Roswitha Thies stiftet der Sammlung von Hilla Schütze in der Oberen Saline Figuren aus der Nachkriegszeit.
Bad Kissingen — Mit einem Koffer voller wilder, exotischer Tiere kam Roswitha Thies diesmal nach Bad Kissingen. "Geschnappt" wurde sie dabei nicht, losgeworden ist sie die "Menagerie", ein Erbe ihres Mannes dennoch und das mit Freuden, denn all die wilden Tiere sind aus Elastolin, einem gummiartigem Material aus dem in den ersten Nachkriegsjahren Figuren und Spielzeug gefertigt wurden.
Roswitha Thies, seit März 2012 "Botschafterin von Bad Kissingen" betreibt in Kerpen im Rheinland eine Wellness-Praxis, kam vor nunmehr 34 Jahren mit Mann und Eltern erstmals nach Bad Kissingen und vertreibt mit viel Erfolg bundesweit die von ihr kreierte "Bad Kissinger Kur Creme", was ihr auch den Titel "Botschafterin" einbrachte.
Schon in der Vergangenheit hat sie aus den Familienschätzen Hilla Schützes Spielzeugmuseum mit einem Kaufladen aus den zwanziger Jahren
beglückt. Nun, zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, brachte sie dessen "Zoo", also gut zwei Dutzend exotische Tiere samt Wärter und Gehege nach Bad Kissingen damit die Tiere hier im Spielzeugmuseum eine neue Heimat finden. "Als Kind hat mein Mann gerne damit gespielt, viel gab es ja in den ersten Nachkriegsjahren nicht und da waren solche Figuren aus Elastolin, manche sagen auch Plastolin dazu, wirklich etwas Exotisches".
Genaue
Details Giraffen, Elefanten, Löwen und Tiger wer hat damals schon solche Tiere in Natur gesehen? Und naturgetreu sehen sie wahrlich aus, die zähnefletschende Löwin mit ihrem Jungen, das ebenso wie Mama Löwe das Maul aufreisst, die Giraffen, die neugierig über das Gatter lugen und all die anderen Tiere, deren Bemalung auch nach über 50 Jahren noch sehr naturgetreu erscheint.
"Detailverliebt" so beschreibt Roswitha Thies die Tiere die dann doch irgendwann gut verpackt in einem Karton auf dem Speicher landeteten und nun nach über 50-jährigem Schattendasein im Kissinger Spielzeugmuseum zu neuem Leben erwachen werden. "Zusammen mit meinen Kindern und Enkeln haben wir einvernehmlich beschlossen dass diese Spielsachen von Opa nach Bad Kissingen kommen, wo die Menagerie bei Frau Schütze, beziheungsweise. im Spielzeugmuseum eine neue Heimat findet".