Gäste mit Kurkarte können die Busse im Landkreis jetzt kostenlos nutzen.
von unserem Redaktionsmitglied
Thomas Ahnert
Bad Kissingen — Die Bürgermeister und Kurdirektoren der drei Staatsbäder im Landkreis waren sich uneingeschränkt einig: "Wir müssen dahin kommen, dass der Gast ankommt und ruft: Her mit der Kurkarte! Wir müssen sie vom Ruf der Zahlungspflicht befreien", meinte Bad Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD). Die Bemühungen, so weit zu kommen, sind jetzt einen guten Schritt
weiter, auch wenn sie bisher noch nicht werbemäßig publik gemacht worden sind: Seit 1. Juli können Kurkarteninhaber der drei Staatsbäder Kissingen, Bocklet und Brückenau auf allen öffentlichen Buslinien im Landkreis und im Bad Kissinger Stadtverkehr kostenlos fahren.
Eigentlich, so Landrat Thomas Bold (CSU), war geplant, auch Bad Neustadt und Bad Königshofen einzubinden. "Aber das war zu kompliziert, weil die in einem anderen Tarifbezirk liegen.
Jetzt haben wir das erst einmal auf Landkreisebene auf den Weg gebracht." Und das sei schon schwierig genug gewesen. Aber jetzt liegen alle erforderlichen Verträge vor. Bold: "Das ist ein Angebot, das einer touristischen Region gut zu Gesicht steht. Das kann man jetzt auch gut vermarkten."
Grundsätzlich endet die Kostenfreiheit an der Landkreisgrenze.
Aber es gibt eine wesentliche Ausnahme, auf die niemand verzichten wollte: Der Kreuzberg ist von Bad Brückenau aus künftig auch kostenlos zu erreichen. Und auf noch etwas wies Bold hin: Die Kooperation ist nicht auf die drei Staatsbäder beschränkt. Jede Gemeinde mit einem größeren Übernachtungsaufkommen kann aufspringen.
Erleichterte Vermarktung Bad Bocklets Kurdirektor Thomas Beck, der in den
Verhandlungen die Federführung übernommen hatte, nannte die Vorteile: "Wir versuchen uns als Region darzustellen. Jeder Ort macht den Gästen gute Angebote. Jetzt können diese sie wirklich auch überall nutzen. Und Themen wie Kulinarik und Wandern lassen sich erheblich leichter vermarkten. Wir werden am Ende des Jahres sehen, wie das Angebot ankommt."
Da gibt es durchaus Grund zum Optimismus, wie KOB-Geschäftsführer Claus Schubert erläuterte.
Obwohl überhaupt noch nicht geworben wurde, ware auf der Strecke Bad Kissingen - Bad Bocklet allein im Juli 500 Fahrgäste mehr unterwegs. So viele waren es auch auf der Strecke nach Schloss Aschach. Der Bäderlandbus hat schon deutlich zugelegt, ebenso der Saaletalbus nach Hammelburg. Ein paar Fahrgäste haben schon von Oberthulba nach Burkardroth gefunden: "Und einer wollte sogar nach Gauaschach."
Besonders froh über die neue Regelung ist Bad Brückenaus
Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Nachdem die Kurverwaltung den Transportvertrag zwischen Stadt und Staatsbad gekündigt hatte, hatte man sich mit Notbehelfen bedienen müssen. Dass sei jetzt vorbei. Überhaupt, so Thomas Beck, müsse sich der Gast jetzt nicht mehr um Betreiber oder Karten kümmern. Er kann einfach einsteigen. Die Kosten tragen nur zum Teil die Kommunen. Der andere geht über die Kurtaxe ein.