Dem Dirigenten mal auf die Finger schauen

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Walter Kuhn ließ sich fast nicht stören beim Zuhören, als Alina Ibragimova und das BBC Symphony Orchestra probten. Foto: Ahnert
Walter Kuhn ließ sich fast nicht stören beim Zuhören, als Alina Ibragimova und das BBC Symphony Orchestra probten. Foto: Ahnert

Acht Karten für die "Londoner Gala" mit dem BBC Symphony Orchestra London und seinem Chefdirigenten Sakari Oramo hatte die Saale-Zeitung schon vor einigen Wochen unter ihren Lesern verlost. Damit einher ging die Möglichkeit, am Vormittag schon einmal Konzertluft zu schnuppern und die Generalprobe zu besuchen.

Walter Kuhn aus Zahlbach war einer von denen, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließen: "Das war für mich hochinteressant, weil ich zum ersten Mal richtig mitgekommen habe,wie ein Dirigent arbeitet, dass die Ergebnisse nicht selbstverständlich sind." Gedanken wie: "Das, was der mit seinem Stöckle kann, kann ich auch" seien völlig falsch. "Ich habe ein bisschen davon gemerkt, welch enorme Arbeit bereits im Vorfeld stattfindet."
Sakari Oramo ein akribischer Arbeiter. Dass ein Dirigent einzelne Akkorde spielen lässt, um sie auf ihren Sitz zu überprüfen, kommt selten vor.
Was Walter Kuhn auch begeistert hat, war der Einsatz der Musiker, die immer wieder kurz diskutiert und Eintragungen in ihren Noten gemacht haben. "Jetzt bin ich gespannt, wie etwa Mendelssohns Violinkonzert am Abend klingt, wenn das Orchester mit voller Konzentration und ohne Unterbrechungen musiziert. Und wie der Saal klingt, wenn das Publikum da ist. Darauf freue ich mich."
Auf jeden Fall, ist er sich sicher, soll das nicht sein letzter Konzertbesuch gewesen sein.