Einen Nutzen haben die Handschuhe trotzdem, sonst würden Ärzte und Pflegekräfte sie nicht nutzen. "Es macht Sinn, sich zum Beispiel als Pflegepersonal vor dem Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Urin oder Blut zu schützen", erklärt Dr. Schwarzkopf, und: "Im OP helfen die Handschuhe, um die Keimabgabe herunterzufahren." Beides funktioniert jedoch nur, wenn das Personal genau auf die Hygienevorschriften achtet.
Die beiden Hygieniker sind sich einig: Handschuhe sind im Alltag in Bezug auf Corona überschätzt und erzeugen lediglich ein (falsches) Sicherheitsgefühl. In Bezug auf Bakterien sind sie sogar von Nachteil: "Die Hände haben eine Art "Kampfmechanismus", die Hautflora. Der pH-Wert der Haut führt dazu, dass bestimmte Erreger zerstört werden." Handschuhe erzeugen - vor allem wenn man schwitzt - eine feuchtwarme Oberfläche auf der Haut, die für Bakterien beste Voraussetzungen zur Vermehrung sind.
Fazit: Wer sich besser fühlt, kann Handschuhe tragen, sollte sich aber deren Grenzen bewusst sein. Händewaschen sollte immer selbstverständlich sein. Mundschutze sind in Bayern ab Montag, 27. April , Pflicht im öffentlichen Personennahverkehr sowie beim Einkaufen und schützen andere vor dem Tröpfchennebel, den man beim Sprechen und Atmen unvermeidbar ausstößt. Sie helfen aber auch zu vermeiden, dass man sich unbewusst ins Gesicht fasst.