"Alle freuen sich, dass es hier wieder eine Metzgerei gibt", fasst Markus Alles die Kundenresonanz zusammen. Der 39-Jährige eröffnete am Donnerstag eine neue Filiale seines Familienbetriebs.
Laut Angaben des Deutschen Fleischer-Verbands schließen bundesweit im Durchschnitt jährlich etwa 800 Fleischereien. Kostenanstieg, Personalmangel oder Kundenschwund - die Gründe sind vielschichtig. Die Metzgerei Schatz in Ebermannstadt gab vor rund einem Jahr notgedrungen auf - nach 77 Jahren. Ein Auslöser war dem Inhaber zufolge die enorme Arbeitsbelastung. In Forchheim stellt der Traditionsbetrieb Sendner in wenigen Wochen seinen Betrieb ein. Die Familie hatte seinerzeit "nach dem Krieg begonnen".
In Franken ist mancherorts allgemein ein Ladensterben zu beobachten: Diese Geschäfte, Metzgereien und Bäckereien haben 2024 zugemacht. Um so außergewöhnlicher ist es inzwischen fast, wenn es zur Eröffnung einer Metzgerei kommt. So geschehen am Donnerstag (19. September 2024) in der Innenstadt von Bad Kissingen. In der Kirchgasse 11 feierte die Metzgerei Alles aus Burkardroth-Frauenroth den Start ihrer neuen Filiale. Die große Überraschung: Bereits am ersten Tag herrschte laut Schilderung der Betreiber äußerst reger Betrieb. "Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet", erklärt Inhaber Markus Alles im Gespräch mit inFranken.de merklich zufrieden.
Metzgerei Alles feiert erfolgreiche Neueröffnung in Bad Kissingen - "über 250 Kassenbons"
Die neue Filiale der fränkischen Metzgerfamilie befindet sich in den Räumlichkeiten der ehemaligen Metzgerei Brunner, die vor Ort vor rund einem halben Jahr geschlossen hatte. Seitdem hatte das Ladengeschäft leer gestanden. Umso positiver sei nun die Resonanz bezüglich der Neueröffnung an alter Stelle ausgefallen, schildert Alles. "Der Tenor war heute ganz oft: Alle freuen sich, dass es hier wieder eine Metzgerei gibt", sagt der 39-Jährige.
Die Wurzeln des Unternehmens liegen im Jahr 1986. "Ich bin 2010 in den Betrieb mit eingestiegen", berichtet Markus Alles. Mittlerweile unterhält die Familienmetzgerei vier Standorte in der Region: den Stammsitz an der Klostermauer in Frauenroth, den neuen Laden in Bad Kissingen und mit dem firmeneigenen Verkaufswagen werden zu festen Wochentagen die Marktplätze in Oberthulba und Hammelburg angefahren.
Das Fazit zu Tag 1 in der neuen Filiale fällt ausgesprochen positiv aus. Ein derart hohes Kundenaufkommen habe ihn in jedem Fall überrascht. "Wir haben bislang um die 250 Kassenbons herausgelassen", konstatiert der Metzgereimeister. Das Besondere: Das Fleischereigeschäft wird gegenwärtig nur mit drei Personen betrieben. "Den Verkauf machen meine Lebensgefährtin und ich allein - zusammen mit einer Teilzeitkraft", sagt Alles. Aufgrund der knappen Personalanzahl sind die Öffnungszeiten ein wenig reduziert. So hat die Fleischerei in der Kirchgasse montags und mittwochs etwa komplett geschlossen. Die genauen Zeiten sind auf der Webseite der Metzgerei Alles einzusehen.
@normal(wut)Bürger
Jedem darf frei entscheiden wie er sich ernährt. Ich schätze sie sind auch jemand der null Toleranz gegenüber neuen Dingen oder Veränderungen zeigt. Falls sie sich wieder bei ihrem Metzger beschweren das ihre Gelbwurst ein Zehntel zu dünn geschnitten ist, recherchieren sie dann erstmal da was alles in so eine Wurst kommt ;)
Da sollten doch einigen Politikern, besonders dem Herrn Özdemir, mal ein Licht aufgehen, denn es werden besonders in Franken sehr gerne Fleisch und Wurst verzehrt und das zumindest noch solange, bis die Viehhaltung in den ländlichen Betrieben durch "tierfreundlichere" Auflagen aufgegeben werden muss. Immer mehr kleine Metzgereien schließen, aber nicht wegen ausbleibender Kundschaft, nein - die finden weder Metzger noch Verkaufspersonal und die Nachkommenschaft geht auch lieber andere Wege.
Schön, dass das in Bad Kissingen anders ist, der Ansturm und die dankenden lobenden Worte der Kunden sagen den Geschmacksrichtung klar aus. Daher großer Respekt an Metzgermeister Alles, dass er die Fahnen hoch hält.
Kein Sonjazeugs und auch keine "Produkte" aus Lupinen und diese schon gar nicht zu völlig überhöhten Preisen, zu denen diese Sachen im Handel zu finden sind. Einfach mal anschauen, was Sebastian Lege über die veganen Erzeugnisse weiß, dann greift man gerne auf Fleisch und Wurst zurück, die man wenigstens mit Appetit essen kann. Muss ja auch nicht jeden Tag Fleisch sein, gibt ja auch noch Eintöpfe und Suppen aus gutem Gemüse, welche bis vor wenigen Jahrzehnten mehrmals wöchentlich auf den Tisch kamen.