In der Großgemeinde Oerlenbach ist Nico Rogge der einzige Kandidat für das Amt des Bürgermeisters.
"Gewählt werden muss ich ja trotzdem." Weshalb Nico Rogge eben einen ganz normalen Wahlkampf führt, auch wenn der 33-Jährige in der Großgemeinde Oerlenbach der einzige Kandidat für das Amt des Bürgermeisters ist. "Ich mache Wahlversammlungen, verteile Flyer in den Haushalten und habe auch plakatiert, aber nicht so offensiv. Dazu habe ich im Internet eine eigene Homepage, bin auf Facebook und Instagram aktiv."
Dass der amtierende Bürgermeister Franz Kuhn (parteilos) nicht mehr für eine weitere Periode kandidierte, hatte nicht nur Nico Rogge überrascht. "Ich war überzeugt, dass es aus dem Gemeinderat Nachfolge-Kandidaten geben würde. Als klar war, dass dies nicht der Fall ist, wurde ich von verschiedenen Seiten angesprochen. Ich selbst wollte eigentlich erstmals für den Gemeinderat kandidieren. Jetzt will ich die Bürger davon überzeugen, dass ich der Richtige bin." Von einer hohen Anerkennung und großen Verantwortung spricht Nico Rogge, der sich mit Frau, Familie und Freunden intensiv austauschte. "Viele haben mich bestärkt, was mitentscheidend war."
Eine breite Unterstützung
Drei Ortsteile hatten bei den Nominierungsversammlungen ihre Unterstützung für Nico Rogge zugesagt, der vierte sich neutral verhalten, da zu diesem Zeitpunkt nicht sicher war, ob es hier einen Kandidaten geben würde. "Ich freue mich über die breite Unterstützung, zumal mich sicher nicht alle Einwohner der Großgemeinde kennen", sagt Rogge, der die Bürgerbeteiligung als einen Schwerpunkt im Wahlprogramm sieht, diesbezüglich auch ein konkretes Projekt im Auge hat. "Gemeinsam geht's besser", so lautet der Leitsatz des Oerlenbachers, der für die CSU auch für den Kreistag kandidiert. "Die Parteizugehörigkeit hilft, mir Netzwerk zu erschließen. Ich weiß, dass ich mir aufgrund mangelnder Erfahrung noch viele Fachkenntnisse erarbeiten muss."
Als Bürgermeister der Großgemeinde braucht es die Fähigkeit, sich in die Belange aller vier Ortsteile hineinzudenken, braucht es den ständigen Dialog. "Wenn jeder Ortsteil gut aufgestellt ist, ist auch die Gemeinde gut aufgestellt. Ich muss am jeweiligen Ortsgeschehen teilnehmen, was aber schon immer der Fall war. Viele Verknüpfungen existieren bereits. Der ständige Dialog mit Gemeinderäten und Bürgern ist die Basis. Diesbezüglich verbindet zum Beispiel der Fußball, da funktioniert das 'Gemeinsam geht's besser' ja schon", sagt Rogge, der von 2014 bis 2016 Vorsitzender des TSV Oerlenbach war, damit Führungsqualitäten, wenngleich ehrenamtlich, bewiesen hat. "Ich bin ein sachlicher Typ mit hohem Anspruch an mir selber. Ich weiß aber auch, dass ich diesen nicht auf andere 1:1 übertragen kann. Die Menschlichkeit steht bei mir immer im Vordergrund."
Noch ist Platz im Gewerbepark nahe der A71. Wie stellen Sie sich eine zielgerichtete Firmen-Akquise vor? Gibt es konkrete Anfragen?
Nico Rogge: Da ich derzeit kein Mitglied des Gemeinderates bin, kann ich die Frage über konkrete Anfragen nicht beantworten. Der Gewerbepark A71 liegt in der Zuständigkeit des Zweckverbandes. Ich nehme an, dass sich die Entscheidungsträger bereits viele Gedanken gemacht haben. Zunächst werde ich mir ein umfängliches Bild von der Bewerbersituation einholen. Wichtig erscheint eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Handlungsbedarf sehe ich im Bereich der gemeindeeigenen Homepage. Der Breitband- und Mobilfunkausbau muss auf einem guten Niveau bleiben. Es geht aber nicht darum, schnellstmöglich die Flächen zu bebauen. Bei der Gewerbeansiedlung geht Qualität vor Schnelligkeit. Mir ist eine sinnvolle Ansiedlungspolitik mit sicheren Arbeitsplätzen wichtig.