Peter Gehring und Otmar Mangold leisten im Atemschutzzentrum in Reith für die Feuerwehren wichtige Dienste. Denn sie sorgen dafür, dass diese überhaupt ausrücken können.
Herbert Förster muss nur ein Anzeigefeld antippen, schon steht der Schreibtisch mit Monitor oder das Sofa in Flammen. Genauso schnell zieht sich das Feuer auf Knopfdruck wieder zurück. Drei Tage lang passiert das von Morgen bis Abend. Schreibtisch, Monitor und Sofa halten das aus. Sie sind aus Stahl nachgebaut und Teil des Brandübungscontainers, den Förster bedient.
Alle zwei Jahre fährt der Container im Atemschutzzentrum in Reith vor.
Drinnen erleben die Atemschutzgeräteträger aus dem Landkreis Rauch und Feuer. Mehr als 300 Feuerwehrmänner aus 45 Wehren werden in Zweiergruppen durch den Container geschleust. Ein Bonbon nennt Dominik Billmann von der Feuerwehrschule Würzburg die Übung. "Wir wollen den Feuerwehrmännern Sicherheit geben", erklärt er.
Sicherheit geben auch Peter Gehring und Otmar Mangold den Feuerwehrleuten - nicht nur bei der Übung.
"Nach jedem Einsatz und alle halbe Jahre kommen die Atemschutzgeräte zu uns ins Atemschutzzentrum", sagt Mangold. Er und Gehring reinigen die Ausrüstung, prüfen und reparieren sie. Mangold macht das seit 25 Jahren, seit es das Atemschutzzentrum gibt.
Einrichtung ist etwas Besonderes Die Einrichtung sei im Vergleich zu denen in den Nachbarlandkreisen schon etwas besonderes, erklärt Mangold.
Denn er und Gehring arbeiten hauptamtlich. Die Feuerwehren müssen für die Dienstleistungen nichts zahlen. Das Zentrum finanziert sich über die Kreisumlage. Den Gemeinden direkt in Rechnung gestellt wird nur das Ersatzmaterial bei Reparaturen.
Zwei Feuerwehrmänner wuchten ihr Atemschutzgerät auf den Tisch des Werkstattraums. Ihre Gesichter sind von der Atemmaske verschwitzt. Die beiden haben gerade die Übung im Container absolviert.
Sie schnallen die Pressluftflaschen von den Trägergestellen. Mangold nimmt sie und hängt sie an den Kompressor. Im Atemschutzzentrum lassen die Feuerwehren auch sonst ihre Pressluftflaschen füllen, denn nur große Stützpunktfeuerwehren wie Hammelburg haben einen eigenen Kompressor. Laut Gehring gibt es bei den Feuerwehren im Landkreis etwa 1000 Flaschen.
Mangold: "Auch die Rettungsorganisationen bringen ihre Tauchflaschen und wir versorgen die Sportschützen mit Pressluft für ihre Waffen."
Kleine Werkstatt reichte nicht aus Bevor das Atemschutzzentrum eingerichtet wurde, gab es in Garitz eine kleinere Werkstatt. Die reichte aber irgendwann nicht mehr aus.
Harald Albert erklärt: "Bis auf die technische Hilfeleistung sind heute bei jedem Einsatz Atemschutzgeräteträger dabei." Das liege an den vielen Kunststoffen, die verbaut werden. Sie setzten bei Bränden Schadstoffe frei.
Nach Meinung des Kreisbrandinspektors werden Atemschutzgeräteträger bei den Feuerwehren immer gebraucht. Es könne nicht genug geben. Denn die Aufgabe setzt mehr voraus als bei einem normalen Feuerwehrmann.
Sie stellt Ansprüche an die Fitness. Außerdem muss Zeit für die jährlichen Übungen investiert werden, die zum Beispiel auf dem Parcours im Atemschutzzentrum stattfinden.