Gisela Derks ist schon mehr als 30 Mal nach Norwegen gereist. Die Abenteurerin aus Münnerstadt erzählt, was sie an dem skandinavischen Land im Norden Europas fasziniert.
MünnerstadtBerge, Flüsse, Gletscher, Seen, Sandstrände... Gisela Derks sprudelt. Erst vor ein paar Wochen war die Münnerstädterin unterwegs. Dort, wo es ihren Freunden zu nass und zu kalt ist. Über 30 Mal ist sie in das Land gereist. Wie heimkommen fühlt sich das an, erzählt sie. Sie hat die Landessprache in einem vhs-Kurs gelernt und lässt sich die Zeitung "klar tale" nach Hause schicken. Norwegen ist ihr Sehnsuchtsland. Auswandern würde sie aber nie.
Gisela Derks reist allein. Fast. Hund "Gustl" ist ihr Begleiter. In den großen Ferien lädt die Lehrerin ihr "Mini-Wohnmobil" und startet gen Norden. In diesem Jahr hat sie die Dauer auf drei Wochen gekürzt. Sie kann gerade nicht wie sie will, ihre Hüfte macht Probleme. Für gewöhnlich steigt sie länger aus. Dann befährt sie fünf Wochen lang die skandinavische Halbinsel. Am liebsten ist sie mit ihrem Boot und zu Fuß unterwegs. "Mit dem Auto kann ich eh nicht schnell fahren, weil ich immer gucken muss."
Obwohl sie ihre Koffer schon so oft gepackt hat, hat sie noch lange nicht alles gesehen, meint sie und lacht. 1980 ist sie zum ersten Mal aufgebrochen. Und war sofort infiziert. Was ist es, das sie am Norden so fasziniert? "Es ist die Natur, mit diesen wahnsinns Farben", sagt sie. Die Vielfalt in der Landschaft. "Es gefällt mir, in der Natur zu leben."
Abendessen aus Meer und Wald
Gisela Derks reist einfach. Während ihrer Reise versorgt sie sich selbst. Im Wald sammelt sie Pilze und Beeren, aus dem Meer angelt sie sich am liebsten Makrelen. "In Norwegen kann ich mich frei in der Natur bewegen." Nachdem sie einen Ausflug in eine Stadt gemacht hat, ist sie jedes Mal "heilfroh, wieder in der Pampa zu sein". Auf ihrer Route trifft sie jedes Mal Bekannte, Freunde und neue Leute. "Wenn man alleine unterwegs ist und die Einheimischen merken, dass man sich nicht abschottet, ist es einfach, Menschen kennenzulernen." Früher ist sie oft per Anhalter gereist: "Alle waren immer wahnsinnig hilfsbereit." Nur ein einziges Mal hat sie als alleinreisende Frau eine "blöde Erfahrung" gemacht. Die Menschen sind offen und unvoreingenommen, wie sie es von hier nicht kennt, erzählt sie.
Jedes Mal nimmt sie ein kleines Stück Norwegen mit nach Hause. Sie hat eine Schwäche für Schwemmholz, verrät sie. Holzskulpturen für den Garten entstehen daraus. Ihr großer Traum: Nordlichter. Dafür will sie mal während der dunklen Jahreszeit nach Norwegen reisen. "Ich habe erst einmal welche gesehen."