Anstelle des wegen Corona ausgefallenen Skikurses maßen sich die siebten und achten Klassen des Franz-Miltenberger-Gymnasiums in einem Ninja-Warrior-Parcours. Und das unter den kritischen Augen einer prominenten Sportlerin.
Die Dreifachsporthalle in Römershag: Sie ist ein einziges Festival an Turngeräten. Elf Stationen sind aufgebaut, dazu ein Bonus-Hindernis. Die Siebt- und Achtklässler müssen sie alle bewältigen, und zwar auf Zeit. Das Besondere daran: Der Parcours ist jenem der Fernsehsendung Ninja Warrior Germany nachempfunden. Regina Rubi, Teilnehmerin der 2021er-Staffel aus Oberleichtersbach, hat ihn erdacht.
Gymnasiallehrer David Fronczek hatte die 30-Jährige, einigen bekannt als Turnerin des TV 1884 Bad Brückenau, angesprochen. Die Idee: Rubi sollte einen Teil der Sportwoche für die 7. und 8. Klassen gestalten, die als Ersatz für den ausgefallenen Skikurs gedacht ist. Dazu gehören unter anderem Wasserskifahren, der Besuch des Kletterparks am Kreuzberg - und eben der Ninja-Warrior-Parcours.
Regina Rubi, die bei der Fernseh-Veranstaltung im vergangenen Jahr Sechste wurde, hat versucht, diese Hindernisstrecke so wirklichkeitsnah wie möglich abzubilden. "Natürlich kann man die meisten Hindernisse nicht mit Schulsportgeräten nachbauen und einen Pool haben wir auch nicht." Einige Hindernisse habe man trotzdem in kleinerem Ausmaß nachbauen können. "die 5-Steps haben wir durch Sprungbretter nachgebaut. Das Hangelmikado konnte durch Kletterstangen abgebildet werden. Die Schüler konnten testen, wie es sich anfühlt, mit einem Trampolin an Ringe zu springen."
Viele der Geräte und Übungen kannte die 30-Jährige aus ihrer eigenen Turnkarriere, konnte also ihre Erfahrungen einfließen lassen. Gefordert waren bei den Schülerinnen und Schülern unter anderem Gleichgewichtssinn, Kraft, Körperspannung, Mut und Vertrauen in den eigenen Körper.
Parcours anstrengender als gedacht
Regina Rubi stand am Wettkampftag in der Halle und notierte sich auf einem Flipchart fleißig Zeiten. Einen Eindruck von den Nachwuchssportlern gewann sie trotzdem: "Die Fitness ist natürlich sehr unterschiedlich. Manche sind sehr mutig und fit und andere einfach ängstlich und können ihrem Körper noch nicht so vertrauen, da viele Aufgaben neu und ungewohnt waren." Da Ninja leider sehr armkraftlastig sei, falle es vielen Kindern schwer, mehrere Hindernisse hintereinander zu schaffen.
Diesen Eindruck gewannen auch einige befragte Schüler. Gregor Reinhard aus der 7b: "Ich fand es viel anstrengender, als ich gedacht habe, weil man alles hintereinander machen muss." Hangelte und sprang sich der 13-Jährige aufgrund geringer Körpergröße und Gewichts noch relativ leicht durch die Stangen und Seil, schnaufte er beim Barren mit gekreuzten Balken ganz schön. Dieses kraftraubende Gerät zählte der Oberbacher dann auch zu den schwierigsten.
Ähnlich äußerte sich Julian Stranzik aus Oberwildflecken. Für den etwas größeren Siebtklässler war das Seilhangeln das Anstrengendste. Spaß habe der Parcours ihm trotzdem bereitet.