Look in Bad Kissingen: Die Diskothek soll größer werden

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Look-Betreiber Christian Metz will in den nächsten Jahren in die Disko investieren. Foto: Benedikt Borst
Look-Betreiber Christian Metz will in den nächsten Jahren in die Disko investieren.  Foto: Benedikt Borst

Look-Betreiber Christian Metz will die alte Werkstatt im Erdgeschoss zum festen Tanzraum umbauen. Die Stadt genehmigt unter Auflagen.

Vier bis fünf Mal im Jahr wird es in der Diskothek Look zu eng: An Weihnachten etwa, an Ostern und am Rakoczyfest. Die Betreiber nutzen dann auch die alte Autowerkstatt mit, die sich im Erdgeschoss unter den eigentlichen Tanzräumen befindet. "Die Werkstatt ist im Gegensatz zum Mainfloor unverbaut und bietet mehr Platz zum Tanzen, für eine große Bühne und größere Acts", nennt Look-Geschäftsführer Christian Metz als Vorteile. Bisher dient ihm die Garage die meiste Zeit des Jahres als Lagerraum, nur an Großveranstaltungen wird sie in eine Diskofläche verwandelt.

Das soll sich jetzt ändern. Der Betreiber will jetzt aber investieren und die Garage dauerhaft zum dritten Veranstaltungsraum der Disko umbauen. In den vergangenen zwölf Jahren musste die Nutzung des Erdgeschosses immer vom Stadtrat genehmigt werden. Das Gremium erteilte in der Regel jedes Jahr vier Ausnahmegenehmigungen für die Großevents.


Umbau an Bedingungen geknüpft

Der Bauausschuss hatte jetzt den Umbau der Werkstatt genehmigt. Voraussetzung ist allerdings, dass Metz immer nur zwei von drei Dancefloors gleichzeitig öffnen darf. Laut Stadt sind dafür genügend Stellplätze im Umfeld der Diskothek vorhanden. Für Veranstaltungen im gesamten Gebäude reichten die Parkplätze dagegen nicht aus. Großveranstaltungen sind somit nach wie vor nur mit Genehmigung möglich, wobei der Ausschuss weiteren vier Ausnahmen zugestimmt hat.

Metz zeigt sich mit der Regelung zufrieden. "Mir geht es um die Flexibilität", sagt er. Es gehe nicht darum, jedes Wochenende eine Großveranstaltung durchzuführen, sondern darum, die Werkstatt nach Bedarf zu nutzen. Das Erdgeschoss biete sich etwa bei heißem Wetter an. "In der Garage ist es deutlich kühler, außerdem schließt sich hinter dem Gebäude eine Außenfläche an", erklärt der Betreiber. Zudem sei das Erdgeschoss besser für Live-Auftritte bekannterer Künstler geeignet. Metz plant in den nächsten Jahren weiter größere Umbaumaßnahmen im Look. Langfristig soll auch die obere Etage erneuert werden. "Die wenigsten Diskos halten sich 15 Jahre mit derselben Einrichtung", erklärt er die Notwendigkeit.

Das städtische Bauamt, das Ordnungsamt, die Stadtwerke und die Polizei Bad Kissingen hatten sich im Vorfeld eingehend mit der Situation in der Alten Kissinger Straße beschäftigt. Ergebnis: Bei der Verkehrssicherheit besteht Handlungsbedarf. "Wir haben als grundsätzliches Problem, dass die Alte Kissinger Straße eine Sackgasse ist", sagt Lothar Manger von der Polizei. Die schmale Straße erschwere es bei Diskobetrieb den Verkehrsfluss am laufen und eine Rettungsgasse frei zu halten. "Wir haben regelmäßig die Situation, dass der Verkehr steht oder ganz zum Erliegen kommt", erklärt er. Dann komme auch kein Rettungsfahrzeug mehr durch.


Sicherheitslage nicht ideal

Um die Situation zu verbessern, will die Stadt die Parkplätze am Fitnessstudio gegenüber der Disko neu markieren. Dort parken die Autos bisher quer zur Straße. Um die Fahrbahn zu verbreitern, sollen die Parkplätze in Zukunft als Längsparker ausgewiesen werden. Simona Bianchi vom Mäxx Gym schätzt, dass dadurch Stellplätze wegfallen. "Draußen vor dem Haus sind die Parkplätze eigentlich immer besetzt", berichtet sie. Allerdings verfüge das Fitnessstudio über einen genügend großen Parkplatz hinter dem Gebäude.

Weiteres Problem in der Alten Kissinger Straße betrifft die Sicherheit für Fußgänger. Viele Diskobesucher nehmen einen längeren Fußweg in Kauf, haben in der Alten Kissinger Straße aber keinen durchgehend ausgebauten Gehsteig, den sie benutzen können. Außerdem ist die Straße nicht durchgängig beleuchtet. Gerade im Straßenabschnitt direkt am Look steht keine Laterne. "Die Erschließung ist insgesamt nicht ausreichend", sagt Rudolf Ohngemach aus der Bauaufsicht.

Die Stadt plant deshalb, zwischen Waschstraße und Diskothek einen verkehrsberuhigten Bereich ausweisen. "Autos müssen dort Schrittgeschwindigkeit fahren. Pkws und Fußgänger sind damit gleichberechtigt", erklärt Rainer Warzecha vom Ordnungsamt. Außerdem sollen Stadtwerke die Straßenbeleuchtung ausbauen. Auf die Anwohner kommt ein Teil der Kosten über Ausbaubeiträge zu. Wie hoch die Kosten sein werden, ist laut Stadt noch nicht bekannt. "Die Alte Kissinger Straße ist in der Vorplanung. Es gibt noch keinen Zeit- und Maßnahmenplan", sagt Pressesprecher Thomas Hack. Im Vergleich zu anderen Baustellen dürften sie aber überschaubar sein: Eine gleichzeitige Kanal- und Straßensanierung hat die Stadt nicht vorgesehen.


Lampenausbau wird begrüßt

Dass die Beleuchtung ausgebaut wird, finden alle Seiten gut. "Vor dem Fitnessstudio ist es bis zehn Uhr beleuchtet. Wenn wir abschließen, ist es stockdunkel", sagt Bianchi. Die Polizei verspricht sich dadurch weniger Einsätze wegen Streitereien und Schlägereien. Die gehen oft von Betrunkenen auf der Straße aus, etwa weil sie der Disko verwiesen oder die nicht eingelassen wurden. "Ich glaube, das ist ein Punkt, an dem sich der ein oder andere schneller trollt", sagt Christian Pörtner, stellvertretender Dienststellenleiter.

40 bis 50 Mal pro Jahr wird die Polizei zu Einsätzen im Umfeld des Look gerufen, angefangen bei Diebstählen über hilf- und orientierungslose Betrunkene bis zu handfesten Streits. Angesichts der überregionalen Bedeutung der Disko hält Pörtner die Lage aber für überschaubar. "Es gibt keine Möglichkeit, den Bereich Ereignis frei zu gestalten. Der Betreiber hat seinen Laden aber im Griff", lobt er die gute Zusammenarbeit.