Münnerstadt
Kunstfestival
else!2 - total abgefahren
Bis 12. August wird der Bahnhof in Münnerstadt ein Begegnungsort verschiedener Kunstprojekte mit Ausstellungen, Workshops und Konzerten sein.

Nicht nur zum Gießen sind diese grünen Gießkannen zu gebrauchen. Sie taugen auch zum Kunstwerk. Zu sehen ist diese Installation beim Kunstprojekt "else!2" im Münnerstädter Bahnhof. Sigismund von Dobschütz
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Bilder
Nach fünfjähriger Pause organisiert der Münnerstädter Altstadtverein in den nächsten 15 Wochen mit "else!2" nun schon zum zweiten Mal ein spartenübergreifendes Kunstfestival. Bis zum 12. August wird der seit Jahren leerstehende Bahnhof zum Begegnungsort verschiedener Kunstprojekte mit Ausstellungen, Workshops und Konzerten. Den Anfang machten 19 internationale Künstlerinnen und Künstler mit der Vernissage zu ihrer beachtenswerten Ausstellung "abgefahren".
Ähnlich wie schon der Projekttitel "else" im Englischen "anders" bedeutet und dem eigenwilligen Festival eine gewisse Richtung vorgibt, schließt sich die Kunstausstellung mit ihrem Titel "abgefahren" dieser inhaltlichen Vorgabe mit ihren Unterthemen Reise, Flucht und Heimat an. Selbst der Bahnhof als "eine Haltestelle für die Kunst und das auf allen vier Etagen" sei allein schon ungewöhnlich und bemerkenswert, lobte Bürgermeister Helmut Blank (CSU) die Entscheidung der Veranstalter, diese seit Jahren ungenutzte Immobilie neu zu beleben.
"So viele Menschen standen wohl noch nie gleichzeitig an Gleis 3", begrüßte Blank die 200 Gäste zur Vernissage. Er wünschte sich nach dem Erfolg des Erstprojektes "else!" vor fünf Jahren in der Marienanstalt und dem diesjährigen Kunstfestival vergleichbare Folgeprojekte in der Zukunft. "Wir Politiker können auf Künstler manchmal neidisch werden", zeigte sich Blank nachdenklich. Beide Gruppen wollen gern gestalten, doch sei die Gestaltungsfreiheit in der Politik durch Gesetze und Verordnungen ziemlich eingeschränkt. Auch deshalb sei die Kunst in ihrer Gestaltungsfreiheit für die Bewusstseinsbildung und den kreativen Blick zur Erhaltung und Gestaltung gesellschaftlicher Lebensverhältnisse sehr hilfreich. Doch für beide Seiten gilt: "Erfolg hat in Politik und Kunst nur, wer die Menschen wirklich erreicht."
Um die gewünschte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen, sei doch ein Bahnhof der richtige Ort, versicherte Pauline Feichtinger als Vertreterin der Kulturagentur Rhön-Grabfeld. "Bahnhöfe waren schon immer eine Stätte der Begegnung." Diese Ausstellung "macht neugierig auf kommende Veranstaltungen." Gerade das alte Bahnhofsgebäude sei für diese "abgefahrene" Ausstellung wie geschaffen, ergänzte Mia Hochrein als Sprecherin des else!-Teams. "Künstler können alte Strukturen brechen. Sie können Gebäude neu beleben und inszenieren."
Dies ist den 19 Künstlerinnen und Künstlern wahrlich gelungen. Vom Keller bis zum Dachboden, kreuz und quer durchs Bahnhofsgebäude, erstreckt sich die Präsentation unzähliger Zeichnungen und Gemälde, Installationen und Konzeptkunst. Bis zur letzten Stunde hatten Veranstalter und Organisatoren das in die Jahre gekommene Gebäude für ihre Schau hergerichtet. Noch immer Standen Besen und Feger in der Ecke. Doch nein: Dies war schon die erste einiger überraschender Installationen, die hoch unterm Dach mit einer sich windenden Schlange aus grünen Plastikgießkannen ihren Abschluss findet. Jeder der 19 Künstler zeigt in seinem Ausstellungsbereich ausgewählte Beispiele seines Schaffens. Großformatiges hängt an der Wand neben Kleinformatigen, Skizzen und Zeichnungen neben Gemälden, dazwischen die Installationen.
Als Vorstandsmitglied des veranstaltenden Altstadtvereins dankte Oliver Schikora allen Mitwirkenden und Helfern, allen Sponsoren sowie der Stadt für deren finanzielle und handwerkliche Unterstützung. "Dieses Festival ist doch ein sichtbarer Beweis, was wir in Münnerstadt alles auf die Beine stellen können".
FOTOS (Sigismund von Dobschütz):
Foto 01: Künstlerin Burghard-Wörfel zeigt Bürgermeister Helmut Blank ihre Werke
Foto 02: Diese 19 Künstler stellen im Münnerstädter Bahnhof ihre Werke aus
Fotos 03 + 04: Die Kunstausstellung "else!2" ist im Münnerstädter Bahnhof "abgefahren"
Foto 05: Die drei Musikanten Sabine Häring (von links), Milli Genth und Detlef Beck ließen auf Gleis 3 den "Sonderzug nach Mürscht" einfahren
Fotos 06 - 15: Zeichnungen, Gemälde und ungewöhnliche Installationen beleben 15 Wochen lang den Münnerstädter Bahnhof vom Keller bis zum Dachgeschoss
Ähnlich wie schon der Projekttitel "else" im Englischen "anders" bedeutet und dem eigenwilligen Festival eine gewisse Richtung vorgibt, schließt sich die Kunstausstellung mit ihrem Titel "abgefahren" dieser inhaltlichen Vorgabe mit ihren Unterthemen Reise, Flucht und Heimat an. Selbst der Bahnhof als "eine Haltestelle für die Kunst und das auf allen vier Etagen" sei allein schon ungewöhnlich und bemerkenswert, lobte Bürgermeister Helmut Blank (CSU) die Entscheidung der Veranstalter, diese seit Jahren ungenutzte Immobilie neu zu beleben.
"So viele Menschen standen wohl noch nie gleichzeitig an Gleis 3", begrüßte Blank die 200 Gäste zur Vernissage. Er wünschte sich nach dem Erfolg des Erstprojektes "else!" vor fünf Jahren in der Marienanstalt und dem diesjährigen Kunstfestival vergleichbare Folgeprojekte in der Zukunft. "Wir Politiker können auf Künstler manchmal neidisch werden", zeigte sich Blank nachdenklich. Beide Gruppen wollen gern gestalten, doch sei die Gestaltungsfreiheit in der Politik durch Gesetze und Verordnungen ziemlich eingeschränkt. Auch deshalb sei die Kunst in ihrer Gestaltungsfreiheit für die Bewusstseinsbildung und den kreativen Blick zur Erhaltung und Gestaltung gesellschaftlicher Lebensverhältnisse sehr hilfreich. Doch für beide Seiten gilt: "Erfolg hat in Politik und Kunst nur, wer die Menschen wirklich erreicht."
Um die gewünschte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen, sei doch ein Bahnhof der richtige Ort, versicherte Pauline Feichtinger als Vertreterin der Kulturagentur Rhön-Grabfeld. "Bahnhöfe waren schon immer eine Stätte der Begegnung." Diese Ausstellung "macht neugierig auf kommende Veranstaltungen." Gerade das alte Bahnhofsgebäude sei für diese "abgefahrene" Ausstellung wie geschaffen, ergänzte Mia Hochrein als Sprecherin des else!-Teams. "Künstler können alte Strukturen brechen. Sie können Gebäude neu beleben und inszenieren."
Dies ist den 19 Künstlerinnen und Künstlern wahrlich gelungen. Vom Keller bis zum Dachboden, kreuz und quer durchs Bahnhofsgebäude, erstreckt sich die Präsentation unzähliger Zeichnungen und Gemälde, Installationen und Konzeptkunst. Bis zur letzten Stunde hatten Veranstalter und Organisatoren das in die Jahre gekommene Gebäude für ihre Schau hergerichtet. Noch immer Standen Besen und Feger in der Ecke. Doch nein: Dies war schon die erste einiger überraschender Installationen, die hoch unterm Dach mit einer sich windenden Schlange aus grünen Plastikgießkannen ihren Abschluss findet. Jeder der 19 Künstler zeigt in seinem Ausstellungsbereich ausgewählte Beispiele seines Schaffens. Großformatiges hängt an der Wand neben Kleinformatigen, Skizzen und Zeichnungen neben Gemälden, dazwischen die Installationen.
Als Vorstandsmitglied des veranstaltenden Altstadtvereins dankte Oliver Schikora allen Mitwirkenden und Helfern, allen Sponsoren sowie der Stadt für deren finanzielle und handwerkliche Unterstützung. "Dieses Festival ist doch ein sichtbarer Beweis, was wir in Münnerstadt alles auf die Beine stellen können".
FOTOS (Sigismund von Dobschütz):
Foto 01: Künstlerin Burghard-Wörfel zeigt Bürgermeister Helmut Blank ihre Werke
Foto 02: Diese 19 Künstler stellen im Münnerstädter Bahnhof ihre Werke aus
Fotos 03 + 04: Die Kunstausstellung "else!2" ist im Münnerstädter Bahnhof "abgefahren"
Foto 05: Die drei Musikanten Sabine Häring (von links), Milli Genth und Detlef Beck ließen auf Gleis 3 den "Sonderzug nach Mürscht" einfahren
Fotos 06 - 15: Zeichnungen, Gemälde und ungewöhnliche Installationen beleben 15 Wochen lang den Münnerstädter Bahnhof vom Keller bis zum Dachgeschoss