Mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt startet der Aufsteiger in seine erste Regionalliga-Saison - Wie Trainer Josef Francic Erfolg definiert
Was den TSV Aubstadt wohl als Aufsteiger in die Regionalliga Bayern erwarte, wurde Trainer Josef Francic gefragt. Der nie um eine rasche Antwort verlegene Fußball-Fachmann zögerte lange, um zu bekennen: "Wenn überhaupt, wissen das von uns ein paar wenige Spieler und die auch nur von wenigen Einsätzen." Dann legte er nach: "Ich beobachte diese Liga seit einiger Zeit und hole mir Infos von Trainerkollegen, die dort tätig waren. Man spricht von Wahnsinnsqualität, über körperlich betontes Spiel. Wir haben gesehen, dass Aschaffenburg als überragender Bayernliga-Meister es gerade so geschafft hat, drinzubleiben."
Wie hat man sich gerüstet für die Herausforderung? "Wir trainieren und spielen mit härterem Tempo als im letzten Jahr. Ich gehe davon aus, dass wir stärker sind." Das hätten Tests gegen Bayernligisten gezeigt.
Man müsse reinwachsen in diese Liga, sowohl körperlich als auch taktisch. Man werde mit vielen Neuigkeiten konfrontiert, bis hin zu Dopingkontrollen. "Die medizinischen Checks im Campus haben ergeben, dass die Mannschaft gute Werte hat im Vergleich zum Beispiel zu den Brose Baskets Bamberg. Das macht uns mutig. Aber ehrlich: Was sollen wir verlieren in dieser Klasse?", fragt Francic. "Wo wir auftauchen und wer immer zu uns kommt, will doch drei Punkte mitnehmen. Darin liegt vielleicht unsere größte Stärke, dass wir im Vergleich zu den letzten sechs, sieben Jahren keinen Druck haben."
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Die Verstärkung und Ergänzung des Kaders ergab - bei vier Abgängen - zehn Neuzugänge. Zwei davon sind Torhüter. Mit André Koob schien Ersatz gefunden, als Christian Mack aufhören wollte. Als sich Koob, beim Würzburger FV, schwer verletzte, reagierte man mit der Rückholung von Mack und der Verpflichtung von Christoph Saballus. Francic legte sich auf Mack als Nummer 1 fest.
So überraschend war nicht, dass für die Abwehr kein Neuer verpflichtet wurde. Jede Position ist "mindestens doppelt zu besetzen, weil wir mehrere Spieler haben, die auf zwei, wenn nicht gar drei Positionen verwendbar sind." Drei fixe Innenverteidiger (Benkenstein, Köttler, Kirsten), zwei flexible (Grader, Behr), fünf mögliche Außenverteidiger (Bauer, Grader, Feser, Volkmuth, Behr), fünf mögliche Sechser (Leicht, Trunk, Behr, Kraus, Volkmuth) erlauben Francic Varianten.
Fürs Mittelfeld und die Offensive kamen acht Neue, von denen wieder einige flexibel einsetzbar sind. Unter ihnen die zwei erfahreneren Timo Pitter (26) und Christopher Bieber (30) und sechs junge Spieler zwischen 19 und 21, ehrgeizig und mit Entwicklungspotenzial. In der Offensive hat Francic durch die von ihm favorisierte Flexibilität mit dem Bayernliga-Torschützenkönig Thomann, Schmidt, Bieber, Kraus, Schebak, Pitter plus dem einen oder anderen Jungspund große Auswahl "und die nötige Konkurrenz, um Druck auszuüben auf Spieler, die Druck brauchen."
Von den Neuzugängen, so Francic, habe Timo Pitter sofort auf sich aufmerksam gemacht und sich rasch eingelebt. "Er ist sehr intelligent und hat unser Pressing-System und schnelle Spieleröffnung verinnerlicht. Er kommt in jedem Spiel in mehrere Situationen im Strafraum, um selbst zu schießen oder vorzulegen. Er kann auf Mike Dellinger Druck ausüben, der diesen braucht, um auf 120 Prozent zu kommen." Christopher Bieber, macht das, was ein Strafraumspieler machen muss.