Die Arbeitslosigkeit in der Region Main-Rhön stieg im letzten Monat des Jahres nur sehr gering an.
Erfreulich und jahreszeitlich unüblich stieg die Arbeitslosigkeit in der Region Main-Rhön im letzten Monat des Jahres nur sehr gering an. Mit 8171 Betroffenen im gesamten Arbeitsamtbezirk Schweinfurt - inklusive Landkreis Bad Kissingen - waren 153 Arbeitnehmer mehr ohne Beschäftigung als im November. Die Arbeitslosenquote stieg lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Vor einem Jahr wurden 138 Arbeitslose mehr gezählt.
Blick auf den Landkreis
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bad Kissingen ist von November auf Dezember geringfügig um 6 auf 2005 Personen gestiegen. Das waren 47 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 3,5 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 3,7 Prozent. Seit Jahresbeginn gab es 7253 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 351 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 7284 Abmeldungen von Arbeitslosen (+356). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 65 Stellen auf 980 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 183 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 200 neue Arbeitsstellen, 47 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 2523 Arbeitsstellen ein, zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 138.
Guter Jahresabschluss
"Damit schließt der Dezember ein Jahr mit einer insgesamt von Stabilität und guten Niveau geprägten Situation auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region ab", lautet die Einschätzung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, Thomas Stelzer. "Neben der weiterhin günstigen konjunkturellen Situation hat sicher auch die sehr milde Witterung im Dezember zu diesem geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat beigetragen".
Der Bestand von 3959 offenen Stellen liegt um bemerkenswerte 31,1 Prozent deutlich über dem Wert des Vorjahres. "Ein hoher Stellenbestand ist grundsätzlich ein Indiz für eine stabile Situation, denn die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ein Frühindikator für die mittelfristig zu erwartende Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Andererseits zeigt die hohe Zahl offener Stellen bei immerhin noch über 8000 Menschen ohne Arbeit, dass es zunehmend schwieriger wird, Arbeitsuchende und Arbeitgeber passgenau zusammenzuführen", so Stelzer.
Es fehlen Ingenieure
Ein deutliches Überangebot an Stellen besteht in dieser Hinsicht nach wie vor in den Bereichen der Gesundheits- und Pflegeberufe sowie in vielen Sparten des Baugewerbes und des Handwerks. Aber auch Fachkräfte im Hotel- und Gaststättenbereich werden unabhängig vom Saisonende immer wieder gesucht. Im verarbeitenden Gewerbe fehlen im Schwerpunkt Ingenieure mit Berufserfahrung. Das Kfz-Gewerbe sucht ebenfalls händeringend nach ausgebildeten Fachkräften. Einfacher ist die Besetzung von Stellen im Handel und im Bürobereich.
Gute Prognose
Die Zahl der Betriebe, die für alle oder einen Teil ihrer Arbeitnehmer vorsorglich Kurzarbeit angemeldet haben, blieb im Vergleich zum Vormonat mit 29 fast unverändert, im November waren es 30 Betriebe.
Die Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute lassen für die Region Main-Rhön für 2017 ein stabiles, moderates Beschäftigungswachstum erwarten. Laut einer Studie der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) ist der Großteil der Unternehmen in Unterfranken mit dem Standort zufrieden und würde sich jederzeit wieder für die Region entscheiden.