Alexander Albert, Frank Schmitt und Benno Schneider organisieren erstmals ein offenes Wirtshaussingen in Steinach.
Singe, wem Gesang gegeben! Dies könnte das Motto des offenen Wirtshaussingens in Steinach sein, das drei Aktive am Freitag, 4. April, um 1930 Uhr im Gasthaus Schneider erstmals organisieren wollen. Aber nicht nur Sänger, auch alle anderen "Stänicher", die Freude am Gesang haben oder ein Instrument spielen, sind willkommen.
"Die Idee ist eigentlich schon ein paar Jahre alt", erzählt Alexander Albert (24), Abteilungsleiter im Gesangsverein Sängerlust 1921 Steinach.
"Es musste das nur jemand in die Hand nehmen." Kürzlich fand er in Frank Schmitt (36), dem Vorsitzenden des Steinacher Heimatvereins, einen tatkräftigen Verbündeten. Beide holten sich Gastwirt Benno Schneider (40) ins Boot, denn schließlich braucht man zum Wirtshaussingen nicht nur einen Saal, sondern auch Feuchtes für trockene Kehlen.
"Volkslieder kommen wieder in Mode", ist sich Alexander Albert sicher.
"Wirtshaussingen ist nicht so stressig wie in der Disco", ergänzt der 24-Jährige noch. Vielleicht haben die jungen Erwachsenen auch allmählich genug von der virtuellen Welt? Immer häufiger stellt Frank Schmitt fest, dass bei geselligen Zusammenkünften wie zuletzt beim Faschingsabend spontan gesungen wird. "Es ist wohl die Sehnsucht nach dem Urwüchsigen", sieht Schmitt als Grund für den verklärten Blick zurück in die vermeintlich "gute alte Zeit" der
Großeltern. Das Generationen übergreifende und persönliche Miteinander sei doch der Reiz. "Über das Smartphone kann man keinen Maibaum aufstellen", fällt ihm als Beispiel ein.
Auch beim Wirtshaussingen sollen deshalb Alt und Jung im Gasthaus wieder "leibhaftig" zusammenkommen. Allerdings wollen die drei Aktiven daraus keine regelmäßige Veranstaltung machen. Vielleicht nur jedes Vierteljahr mal auf Zuruf.
Schmitt: "Alles soll freiwillig und locker sein." Monatliche Veranstaltungen hätten so etwas Verpflichtendes.
Den ersten Teil des offenen Wirtshaussingens will Schmitt selbst moderieren und bekannte Volkslieder am Akkordeon begleiten. Dazu wird er Zettel mit ausgewählten Texten "für alle Jüngeren unter 60" vorbereiten. "Die 60plus-Generation kennt die Lieder doch noch auswendig." Aber auch moderneres Liedgut will man singen.
"Schlager sind doch Volkslieder unserer Zeit", gibt der 24-jährige Albert zu bedenken. Bekannte Schunkel-Hits wie "Die kleine Kneipe" oder "Griechischer Wein" wären also auch denkbar. Im zweiten Teil wünschen sich die Organisatoren ergänzende Vorschläge aus dem Sängerkreis.
Deshalb rufen die drei Veranstalter alle Interessierten auf, am 4. April eigene Liederbücher mitzubringen. Auch Musiker sind mit ihrem Instrument willkommen.
"Es soll ein ganz lockeres Treffen am 4. April werden", wünschen sich Schmitt, Albert und Schneider.