Da wird's wieder gemütlich

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Frank Schmitt (links) und seine Freunde begleiteten im vergangenen April die Sänger mit Akkordeon, Gitarre, Tuba und Holzlöffeln. Tatkräftig unterstützt wurden die Musiker von dem vierjährigen Nils, dem Sohn von Frank Schmitt. Archivfoto: Sigismund von Dobschütz
Frank Schmitt (links) und seine Freunde begleiteten im vergangenen April die Sänger mit Akkordeon, Gitarre, Tuba und Holzlöffeln. Tatkräftig unterstützt wurden die Musiker von dem vierjährigen Nils, dem Sohn von Frank Schmitt. Archivfoto: Sigismund von Dobschütz

Nach dem großen Erfolg: Am Freitag, 24. Oktober, findet die zweite Auflage des "Stänicher Wirtshaussingen" im Gasthof Schneider statt.

"Die verträumte Dorfidylle, wo dem Wirtshaus eine zentrale Rolle zukam, die gibt es nicht mehr", meint Frank Schmitt. Der Steinacher Wirtshausmusikant aus Leidenschaft, der vor gar nicht langer Zeit mit "Rhöner Bluat" ein Festzelt nach dem anderen füllte, nun mit "Spilk" handgemachte Rhöner Volks- und Wirtshausmusik in eher kleinen Räumen kultiviert, meint zum 2.
Steinacher Wirtshaussingen: "Es ist ein Versuch, traditionelle Wirtshauskultur auf dem Dorf zu erhalten."

Neue Textheftchen

Kathreinstanz und Cäcilienball, einst das letzte Tanz- und Stimmungsvergnügen vor den stillen Tagen, sind so gut wie ausgestorben. Wo wird noch Schafkopf gespielt und im Wirtshaus gesungen?
Die Vereinsheime machen dem Gasthaus, früher Treffpunkt für das ganze Dorf, das (Über)Leben schwer, meint der engagierte Vorsitzende des Heimatvereins Steinach. Da ist das inzwischen recht populäre Wirtshaussingen ein guter Ansatz, meint er und fügt ein wenig bedauernd hinzu: " Und wenn‘s im Dorf halt kein Wirtshaus mehr gibt, dann darf's auch mal im Vereinsheim sein. "Aber nur dann", so Schmitt.
"In Steinach haben wir zum Glück noch zwei inhabergeführte Dorfgasthäuser und mit Benno Schneider einen Wirt, dem die Dorfkultur ebenso am Herzen liegt wie Alexander Albert vom Gesangverein", meint Schmitt. Mit ihnen zusammen hoffen die Musiker den großen Erfolg vom Frühjahr wiederholen zu können. Mit noch mehr Liedern im neuen Textheftchen. Nicht nur Gassenhauer wie das "Kreuzberglied" oder Victor von Scheffels heimliche Frankenhymne "Wohl auf, die Luft geht frisch und rein" wird Schmitt mit seinen Musikerkollegen anstimmen, Volks- und Heimat-, Wander- und Fahrtenlieder stehen auf dem Programm.
Geselligkeit wird großgeschrieben, und das Publikum bestimmt das Programm. Eingestreut werden auch kleine Solostücke mit Gitarre, oder der steirischen Knopfharmonika. "Wir erwarten auch spontane Zwischenspiele von Gästen mit Tuba oder Mundharmonika", so Schmitt. Ca. 80 Lieder haben er und seine Musikerkollegen, Sebastian Paesold, Gitarre, Christof Lemberg, Kontrabass, Nils Schmitt, Löffel und Markus Metz zusammengestellt. "Es sind gerne gesungene, aber auch selten gehörte Weisen."
Soldatenlieder wie "In Junkers Kneipe" werden erklingen und das Waidmannsleben wird mit "Ich bin ein freier Wildbretschütz" gepriesen. Darunter aber auch Rhöner Perlen wie "Der heilige Berg der Franken" und "Mittendrin im deutschen Garten, liegt verträumt die hohe Rhön...". So schließt sich für Frank Schmitt der Kreis. "Mit dem Liedgut wollen wir auch ein Stück Heimat erhalten."