Die Pflanzen warten schon aufs Frühjahr

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Der kommissarische Leiter der Kurgärtnerei, Helmut Krampert, überprüft, ob die Rosen in den Freibeeten der Kurgärtnerei auch gut abgedeckt sind. Fotos: Thomas Mäuser
Der kommissarische Leiter der Kurgärtnerei, Helmut Krampert, überprüft, ob die Rosen in den Freibeeten der Kurgärtnerei auch gut abgedeckt sind. Fotos: Thomas Mäuser
Rund 400 Bänke werden zur Zeit aufgearbeitet.
Rund 400 Bänke werden zur Zeit aufgearbeitet.
 
Zusammen mit Roland Metz bereiten Helmut Krampert (links) und Holger Paff (rechts) alles für die Frühjahrspflanzung vor.
Zusammen mit Roland Metz bereiten Helmut Krampert (links) und Holger Paff (rechts) alles für die Frühjahrspflanzung vor.
 

Nach dem tragischen Tod von Matthias Dürr ist die Staatsbad GmbH auf der Suche nach einem neuen Leiter für die Kurgärtnerei. Und das nicht vergeblich. "Es gibt genügend Bewerber", sagt kommissarische Kurdirektorin Andrea Schallenkammer. Ende Februar soll feststehen, wer auf den Chefsessel rückt.

Zu spät für die Frühjahrsbepflanzung. Dafür zeichnet heuer unter anderem Helmut Krampert verantwortlich, den die Stadt an die Kurgärtnerei ausgeliehen hat. Ihm zur Seite stehen die Kurgärtner Holger Paff und Roland Metz.
Helmut Krampert gehört zum städtischen Servicebetrieb und ist dort für den gärtnerischen Bereich zuständig. Zur Zeit muss er sich aufteilen. Die eine Hälfte seiner Arbeitszeit widmet er dem Servicebetrieb, die andere der Kurgärtnerei. Alles vertraglich zwischen Stadt und Staatsbad GmbH geregelt.

"Es macht schon Spaß," sagt Krampert, "aber es ist schwer, alles unter einen Hut zu bringen, man kann nicht alles machen, was man will." Zumal im Servicebetrieb gerade gut 20 Leute krank sind. So setzt Helmut Krampert auf die Erfahrung der Kurgärtner.
Gerade jetzt, wenn es gilt, die Kuranlagen für das Frühjahr fit zu machen.

Bis Ostern wird es eng

Eines ist den Gärtnern schon jetzt klar. "Man kann nicht verlangen, dass bis Ostern alles blüht," sagen Krampert und Paff. Denn heuer hat das Fest einen ganz vorderen Platz im Kalender: 31. März und 1. April.

Zwar sind die Blumenzwiebeln in den hochwasserfreien Bereichen wie dem Kurgarten schon im Herbst gesetzt worden, doch die Gärtner erwarten aufgrund des Wetters auch Ausfälle. "Es war mal kalt, mal warm," klagt Krampert, "wir haben auch schon Pilzbefall festgestellt." Die Gärtner können noch nicht sagen, was kommt, aber sie haben vorgesorgt. Eventuell nötige Nachpflanzungen stehen bereits in den Gewächshäusern. Dort wachsen auch schon jene Pflanzen, die im Rosengarten, in den Blumenpyramiden und den Pflanz-Enten blühen sollen. Auch die gut 7000 Vergissmeinnicht, die die im Herbst angepflanzten rund 30 000 Stiefmütterchen im Kurgarten ergänzen werden.

In einem anderen Gewächshaus stehen weitere 21 500 Frühjahrspflanzen für Kur- und Rosengarten bereit. Doch letzterer ist ein Problemkind, liegt er doch im Hochwasserbereich. Dort werden die jungen Pflänzchen erst landen, "wenn die Vermutung nahe liegt, dass nicht alles fortgeschwemmt wird," sagt Holger Paff.

"Die späten Fröste, die nach dem 1. Austrieb kamen, haben im letzten Jahr die Rosen ruiniert," erinnert sich Paff. Und da das nicht nur in Bad Kissingen passiert ist, gab es keine Pflanzen mehr auf dem Markt. Bereits im Herbst haben die Kurgärtner die Lücken im Rosengarten gezählt. In der Kurgärtnerei warten nun jene Rosen, die die Lücken füllen sollen.

Schon jetzt hoffen die Gärtner, dass die Eisheiligen (11. bis 15. Mai) keine Probleme machen werden und kein größeres Hochwasser mehr kommt. Ab Ende Mai soll dann wochenweise die Sommerpflanzung samt der Palmen raus.

Doch die Kurgärtnerei hat derzeit auch noch andere "Baustellen." Im zwei-Jahres-Rhythmus müssen die 400 weißen Holzbänke aufgearbeitet werden. In diesem Frühjahr ist es wieder so weit. Die Blumen-Pyramiden erhalten ihren Inhalt, die Wege sind herzurichten, die Palmen auszuschneiden und bei Bedarf umzutopfen, wenn die Wurzeln den hölzernen Behälter gesprengt haben. In der 8. Kalenderwoche werden die Hochwasserschäden beseitigt, die laut Krampert bisher nicht so groß waren, wie beispielsweise vor zwei Jahren. Auch Hecken müssen derzeit geschnitten werden, der Regentenbau ist für den Fasching zu dekorieren. Und der Winterdienst hat - wenn nötig - Vorrang vor allem. Kurz: Es gibt viel zu tun für die 42 Mitarbeiter der Kurgärtnerei, die sich zum Teil aus Büro- und Saisonkräften zusammensetzen. Und diese Mitarbeiter müssen sich auch um den Kurgarten in Bad Bocklet kümmern.

Lange wird Helmut Krampert seine Arbeitskraft nicht mehr aufteilen müssen. Mitte Februar werden sich die Aspiranten um die Leitung der Kurgärtnerei vorstellen. "Darunter sind auch Bewerber aus der Region," wie Kurdirektorin Andrea Schallenkammer betont.

Ende Februar soll feststehen, wer den Job bekommt. Dann wird Krampert den "Neuen" noch mindestens 14 Tage mit einarbeiten, bevor er wieder voll und ganz dem städtischen Servicebetrieb zur Verfügung steht.