Damit die Kirche im Dorf bleibt

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Damit die Kirche weiter vor Ort bei den Menschen sein kann, schließen sich die Pfarreiengemeinschaften Oberleichtersbach-Schondra, Bad Brückenau - Maria Ehrenberg und Oberer Sinngrund-Wildflecken zum Pastoralen Raum Bad Brückenau zusammen. Am Sonntag wird dies offiziell mit einem Gottesdienst gefeiert.
Damit die Kirche weiter vor Ort bei den Menschen sein kann, schließen sich die Pfarreiengemeinschaften Oberleichtersbach-Schondra, Bad Brückenau - Maria Ehrenberg und Oberer Sinngrund-Wildflecken zum Pastoralen Raum Bad Brückenau zusammen. Am Sonntag wird dies offiziell mit einem Gottesdienst gefeiert.
Marion Eckert

Der neue Pastorale Raum wird offiziell eingerichtet. Die Umstrukturierung war nötig gewesen, um auch in Zukunft noch Kirche vor Ort sein zu können, so die Begründung. Für die Menschen ändert sich nicht viel.

"Für die Menschen vor Ort ändert sich nicht viel" - Das ist eine der wichtigsten Botschaften, die das Team des neuen Pastoralen Raums Bad Brückenau den Gläubigen zu Beginn des neuen Jahres und anlässlich der offiziellen Einrichtung des Pastoralen Raums mit auf den Weg geben möchte.

Die Strukturfragen, die in den vergangenen Jahren im Bistum Würzburg Änderungen bei den Zuschnitten der Dekanate ergaben, sowie die neuen Pastoralen Räume mit veränderten und erweiterten Gremien anstreben, sind nun zu einem Abschluss gekommen.

Die offizielle Überreichung der Ernennungsurkunde für den Pastoralen Raum Bad Brückenau wird am kommenden Sonntag in der Kirche von Oberbach stattfinden. Zum Pastoralen Raum Bad Brückenau gehören die Pfarreiengemeinschaften Oberleichtersbach-Schondra, Bad Brückenau - Maria Ehrenberg und Oberer Sinngrund-Wildflecken.

Moderator: Pfarrer Armin Haas

All diese Formalitäten und organisatorischen Neuerungen seien notwendig gewesen, um auch in Zukunft noch Kirche vor Ort sein zu können. "Das kirchliche Leben vor Ort soll gefördert werden", betonte Pfarrer Armin Haas, der künftig im Pastoralen Raum Bad Brückenau als Moderator tätig sein wird. Bereits seit 2017 arbeiten die Pfarreiengemeinschaften des Altlandkreises Bad Brückenau zusammen, lernen sich kennen, wachsen zusammen, teilen Erfahrungen und Wissen und erproben neue Formen des kirchlichen Lebens für eine "Pastoral der Zukunft".

"Wir müssen, vor dem Hintergrund immer weniger Hauptamtlichen Personals, neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln, Netzwerke entstehen lasen und die vorhandenen Ressourcen nutzen", so die übereinstimmende Aussage, der zuständigen Seelsorgerinnen- und Seelsorger im Pastoralen Raum Bad Brückenau. Zum einen sollen künftig weiterhin die vertrauten Ansprechpartner in den Pfarreien vor Ort zuständig sein. Den einzelnen Orten und Gemeinden werden für die Zukunft Ansprechpersonen aus dem Pastoralteam zugewiesen.

Gemeinsame Seelsorge

Gleichzeitig setze das Team auf Themen, die über den Raum hin gespannt werden. Konkrete Felder der Zusammenarbeit seien bisher die Krankenhaus-Seelsorge, die Taufkatechese und die Firm-Vorbereitung, die Jugendarbeit und die Familien- Seelsorge, die Trauerpastoral (gemeinsam mit den Evangelischen) sowie die Seelsorge in den Kindergärten.

Die Einbindung von engagierten Ehrenamtlichen soll verstärkt und gefördert werden, dies werde unter anderem durch den Rat im Pastoralen Raum sichtbar, der neue Laien-Vertretung. Gerhard Schmitt aus Schondra und Bodo Wachsmann aus Wildflecken übernehmen bis zur Pfarrgemeinderatswahl im Frühjahr dessen Vorstandschaft. Zusammen mit dem priesterlichen Moderator und eventuell weiteren Seelsorgern und Seelsorgerinnen sollen sie die Lebenssituationen der Menschen im Blick behalten, das Pastoralteam beraten und das Engagement aller Christen und Christinnen koordinieren. "Wir alle sind Kirche", betonte Haas.

Pfarrbüros arbeiten zusammen

Auch die Pfarrbüros sollen künftig zusammen arbeiten. Das Pfarrbüro Bad Brückenau werde eine Koordinierungsaufgabe übernehmen und seine Öffnungszeiten in den Abend hinein verschieben, um insgesamt die Erreichbarkeit im Pastoralen Raum zu verbessern. Im Pressegespräch mit der Vertretern der "Koordinationsgruppe" wurde aber auch betont, dass es nicht darum gehe nun alles auf den Pastoralen Raum auszudehnen. Beispielsweise sollen die Erstkommunionfeiern in den Dörfern bleiben und nicht zentralisiert werden. Die Firmlinge zusammen zu fassen, habe sich hingegen seit Jahren bewährt.

Die gemeinsame Arbeit im Pastoralen Raum sehen die Haupt- und Ehrenamtlichen als eine Chance, nicht nur Bestehendes zu bewahren sondern auch neue Formen zu entwickeln, um den Menschen den Zugang zum Glauben auf unterschiedliches Weise nahe zu bringen und zu ermöglichen. Um neue Angebote zu erarbeiten, müsse es Freiräume geben, die nur dann möglich seien, wenn das Hauptamtliche Personal nicht in bestehenden Mustern und Traditionen gefangen sei. Das könne auch bedeuten, dass Liebgewonnenes nicht mehr stattfinden könne oder in anderer Form von anderen Personen, beispielsweise Ehrenamtlichen angeboten werde.

Personell noch gut aufgestellt

"Es wird spannend sein zu erleben was wachsen wird", so Pastoralreferent Jens Hausdörfer von der Jugendbildungsstätte Volkersberg. Der Volkersberg sei für den Pastoralen Raum Bad Brückenau ein zentraler Ort für alle Generationen. "Kaum jemand, der keine Verbindung oder Erinnerung an den Volkersberg hat", weiß Hausdörfer. "Es ist für viele ein vertrauter Ort und wir haben hier die Möglichkeit Beziehung zu pflegen und die Menschen zusammen zu bringen."

Neben dem Volkersberg hat der Pastorale Raum Bad Brückenau mit dem Wallfahrtort Maria Ehrenberg noch einen besonderen Anziehungspunkt und einen Ort, an dem seit Jahrhunderten Glauben in tiefer Tradition steht und gelebt wird.

Personell ist der Pastorale Raum Bad Brückenau, zu dem 9910 Katholiken zählen, derzeit noch sehr gut aufgestellt. Die Pfarrer Armin Haas, Hans Thurn und Mariusz Dolny stehen gemeinsam in der Verantwortung für den Pastoralen Raum, wobei Armin Haas die Rolle des Moderators zukommt. Als Koordinatorin steht im Pastoralreferentin Anja May zur Seite. Außerdem gehören zum Team die Gemeindereferentinnen Claudia Annon und Beate Schilling, Pastoralreferent Jens Hausdörfer, Diakon (im Hauptberuf) Kim J. N. Sell, die Diakone mit Zivilberuf  Horst Conze, Christian Kubatko, Frank Rüttiger, Oliver Kirchner, Donald Löw sowie  Pfarrvikar Dr. Fidelis Kwazu und Pfarrer i.R. Karl Ebner.

Errichtung

Offiziell und rechtskräftig werden diese Rollen im Pastoralen Raum Bad Brückenau mit der feierlichen Errichtung des Pastoralen Raumes, die am 9. Januar   um 15 Uhr in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Oberbach mit einer Eucharistiefeier begangen wird. Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran wird im Rahmen des Gottesdienst das bischöfliche Dekret verlesen. Aber aufgrund der Corona-Situation können nur für wenige geladene Vertreterinnen und Vertreter Plätze angeboten werden. Die Feier wird deshalb auch auf dem YouTube-Kanal der "Ministranten Bad Brückenau" live übertragen.