Die Mitglieder des Bürgerbadvereins Münnerstadt sind angesteckt von der Begeisterung, die sie beim Hallenbadverein im hessischen Buseck erlebt haben. Ein Besuch bestärkte die Münnerstädter Hallenbadbefürworter in ihrem Vorhaben, das städtische Hallenbad als Vereinsbad zu betreiben.
Für die Münnerstädter bestätigte sich, dass ihr Vorhaben, das städtische Hallenbad künftig als Vereinsbad zu betreiben, keine Utopie ist. Stadträtin Rita Schmitt (Forum aktiv) war mit dabei und ist sich jetzt sicher, dass es in Münnerstadt klappen würde, "weil wir im Grunde genommen die besten Voraussetzungen haben". Was ihrer Meinung nach in Münnerstadt fehlt, ist dieser ungeheure Zusammenhalt zwischen Verein, Bürgermeister und Verwaltung, den sie in Buseck kennen gelernt hat. "So eine Euphorie habe ich noch nie erlebt", bestätigt auch Walter Köth, der ebenfalls mit dabei gewesen ist.
In Münnerstadt vermisst Rita Schmitt ein wenig den generellen Willen in der Stadt, das Hallenbad erhalten zu wollen. Problem ist weiterhin, dass der Bürgerbadverein in Münnerstadt nicht die vom Stadtrat geforderten 1100 Mitglieder hat, damit das Hallenbad generalsaniert wird. "Wir sollten es auch unter 1100 Mitgliedern machen", findet Rita Schmitt. Sie glaubt daran, dass es der Verein meistern kann. Herta Harengel meint, dass der Verein in dem Moment viele neue Mitglieder bekommen wird, in dem das Hallenbad wieder geöffnet wird. Als Beispiel nennt sie den Golfclub Maria Bildhausen. Auch dort seien die Mitglieder erst nach dem Platzbau richtig gekommen. "Eine Eröffnung ist ein Signal", so die Münnerstädterin.
Besuch von Elternabenden an den Schulen
Dennoch wissen die engagierten Mitglieder des Bürgerbadvereins, dass sie in den nächsten Wochen noch aktiv in die Mitgliederwerbung einsteigen müssen. "Werben, werben werben", meinte Walter Köth. Werner Menegoni (Poppenlauer) und Vorsitzender Wolfgang Blümlein betonen, dass sie die Elternabende der Schulen und Kindergärten besuchen werden, um Eltern zu sensibilisieren. Die Eltern sollten wissen, wie wichtig es ist, dass Kinder schwimmen können.
Wolfgang Blümlein schwebt auch eine Umfrage in Schulen vor, wie hoch der Anteil an Nichtschwimmern ist. Außerdem sollte man damit werben, wie günstig das Schwimmen im Hallenbad für ein Mitglied ist. Wer wöchentlich schwimmt, zahle letztendlich einen Euro pro Badetag. Der Jahresbeitrag soll bei 85 Euro fürs Einzelmitglied und bei 160 für Familien liegen.Doch jetzt sucht man erst einmal Mitglieder, die den einmaligen Aufnahmebeitrag von 20 Euro bezahlen, um überhaupt auf die geforderte Mitgliederzahl zu kommen. Werner Menegoni ist dennoch überzeugt, dass die Zukunft des Bades nicht alleine an der aktuellen Mitgliederzahl fest gemacht werden sollte. Auch er glaubt, dass die Berechnungen des Vereins so solide sind, dass das Bad sich trägt. Hinzu komme, dass die Energiekosten nach einer Generalsanierung sinken werden. Das sei noch nicht in den Kalkulationen berücksichtigt.
Bessere Startbedingungen
Buseck hat die Münnerstädter begeistert. Allerdings ist die Situation dort nicht eins zu eins auf Münnerstadt übertragbar. Busecks Hallenbadverein hatte gleich zu Anfang mehr als 1500 Mitglieder. Der Ort hat 13 000 Einwohner und das dortige Hallenbad benötigte vor 15 Jahren keine Generalsanierung. Dort wurden die Investitionen auf Jahre gestreckt. Auch die Gemeindefinanzen seien wohl relativ solide, haben die Münnerstädter erfahren. Trotzdem: Für sie ist Buseck das Beispiel, dass sie mit ihren Plänen den richtigen Weg eingeschlagen haben. Jetzt wollen sie davon noch viele potenzielle Mitglieder und den Stadtrat überzeugen.