Nach 25 Jahren legt Ernst Hofmann den Vorsitz der Waldkörperschaft Wittighausen nieder. In seine Amtszeit fielen zahlreiche wichtige Entscheidungen und Maßnahmen.
"Unsere Waldkörperschaft Wittighausen ist sehr gut aufgestellt. In bestem Einvernehmen mit den Mitgliedern liefen viele Maßnahmen, die Fachleute ebenso anerkannten. Dass wir so gut dastehen, ist dein Verdienst." So würdigte Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) als (Noch-) Schriftführer und Kassenwart die Arbeit von Ernst Hofmann, der nach 25 Jahren sein Amt als Vorsitzender der Körperschaft abgab.
Das Rückgrat der
Gruppe In der Mitgliederversammlung erinnerte Kuhn an die Dienste, die Hofmann für die Körperschaft einbrachte: "Für sechs Jahre hast du zunächst ab 1984 als Aufsichtsrat und Kassenprüfer gewirkt, als Vorsitzender warst du 1990 gleich gefordert, als der Sturm ,Wibke' unsere Wälder heimsuchte." Zu den zukunftsträchtigsten Entscheidungen hätten, so Kuhn weiter, unter Hofmanns Ägide 1996 der Beitritt zur Forstbetriebsgemeinschaft
(FBG) mit Nüdlingen, Sulzthal und Ramsthal gezählt sowie 2008 die Eingliederung in die FBG Rhön-Saale. Ziel war es damals, das Wertholz besser zu vermarkten sowie Gerätschaften und Materialien günstiger einzukaufen.
Mit der Umstellung von Ster- auf Langholz bei der Brennholzvergabe gelang weitere Kostenminimierung. Im Jahr 2002 wurden erstmals Harvester für Holzeinschlag und Maschinen für Pflanzungen eingesetzt.
Der besseren Erschließung diente der Bau eines zwei Kilometer langen Weges in die Abteilung Holzecke. Wichtig waren Hofmann Anerkennung und Sicherung der Zertifizierung der Forstarbeit mit dem Gütesiegel PEFC für nachhaltigen und umweltbewussten Waldbau. Mit der Bitte, auch künftig mit Rat und Tat der Körperschaft bei Holzeinschlag und Rückearbeiten beizustehen, rundete Kuhn seine Laudatio ab und überreichte zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden
Raimund Reichert und Edmund Steinmetz einen Präsentkorb.
Zuvor liefen in der Zusammenkunft die üblichen Regularien der Jahre 2013 und 2014. Auf die Finanzen ging Franz Kuhn ein. Nach Auszahlung eines Hochwaldgeldes wies die Kasse in 2013 ein Minus von 7000 Euro aus. Im Jahr darauf konnte wieder ein Plus von 1200 Euro erwirtschaftet werden.
Weitere Naturverjüngung Die Details der einzelnen Maßnahmen
schilderten Förster Maik Despang und Vorsitzender Ernst Hofmann (siehe Übersichten). Der Hiebsatz von 400 Festmetern wurde nicht ausgeschöpft. Despang ergänzte die Planungen für den Herbst/ Winter 2015/ 2016: "Wir setzen die Naturverjüngung in der Abteilung Steinbruch fort, wobei 370 Festmeter Holz anfallen. Pflegen wollen wir eine Eichenfläche von 2,6 Hektar.
Vorgesehen sind 1850 Pflanzungen mit 500 Küsten- und 750 Weißtannen sowie 500 Kirschen und 100 Speierlinge, um die vorhandenen Bestände zu stabilisieren." Reinhard Landgraf regte an, auf die Küstentannen zu verzichten: "Die gedeihen auf unserer Fränkischen Platte schlecht." Dafür sollte mehr Laubholz eingebaut werden, um der Klimaveränderung gerecht zu werden und eine Förderung anzustreben.
Hofmann gab ein Schreiben von Dieter
Fünfstück (Landesbund für Vogelschutz) bekannt, der in Wittighausen mehrere Fledermauskästen aufgehängt hatte. Zunächst hätten sich, schrieb Fünfstück, Siebenschläfer eingenistet, im Jahr 2014 dann erstmals eine Fledermaus.
Neuer Waldpflegevertrag Die Mitglieder stimmten einem neuen Waldpflegevertrag mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) zu.
Bisher galt eine Grundstundenzahl, die nicht ausreichte und Nachberechnungen verlangte. Künftig werden je Hektar 25 Euro Netto in der FBG als Pauschale angesetzt. Die Regelung läuft je ein Jahr.