Daniel Fenn ist Weltmeister der Liegeradler

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Daniel Fenn (Bildmitte) kurz vor dem Start in Leer Foto: Ehler Cuno/Stadt Leer
Daniel Fenn (Bildmitte) kurz vor dem Start in Leer Foto: Ehler Cuno/Stadt Leer
Daniel Fenn mit seinem Velomobil Foto: Arkadius Guzy
Daniel Fenn mit seinem Velomobil Foto: Arkadius Guzy
 

Daniel Fenn hat sich in Elfershausen mit seinem Velomobil gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt. Eine neue Herausforderung peilt er bereits an.

Gebührend empfängt die Familie Daniel Fenn: Aus den Lautsprechern ertönt "We are the Champions", als er vorfährt. Schließlich hat nicht jeder einen Weltmeister in seiner Verwandtschaft. "Daniel Fenn hat die ganze Familie überrascht", sagt Vater Michael Fenn.

Am Wochenende gewann Daniel Fenn die Weltmeisterschaft für Liegeräder. Damit bewies er gleichzeitig den technischen Vorsprung seines Velomobils.
Im Gegensatz zu den voll verkleideten Liegerädern der Konkurrenz besteht dessen Verschalung aus Glasfasern und nicht aus Carbon. "Die Konstruktion zählt. Man kann auch mit Glasfasern leicht bauen", sagt Daniel Fenn. Sein Gefährt hatte er selbst entworfen und gefertigt.

Es ist aerodynamisch so optimiert, dass Daniel Fenn von Elfershausen nach Aura kommt, ohne in die Pedale treten zu müssen. Der Schwung durch das Gefälle am Ausgang der Ortsverbindungsstraße reicht aus. Aber das Erstaunlichste ist, dass das Velomobil es damit sogar noch auf die Brücke in Aura schafft. Daniel Fenn sieht den verwunderten Blick und meint: "Schwer zu glauben, nicht wahr?"

Bei der Weltmeisterschaft in Leer (Ostfriesland) entschied er in seiner Liegeradklasse alle drei Disziplinen der Gesamtwertung für sich. "Mit deutlichem Abstand", wie Daniel Fenn betont. Die Teilnehmer mussten auf einem Rundkurs durch das Stadtzentrum in der kürzesten Zeit 100 Kilometer zurücklegen, innerhalb einer Stunde die meisten Runden absolvieren und eine 200 Meter lange Mess-Strecke mit Höchstgeschwindigkeit durchfahren. Für Daniel Fenn, der 2009 in Leer bereits einen Europameistertitel gewonnen hatte, war es erst die zweite Weltmeisterschaftsteilnahme.

Und der nächste Triumph soll gleich in einem Monat folgen. Dann organisiert der Verein HPV Deutschland, der die Velomobilisten unter seinem Dach vereinigt, Weltrekordversuche auf dem Lausitzring. Daniel Fenn will den Streckenrekord für seinen Fahrzeugtyp brechen. "Ich muss in einer Stunde etwas über 71 Kilometer zurücklegen", erklärt er. Der Liegeradler peilt sogar über 75 Kilometer an.

"Ich bin extrem fit", sagt Daniel Fenn über sich. Er bringe mehr Leistung als ein Tour-de-France-Fahrer. Für das Training für die Weltmeisterschaft ließ er sich professionell beraten. Daniel Fenn: "Man muss genau nach Leistungsvorgaben fahren." Viel Wissen über die richtige Ernährung gehöre dazu. "Man muss den Körper richtig einschätzen können." Beim Wettkampf zähle auch die Strategie, zum Beispiel wie die Kurven genommen werden.

Das Velomobil ist also nur ein, wenn auch wichtiger, Teil des Erfolgs. Das Gefährt sei kein reines Rennrad, erklärt Daniel Fenn, sondern sei alltagstauglich. Der Weltmeister, der für einen Velomobil-Hersteller arbeitet, hat das Nachfolgemodell bereits im Kopf, wie er sagt. Denn er entwickele nicht am Computer. Er nutze die Erfahrungen aus den realen Fahrten. Daniel Fenn: "Man muss es füllen. Man kann nicht alles simulieren."