66 Schwimmerinnen und Schwimmer beteiligten sich an dem alljährlichen Event der Wasserwacht. Rund 50 ehrenamtliche Helfer sorgten für Sicherheit.
"Das Wasser ist dieses Jahr wieder wärmer als die Luft!" Mit diesen Worten stimmte Stefan Kuhn, Ortsgruppenleiter der Wasserwacht Bad Kissingen, die 66 Teilnehmer auf das 42. Advents-Saale-Schwimmen der Wasserwacht ein. Genau vier Grad zeigte das Außenthermometer, die Wassertemperatur lag bei kühlen sechs Grad, als Bürgermeister Anton Schick um 9.40 Uhr den Startschuss zu dem alljährlichen Event gab.
Vom "Dampferleanlegesteg" an der Oberen Saline schwammen die Teilnehmer die vier Kilometer lange Strecke durch das Kissinger Stadtgebiet bis zur Südbrücke, begleitet von einigen Schaulustigen, die mit einer Mischung aus Neugier, Bewunderung und Unverständnis das Geschehen beobachteten: "Mich würden keine zehn Pferde da rein bringen" sagte eine Passantin im Vorbeigehen. "Heute war's ein bisschen kälter und zu wenig Wasser" gab Professor Dieter Böhm - mit 78 Jahren älteste Teilnehmer - von der Wasserwacht Iphofen am Ausstieg zu.
Fehlende Strömung
Der niedrige Wasserstand und die fehlende Strömung machten den Teilnehmern zu schaffen. "Am Anfang hat ich ein wenig Angst gehabt, dass ich es nicht schaffe, aber dann ging's aufwärts", berichtete Victoria Schnellbach aus Oerlenbach, die heuer zum ersten Mal am Adventschimmen teilnahm. "Mir ist warm. Nur die Füße sind ein wenig kalt. Das ist gut, dann spürt man sie noch" sagte Holger Büttner von der Ortsgruppe Hammelburg, der bereits seit über 30 Jahren teilnimmt.
Insgesamt haben laut Rainer Haug von der Rotkreuz Bereitschaft Bad Kissingen zehn Teilnehmer vorzeitig die Segel gestrichen. "Mir ist es lieber sie hören früher auf, als dass sie halb erfroren aus dem Wasser steigen und dann unter der Dusche kollabieren", betonte Stefan Kuhn im Anschluss an das Schwimmen im großen Saal des Rotkreuz-Hauses. Rund 50 ehrenamtliche Helfer der Wasserwachten Bad Kissingen und Hammelburg, des Technischen Hilfswerks (THW), der Feuerwehren Bad Kissingen und Garitz sowie der Rotkreuz Bereitschaft begleiteten das Spektakel zu Land und zu Wasser.
Neben dem sportlichen Aspekt kam auch die Kameradschaft nicht zu kurz. Nach dem gemeinsamen Schwimmen und einer heißen Dusche in der Eishalle, gab es für jeden Teilnehmer eine warme Mahlzeit, eine Urkunde sowie ein original Kissinger Brunnenglas - diesmal in blau - das speziell für die Veranstaltung angefertigt wird.
Erstmals Wanderpokale
Zudem wurden dieses Jahr erstmalig vier Wanderpokale vergeben. Der erste ging an die personenstärkste Mannschaft, die mit 16 Teilnehmern die Wasserwacht aus Iphofen stellte. Den Pokal für die meisten Teilnehmer aus dem Landkreis Bad Kissingen erhielt "die Gruppe, die sich immer spitz auf Knopf anmeldet", so Kuhn, und meinte damit die Gruppe der Bundeswehr aus Hammelburg mit 14 Teilnehmern. Der Pokal für die weiteste Anreise ging heuer erneut an die Wasserwacht aus dem 235 Kilometer entfernten Nittenau in der Oberpfalz. Abschließend erhielt die Bad Kissinger Gruppe der zwei "Weihnachtsmänner" den Pokal für die mit 15 Mal häufigste Teilnahme.
Auch zwei Mitglieder der Wasserwacht Bad Kissingen sind dieses Jahr mit an den Start gegangen - "eigentlich ein Tabubruch" so der SEG-Leiter der Wasserwacht, Alexander Knaab. Da die beiden Anwärter zum Rettungstaucher, das Adventsschwimmen als Trainingseinheit im Rahmen ihrer Ausbildung nutzen konnten, wurde hier eine Ausnahme gemacht.
Im Anschluss an die Preisverleihung konnten die Teilnehmer an der Tombola Preise der zahlreichen Sponsoren ergattern. Die Einnahmen aus den Losverkäufen kamen der Jugendarbeit und Nachwuchsförderung der Ortsgruppe zu Gute.