Der Bad Bockleter Gemeinderat hat eine frühere Entscheidung revidiert und favorisiert einen Kreisverkehr.
Mit der Errichtung eines Kreisels an der Einmündung in die Von-Henneberg-Straße in Aschach hat sich der Bad Bockleter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung befasst. Dazu waren auch Experten eingeladen. Matthias Wacker vom Straßenbauamt Schweinfurt erläuterte in seinem Vortrag die Gefahrenpunkte, die es an der Kreuzung gibt, und kam zu dem Ergebnis, dass nur die Errichtung einer Ampel oder eines Kreisverkehrs hier sinnvoll sei und zu einem Rückgang der
Unfälle führen könne. "Wichtig ist, dass wir hier gemeinsam handeln und alle an einem Strang ziehen", sagte er.
Lärmbelastung befürchtet Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) erläuterte die Bedenken, die im Gemeinderat gegen einen Kreisel laut geworden waren. So mache der Kreisverkehr unnötig Lärm, was vor allem die Anwohner belaste.
Außerdem müsse der Kreisverkehr begrünt werden, was weitere Arbeit mache. Antje Kopp fragte, ob es nicht möglich sei, den Verkehr mit Schildern auf 60 km/h abzubremsen und dies mit Radarfallen zu kontrollieren.
Die Anwohner wollen den Kreisel Wacker äußerte dazu, dass es in Bayern diese Form der dauerhaften Überwachung nicht gibt, was für einige Verwunderung im Gemeinderat sorgte.
Andreas Sandwall aus Aschach sagte, dass er mit den Anwohnern gesprochen habe und diese sich für einen Kreisel ausgesprochen hätten. "Ich fände es schlecht, wenn man die Kreisellösung nicht favorisieren würde", meinte er. Als angenehmen Nebeneffekt bezeichnete er, dass die Auffahrt nach Aschach und Bad Bocklet dadurch aufgewertet werde.
Peter Holzheimer äußerte seine Bedenken, dass der Unfallschwerpunkt sich bei der Einführung eines Kreisels
nach oben verlagern würde. Volker Stahl hielt es für ein Unding, dass es nicht möglich sein sollte, an Unfallschwerpunkten Blitzkästen aufzustellen. "Hier wäre es an der Verwaltung, solche seltsamen Prinzipien zu hinterfragen", sagte er. Sehr deutlich wurde Christian Horn: "Ich halte es für Steuerverschwendung, hier einen Kreisel für 600 000 Euro zu bauen, wenn man mit der Abbremsung des Verkehrs auf 60 km/h und der Kontrolle durch Starenkästen das
gleiche Ergebnis erreichen kann."
80 Prozent Förderung Architekt Johannes Hahn erläuterte, dass der Kreisel zwischen 500 und 600 000 Euro kosten werde. Dabei würde die Maßnahme mit bis zu 80 Prozent gefördert, auf die Gemeinde kämen so Kosten von rund 60 000 Euro zu. "Das sollte man sich nicht entgehen lassen", so Hahn.
Seiner Meinung nach ist es besser, etwas zu bauen, das der Überwachung nicht bedarf. Skeptisch zeigte er sich im Hinblick darauf, dass ein Lärmschutzwall nicht gefördert werden wird, da die dazu erforderlichen Dezibel-Werte wohl nicht erreicht würden. Der Kreisel würde halbseitig gebaut, so dass der laufende Verkehr nicht beeinträchtigt werde.
Die Planung hierzu wird - bei positivem Beschluss im Gemeinderat - bis Ende November vorliegen, so dass man im März oder April mit dem Bau beginnen könne. Einstimmig fasste man im Gemeinderat den Beschluss, den alten Beschluss, der gegen den Kreisel gerichtet war, aufzuheben. Mit einer Gegenstimme beschloss das Gremium, der Kreisverkehrslösung zuzustimmen und eine Seitendeponie zwecks Lärmschutz einzurichten.