Deutlicher Vorteil für Söder

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Markus Söder war schon ein paar Mal in Bad Kissingen, wie hier im Januar 2018 beim Neujahrsempfang von CSU und JU.
Markus Söder war schon ein paar Mal in Bad Kissingen, wie hier im Januar 2018 beim Neujahrsempfang von CSU und JU.
Ralf Ruppert/Archiv
Sandro Kirchner (links) und Markus Söder bei dessen Besuch im September 2018 in Bad Kissingen. Foto: Ralf Ruppert
Sandro Kirchner (links) und Markus Söder bei dessen Besuch im September 2018 in Bad Kissingen. Foto: Ralf Ruppert
 
Steffen Hörtler Foto: Dawn Hänsch
Steffen Hörtler Foto: Dawn Hänsch
 

Sandro Kirchner und Steffen Hörtler sehen im bayerischen Ministerpräsidenten den besseren Kanzlerkandidaten.

Erst wollten sich beide Unionsparteien hinter den Kulissen auf einen Kanzler-Kandidaten einigen. Am Sonntag erklärten plötzlich sowohl Armin Laschet (CDU) als auch Markus Söder (CSU) ihre Bereitschaft zur Kandidatur.

Am Montag preschte das CDU-Präsidium mit einstimmigem Votum für Laschet als Kanzlerkandidat der Union vor, nachmittags folgte das CSU-Präsidium mit einstimmigem Votum für Söder.

Doch welcher Kanzler wäre der bessere für Stadt und Landkreis? Wir befragten den CSU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner sowie den CSU-Ortsvorsitzenden und Fraktionsführer im Stadtrat, Steffen Hörtler.

"Beide Personen sind als Kandidaten sicher geeignet", sind sich Kirchner und Hörtler einig. Doch Kirchners Herz schlägt eher für Markus Söder: "Er hat in Bayern eindrucksvoll gezeigt, wie man gemeinsam mit den Menschen ein Land gestalten und voranbringen kann." Auch auf Bundesebene sei er sehr präsent. Dies würden auch die aktuellen Umfrageergebnisse bestätigen.

Machen und kümmern

Gerade im Kampf gegen Corona habe er eine Eindeutigkeit bewiesen, "die Armin Laschet häufig hat vermissen lassen", sieht Hörtler trotz Eignung beider Ministerpräsidenten doch einen deutlichen Vorteil für Söder. Machen und kümmern sei Söders Philosophie. Hörtler: "Das stimmt und kommt beim Wähler gut an."

Den im CSU-Präsidium geäußerten Vorschlag, die Mitglieder beider Parteien über die Kandidaten abstimmen zu lassen, bewerten der Kreis- und der Ortsvorsitzende unterschiedlich. Während Kirchner diese Möglichkeit begrüßt, da sich dadurch ein Kandidat der größtmöglichen Unterstützung seiner Partei sicher sein kann, steht für Hörtler die Dringlichkeit einer Entscheidung im Vordergrund. Zudem würde eine Mitgliederbefragung ohnehin nur einen Teil der Gesamtbevölkerung betreffen. Für ihn ist der Wunsch der Mehrheit der Gesamtbevölkerung entscheidend, wobei Hörtler auf die weitaus besseren Umfrageergebnisse für Söder blickt.

Nach einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Handelsblatts sprechen sich nur zwölf Prozent der Bundesbürger für Laschet als Kanzlerkandidaten der Union aus, dagegen stimmen 46 Prozent für Söder. Allerdings wünschen sich auch 29 Prozent einen ganz anderen Kandidaten und 13 Prozent haben noch keine Meinung (Quelle: Tagesspiegel).

Große Themen

"Geht es Deutschland gut, geht es Bayern gut, dann geht es auch Bad Kissingen gut", fasst Hörtler die von ihm bevorzugte Kanzlerschaft Söders zusammen. "Söder würde die großen Themen Umwelt, Ökologie und Ökonomie nachhaltig angehen, neue Akzente setzen und Deutschland voranbringen." Davon würde nicht zuletzt auch Bad Kissingen profitieren.

Konkreter wird Kirchner und verweist auf viele Leistungen der von Söder geführten Landesregierung mit immensen Investitionen in den drei Staatsbädern und nennt unter anderem die Ansiedlung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bad Kissingen mit über 200 neuen Arbeitsplätzen, die Einrichtung des Zentrums für Telemedizin oder die Planung eines Naturerlebniszentrums am Klaushof. Kirchner folgert: "Markus Söder kennt unsere Heimat sehr gut und das ist - egal wie - kein Nachteil."

Den aktuellen Wettstreit zwischen Laschet und Söder sieht Kirchner keineswegs nachteilig: "Wettbewerb ist immer ein Vorteil." Doch sollten sich die Verantwortlichen schnell auf eine verbindliche Vorgehensweise einigen. "Am Ende muss es für die Wähler und damit für Deutschland das beste Angebot sein."