Jetzt gibt es Details: Aus "hinterm Bahnhof" wird der Prinzregentenpark - der kann das Klima der Stadt sogar verbessern.
Die Pläne zum Prinzregentenpark in Bad Kissingen sind ein großer Wurf für die Stadt. Jetzt werden Details bekannt, wie die 155 Wohnungen das Leben in der Stadt besser machen können. Derweil können sich Interessenten schon Wohnungen reservieren, auch wenn noch kein Bagger angerückt ist.
Im Internet gibt es auf der Homepage des Projekts mittlerweile die Möglichkeit, Interesse an einer Wohnung zu bekunden. "Für uns ist das erstmal eine Marktsondierungshilfe", sagt Niko Rotschedl, der gemeinsam mit dem Bad Kissinger Bauunternehmer Toni Schick das Projekt stemmt."So sehen wir, was die Leute haben wollen." Der Interessent hat die Optionen, sich zwischen Miete oder Eigentum sowie verschiedenen Größen vormerken zu lassen. "Über die Website wollen wir die Menschen natürlich auch auf dem laufenden halten. Wenn man das nicht macht, verliert man Interessenten", berichtet Rotschedl aus eigener Erfahrung. Informationen rund ums Projekt könnte es schon bald geben. Denn: In den kommenden Wochen soll der Bebauungsplan aufgestellt sein. Das bestätigen sowohl Niko Rotschedl, als auch derBad Kissinger OB, Dirk Vogel (SPD) gegenüber der Zeitung.
Zuvor tat sich einiges im Hintergrund. "Wir hatten vergangene Woche einen großen Abstimmungstermin mit der Stadt und Icomos", teilt Rotschedl mit. Bei letzterem handelt es sich um ein Expertengremium, das die Unesco berät. Für die junge Welterbestadt Bad Kissingen sind die Expertenmeinungen wichtig, gibt doch der Titel der Stadtentwicklung gewisse Leitplanken vor.
Infos aus Expertenrunde
"Es war ein sehr konstruktiver Termin", berichtet Rotschedl. Dort habe man einige Überarbeitungen aus vorigen Terminen vorgestellt. "Dabei ging es beispielsweise um Materialien oder die Optik der Balkone, oder aber das Erscheinungsbild der Gebäude und natürlich die Sichtachsen. Wir haben ja schließlich zwei Denkmäler in direkter Umgebung." Damit meint er sowohl das Bahnhofsgebäude, als auch die ehemalige Güterhalle.
Letztere sei für das Bahnhofs-Areal ein identitätsstiftendes Gebäude. Später soll sie nicht nur den Bewohnern des Viertels, sondern allen Einwohnern Bad Kissingens zur Verfügung stehen.
Wie sich das Klinker-Gebäude wieder beleben lässt, dazu haben sich die Investoren bereits Gedanken gemacht. Möglich ist eine kulturelle Nutzung, aber auch Gastronomie ist im Gespräch. "Es wird keine gated Community-also ein eingezäuntes und bewachtes Wohngebiet", versicherte der Bad Kissinger OB Dirk Vogel (SPD) jüngst gegenüber der Redaktion.
Die Lage des Grundstücks bringt für Rotschedl und Schick einen Vorteil mit sich. Rotschedl meint: "Wir befinden uns in der Bufferzone." Dort sind die baulichen Auflagen weniger stark reglementiert als etwa in der direkten Kernzone um die klassischen Kurgebäude. "Wir haben dadurch die Möglichkeit, dort alt und neu zusammenzubringen." Denn bei der Architektur planen Schick und Rotschedl damit, durchaus moderne Aspekte - etwa das Stadtklima - aufgreifen.