung schon in Gang war und erste Arbeiten abgeschlossen waren, hatte die Stadt
die Planung vor einigen Wochen nochmals über den Haufen geworfen. "Es war richtig, die Notbremse zu ziehen", meint Bürgermeister Helmut Blank. Auf Dauer wären die Unterhaltungskosten im Friedhof sonst zu hoch gewesen.
So gibt es jetzt auf den Seitenwegen und zwischen den Gräbern keine Plattenbeläge, wie ursprünglich von der Architektin in Absprache mit Stadt und Bürgern geplant. Bei der Planung hatte man nicht berücksichtigt, dass es durch die Bestattungen immer wieder zu Setzungen kommt. Diese lassen sich bei einer Splitdecke leichter beheben als bei einem Plattenbelag. Die Feinschotterung der Friedhofswege soll im Laufe dieser Woche erfolgen. Außerdem wird der Hauptweg fertig gestellt, ebenso wie der Zugang zum Friedhof.

Im Zuge der neuen Planung wurde ein bereits verlegtes, durchgehendes Metallband entlang der Gräber wieder entfernt. Dieses Band hätte man bei Bestattungen immer entfernen müssen, hatte vor einigen Wochen Bestatter Gerhard Suckfüll bei einer Ortsbegehung festgestellt.

Die überflüssigen Edelstahlbänder hat man ins Bauhofdepot geschafft. Sie könnten eventuell als Grabeinfassungen neue Verwendung im Friedhof finden, erklärt Reiner Straub vom städtischen Bauamt auf Anfrage. Nicht verwirklichen lässt sich aber ein viereckiger,einteiliger, in die Erde gedrückter und herausnehmbarer Metalrahmen. Schuld sind die Streifenfundamente der Grabsteine, die bis zu 20 Zentimeter in die Grabflächen hineinragen. Straubs Idee ist, dass man aus den vorhandenen Edelstahlbändern zweiteilige Grabeinfassungen in U-Form biegt. Reiner Straub plant, ein entsprechendes Mustergrab anzulegen.

Wer zahlt die Grabeinfassung?

Wie Bürgermeister Helmut Blank auf Anfrage betont, sei es aber auch möglich, komplett auf eine Grabeinfassung zu verzichten. Der Friedhof sei jetzt so gestaltet, dass dies möglich ist. Nicht geklärt ist außerdem, wer die Umrandung bezahlt. Die Friedhofssatzung besagt, dass diese Kosten der Grabbesitzer zu tragen hat. Im Burghausener Fall müsse man das aber noch abklären, weil ja das Edelstahlband ohnehin schon angeschafft ist, meint Helmut Blank.

Ganz kurzfristig hat die Stadt entschieden, die 60 Jahre alte Wasserleitung am Friedhof zu erneuern. "Sie war zwar noch dicht", betont Reiner Straub. Wasserwart Bernhard Röß allerdings glaubt aber, dass sie nicht mehr lange gehalten hätte. Diese Arbeiten wurden am Montag abgeschlossen. Die ersten Gräber auf dem Burghausener Friedhof sind schon wieder bepflanzt. Reiner Straub jedoch bittet die Grabbesitzer, in dieser Woche nach Möglichkeit keine Bepflanzungen einzuplanen, damit die Baufirma ihre Arbeiten zügig durchführen kann.

Haushaltsansatz reicht nicht aus

Die genaue Kostenhöhe ist noch nicht bekannt. Eingestellt im Haushalt sind 35.000 Euro. Die reichen aber nicht aus. Das Angebot der Baufirma lag bei 43.000 Euro. Nicht eingerechnet sind darin die Kosten, die durch zusätzlich angefallene Arbeiten des Bautrupps entstanden sind. Hier rechnet Blank mit Kosten zwischen 5000 und 6000 Euro. Die bereits gelieferten, aber überflüssig gewordenen Platten für die Zwischenwege habe man zurückgeben können, so Helmut Blank. Die genauen Kosten für die Sanierung sollen in rund vier Wochen ermittelt sein.

Ortssprecher Klaus Görlinger will eigentlich erst wieder etwas über den Friedhof sagen, wenn die Maßnahme ganz und gar fertig ist. Er sehne sich wie die gesamte Bevölkerung danach, dass die Sache endlich abgeschlossen wird. Unterm Strich, so seine erste Einschätzung, sei die Sanierung, wie sie sich jetzt andeutet, gelungen. "Man sieht, es ist etwas getan, es sieht sauber aus und hält wohl auch die nächsten Jahre".