Bad Bocklets Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) und Museumsleiterin Annette Späth freuten sich, dass sich so viele für die Gründung eines Fördervereins für Schloss Aschach interessierten. Mehr als 65 Teilnehmer waren vor Ort.
Back erinnerte an die historische Abhängigkeit zwischen Schloss und Dorf und dessen touristische Bedeutung. Daraus ergebe sich eine Verantwortung für die Gemeinde und die Staatsbad GmbH, aber auch für alle Einwohner. Dennoch habe er in den vergangenen Monaten mit dem Bezirk Unterfranken "im harten Clinch gelegen". Es sei unlogisch, hohe Summen in die Sanierung des Schlosses zu stecken, im Gegenzug die Arbeitsstunden der Mitarbeiter zu mindern, dann aber höhere Besucherzahlen
zu fordern.
Vielzahl von Aufgaben Back warnte vor der falschen Vorstellung, mit Beiträgen eines Fördervereins könne der Bezirk entlastet und Mitarbeiter entlohnt werden. Ziel eines Vereins sei es, zusätzliche Veranstaltungen zu ermöglichen und eine größere Öffentlichkeitswirkung zu erreichen.
Der Unterstellung, der Bezirk wolle sich an einem Förderverein schadlos halten, widersprach Bezirksrätin Karin Renner (CSU). Sie verwies auf die Vielzahl der Bezirksaufgaben, Museen erhalten und kulturelle Projekte fördern zu müssen. Seit Jahren werde in das Schloss investiert. Gerade würden das Restaurant erweitert und ein Museumsshop gebaut. Renner warb für den Freundeskreis und bedauerte, dass man nicht sofort die Gründung vollziehe.
Auch stellvertretender Landrat Emil Müller (CSU) warb für einen Förderverein. Dessen Gründung sei "ein wichtiges Signal aus der Region an den Bezirk". Er sichere den Bestand des Schlosses.
Museumsleiterin Annette Späth nannte als Aufgaben, das Schloss mit seinen Museen "stärker in der Bevölkerung zu verankern". Die Öffentlichkeitsarbeit solle verstärkt, aber mit Mitgliedsbeiträgen auch Hilfsmittel für die Museumspädagogik
angeschafft werden. Organisatorisch müsse der Förderverein selbständig sein. "Wir können nur den Anstoß geben." Deshalb wollte sie auch nicht sagen, wie hoch der Mitgliedsbeitrag ausfallen werde. "Das muss der künftige Vereinsvorstand selbst entscheiden."
Blick auf das Übergabeprotokoll Der frühere Aschacher Bürgermeister Walter Hein warb ebenso wie Ortssprecher Andreas Sandwall
(CSU) für die Vereinsgründung. Sandwall: "Was man vor der eigenen Haustür hat, weiß man oft nur wenig zu schätzen." Michael Back aus Aschach wünschte, eine Kopie des Übergabeprotokolls von 1955 zwischen Karl Graf von Luxburg und dem Bezirk zu sehen. "Darin wurde den Aschacher Vereinen ein Veranstaltungsrecht auf dem Schloss zugesichert." Ein Förderverein habe nur Sinn, wenn solche Rahmenbedingungen garantiert seien.
Der Bad Kissinger Georg Moser warb für einen selbständigen Internet-Auftritt eines Fördervereins. "Nur so können wir die Jugend für das Projekt gewinnen."
Nach zwei Stunden schienen alle Anwesenden einen Förderverein innerlich schon als gegeben hingenommen zu haben. Als Bürgermeister Back fragte, wer sich eine Mitgliedschaft vorstellen könne, meldeten sich fast alle. Zu einer Gründungsversammlung werde im Januar oder Februar eingeladen. Back: "Bringen Sie dann Freunde und Verwandte mit."