Belastungen unterschiedlicher Art sind Feuerwehrleute gewohnt. Trotzdem rauchten den 80 Teilnehmern der Arbeitstagung nach dreieinhalb Stunden die Köpfe.
Im großen Versammlungsraum der Fuchsstädter Feuerwehr trafen sich die Kommandanten unter der Leitung des zuständigen Kreisbrandinspektors (KBI) Peter Sell zu ihrer Arbeitstagung. Neben interessanten Fachvorträgen war auch die längst fällige Einführung des Digitalfunks Thema, dessen Probebetrieb Kreisbrandmeister Oliver Lukaschewitsch für das Ende des ersten Quartals im kommenden Jahr ankündigte.
"Mit der kompletten Anzahl der Endgeräte rechnen wir im darauf folgenden Jahr, also 2015", sagte Lukaschewitsch. Bis dahin gebe es eine Übergangszeit von analogem und digitalem Funk bei der Feuerwehr. "Ich hoffe, dass die Funklöcher in Heiligkreuz und Heckmühle bald Vergangenheit sind", so der KBM.
Körper und Geist trainieren Bei ihren Einsätzen sind die Floriansjünger mitunter körperlichen
und sogar psychischen Extrembelastungen ausgesetzt. "Wie schön ist es, wenn dann Körper und Geist für das Wechselspiel der unterschiedlichen Belastungen gewappnet sind", warb Irma Sell vom Hammelburger TV / DJK für die Förderung der Sportausbildung bei den Feuerwehren.
"Dann sind die Feuerwehrleute so fit, dass angefangen von der Bewältigung schwerer Ausrüstungen bis hin zur Volkskrankheit Rückenleiden alles kein Thema mehr ist", meinte sie.
Gesunde Reflexe für das schnelle Reagieren und die körperliche Koordination gebe es obendrein. "Das steigert auch das Selbstwertgefühl", betonte Irma Sell.
Ganz im Zuge der modernen Zeit präsentiert sich jetzt auch die bewährte Basisausbildung bei den Feuerwehren. Zu den Ausbildungszielen "Truppmann I und II" als modulare Basis geselle sich das Modul "Ausbildung und Übung" und nun als drittes Modul die Neuerung "Ergänzungsmodul", erklärte KBM Thomas
Eyrich. Letzteres berücksichtige die individuelle Ausrüstung der örtlichen Wehr.
Neue Ausbildungszeit Nicht nur die Ziele, auch die variable Ausbildungszeit orientiere sich seit dem Vorjahr neu, informierte Eyrich. So soll der heranwachsende Nachwuchs der Floriansjünger bei der Stange gehalten werden.
Was die Feuerwehren von heute miteinander verbindet, das sind die örtlichen Computer und die zentralen Servereinrichtungen. Beide kommen nicht ohne die geeigneten Softwareprogramme aus. Über die entsprechenden Neuerungen der Computerprogramme ELDIS und MP-Feuer berichteten die EDV-Experten des Kreises KBI Harald Albert und Fachberater Walter Wild.
Neue Vertreter gewählt Zu Stellvertretern im Dienstbereich Hammelburg
wurden für die Kommandanten Dieter Ebert (Diebach), für die Vereinsvorstände Heinrich Starrach (Machtilshausen) und für die Kreisbrandmeister (KBM) Klaus Wüscher gewählt. Gewürdigt wurde mit Dankes urkunden der Abschied zweier bewährter Kommandanten. "Ich habe meinen Kommandantendienst gerne ausgeübt", bestätigt Otto Winter, der 24 Jahre lang die Feuerwehreinsätze in Völkersleier anführte.
Zwölf Jahre lang war Erich Markart erster, sechs Jahre lang zweiter Kommandant in Reith gewesen. "Berufliche Gründe zwangen mich zum Aufhören und ich freue mich, dass ein Nachfolger für dieses Ehrenamt gefunden wurde", so Markart.
"Ich war selbst für zwölf Jahre hier in Fuchsstadt der erste Kommandant", erinnerte Bürgermeister Peter Hart (CSU). Neben dem Sinn für die 143-jährige Tradition der Fuschter Wehr sei der Wille zur Eigenleistung, die
hervorragende Jugendarbeit und die Beteiligung von Feuerwehrfrauen (seit 30 Jahren) zu loben.
Mit der Feuerwehr im selben Boot fühlte sich Erster Polizei-Hauptkommissar Alfons Hausmann, Chef der Hammelburger Inspektion, als er über die gute Zusammenarbeit sprach. So zum Beispiel beim gemeinsamen Einsatz anlässlich von Autobahnunglücken.
"Unbegreiflich sind mir die Fälle von Brandstiftungen - was geht in diesen Menschen vor?", fragte sich Hausmann.
Auch Kreisbrandrat (KBR) Benno Metz sprach dieses Thema an. "Wir müssen schon die Jugend von Beginn an sensibilisieren", zog Metz das Fazit aus den Brandstifterfällen von Hammelburg, Maßbach und Bad Kissingen. Der besondere Dank des KBR ging an die Bundespolizei, die regelmäßig das Fahrsicherheitstraining für die Floriansjünger
ermöglicht habe. "Ich werde mir über die Alarmierung noch Gedanken machen", versprach Metz bezüglich Nachfragen von nicht alarmierten Nachbarwehren.