Kurgärtner und -direktoren aus ganz Deutschland trafen sich zum Erfahrungsaustausch und legten ein klares Bekenntnis zu den Parkanlagen ab.
Auch angesichts einer zunehmend von Technik bestimmten Medizin, die Kuranlagen haben nicht ausgedient. Im Gegenteil, sagt Kurdirektor Frank Oette: "Es geht darum, das Angebot für unsere Gäste weiter zu entwickeln."
Damit wissen sich Oette und der Leiter der Kurgärtnerei, Martin Christ, einig mit ihren Kollegen aus anderen Kurorten.
Zusammengeschlossen sind sie in einem Netzwerk, in der "Interessengemeinschaft Park im Kurort" innerhalb des Deutschen Heilbäderverbandes.
Diese Woche hatte die IG einmal mehr Bad Kissingen als Schauplatz ihrer Tagung auserkoren.Zum einen ging es um Fachfragen und den Austauch von Erfahrungen. Zum Beispiel über Maschinen, bestimmte Pflanzen oder über ein Parkpflege-Management.
Deutlich wurde auch, dass sich unter anderem bei gemeinsamer Bestellung von Software, Pflanzen und Geräten gezielt Geld sparen lässt.
Kurdirektoren und -gärtner stellten aber auch klar, dass die Kurparks weiterentwickelt werden müssen. "Wir stehen alle vor der selben Problematik", sagt Oette, "es gibt Entwicklungen in den Kurorten, für die man gerüstet sein muss."
Zum Beispiel die zunehmende Zahl von Reha-Patienten mit psychischen Erkrankungen.
"Therapeutische Landschaften, in denen die Menschen über den Kontakt zur Natur wieder zur inneren Ruhe finden, sind im Kommen", ist sich Oette sicher, der noch einen weiteren Blick in die Zukunft wagt. So kann er sich vorstellen, in Verbindung mit den Kuranlagen und der Kurmusik verstärkt das Heilwasser zu inszenieren.
Zentrales Reisemotiv Dem Kurdirektor ist klar, dass gepflegte Kuranlangen ein zentrales Reisemotiv
darstellen. "Wenn wir unsere Anlagen nicht hätten, gäbe es einen wesentlichen Grund weniger, nach Bad Kissingen zu kommen." Es könne also nicht darum gehen, im Bereich der Kurgärtnerei Geld einzusparen, sie werde personell nicht weiter eingedampft.
Dass die Kuranlagen weiter entwickelt werden sollen, bestätigt auch Kurgärtnerei-Chef Martin Christ.
"Wenn etwas abgebaut wird, wird etwas Neues kommen." Gleichzeitig betont er, dass ein attraktiver Park nicht von der schieren Masse der Pflanzen abhängt. "Ein gestalteter Park mit 10 000 Rosen wirkt besser als 30 000 ohne Struktur gepflanzte Blumen." Wobei es immer auch gelte, die Bäderarchitektur mit einzubeziehen.
Zwei mal jährlich treffen sich die Kurgärtner. Der Besuch am Tagungsort ist stets mit einer Besichtigung verbunden.
Und dort sparten die Kollegen aus den anderen Kurorten nicht mit Komplimenten für Bad Kissingen. "Wir werden als etwas Besonderes gesehen", sagt Oette, während Martin Christ feststellte, dass "Nebentätigkeiten" wie das Engagement beim Rakoczyfest oder das Schmücken der Räume wie des Regentenbaus beim Rosenfest bei anderen Kurgärtnereien nicht in diesem Umfang Usus sind.
Die Kurgärtner die sich hier getroffen haben, waren im wohl schönsten Kurort den man besichtigen kann. Das hat sicherlich auch die Führung gezeigt. Hoffe der Kurdirektor ist nicht über die Saalebrücke gelaufen, wo man diesen Schandfleck des geschlossenen Stadtstrandes sehen kann. Wie im letzten Jahr darf man sich Monate über dieses Stück unbegrünter Fläche aufregen und wenn es dann endlich mal grün und ordentlich ausschaut rollen wieder die Bagger für den nächsten an dieser Stelle unnötigen Stadtstrand an.
Da wir ja nicht mehr viel haben, was Menschen zum Übernachten nach Kissingen zieht, sollte der Kurpark gerade hier und auf der Europa Wiese doch mehr mit Blumen, Sträuchern und anderem Zierrat ausgestattet werden als mit Plastikzelten. Psychosomatik und Kurmusik passt nur zusammen, wenn das Kurorchester weiterhin bestehen bleibt. Genauso wie die wichtigen Quellen die derzeit sehr wenig beworben werden.