Am Bayerischen Roten Kreuz (BRK) führt im weiß-blauen Freistaat kein Weg vorbei. An der Spitze der omnipräsenten Organisation mit ihren ca. eine Million Mitgliedern steht seit zehn Jahren Christa von Thurn und Taxis. Auch die BRK-Präsidentin ist hier seit langem und ehrenamtlich tätig. So war sie unter anderem von 1999 bis 2000 Senatorin.
Warum engagieren Sie sich?Christa von Thurn und Taxis: Ich bin in 25 Jahren mit den Aufgaben gewachsen. Noch immer begeistert mich die Vielfältigkeit der Aufgaben und auch das Spiel zwischen dem Haupt- und dem so wichtigen Ehrenamt.
Ist das BRK für die Zukunft gut aufgestellt. Was werden die künftigen Schwerpunkte sein? Das BRK ist grundsätzlich und flächendeckend gut aufgestellt. In jedem politischen Landkreis gibt es einen BRK-Kreisverband. Es ist fest verankert und oft auch wichtiger Arbeitgeber.
Das Aufgabenspektrum ist breit gefächert. Verzettelt sich da das Bayerische Rote Kreuz da nicht?Natürlich werden Rettungsdienst und Katastrophenschutz weiterhin unsere Schwerpunkte sein. Hier sind wir der größte Anbieter in Bayern.
Schon aus der Tradition heraus ist das bedingt: Das BRK wurde nach dem Zweiten Weltkrieg damit beauftragt, einen funktionierenden Rettungsdienst aufzubauen.
Worin sehen Sie als Präsidentin die größten Herausforderungen für das Bayerische Rote Kreuz?Wir müssen uns den Veränderungen stellen, die der demographische Wandel mit sich bringt, um genügend Helfer zu finden, um unsere Aufgaben erfüllen zu können. Gerade viele junge Menschen begeistern sich für das Bayerische Rote Kreuz, weil sie in seinen Aufgaben eine große Herausforderung sehen.
Es gibt also genügend Nachwuchs, eine Vergreisung droht nicht?Ich stelle momentan fest, dass sich viele Junge, weil sie in ihrer Freizeit etwas Sinnhaftes tun wollen, beim Roten Kreuz engagieren. Sie wollen neben dem Kameradschaftlichen etwas leisten und auch zurück bekommen.
Viele haben Freude daran, im Notfall helfen zu können.
Das Rote Kreuz ist in Bayern flächendeckend präsent. Wird das auch in der Zukunft so bleiben?Da bin ich ganz sicher. Wir müssen aber ständig daran arbeiten. Das ist eine Daueraufgabe.
Das BRK ist ein Sozial-Konzern mit einem Riesenumsatz und es ist dennoch auf die Ehrenamtlichen zwingend angewiesen. Gibt es genügend Interessenten?Wir sind ein Sozial-Konzern mit 23.000 hauptberuflichen Mitarbeitern. Aber die Schwerpunkte sind immer noch unsere vielen Tausend ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Ohne sie wäre unsere Gesellschaft ärmer und unsicherer. Und das ist die eigentlich große Leistung des BRK. Für die Menschen in unserem Land ist das BRK eine Selbstverständlichkeit und immer da, wenn es gerufen und gebraucht wird.
Das Gespräch führte Edgar Bartl.