Der Konrektorder Grundschule Garitz geht in den Ruhestand.
von unserem Redaktionsmitglied Paul Ziegler
Garitz — "Ausschulung". Bei einem Lehrer dieses Wort zu benutzen, mutet auf den zweiten Blick etwas despektierlich an. Ein einziges Wort für ein ganzes Berufsleben? Claus Wittek, bisher Konrektor der Grundschule in Garitz, hat dieses Wort selbst gewählt, für einen Tag gewählt, der am Dienstag sein letzter Arbeitstag war.
Claus Wittek geht in den Ruhestand.
Gebürtiger Kissinger Sein Name und die Henneberg-Schule sind seit langer Zeit miteinander verbunden. Claus Wittek wurde 1951 in Bad Kissingen geboren, ging hier zur Schule. Später studierte er in Würzburg das Lehramt. 1977 verbrachte er als Vertretung fünf Tage an der Henneberg-Schule, bis er 1980 für fünf Jahre als Lehrer kam.
Eine Zwischenstation zunächst, wie die in der Folge in Oberthulba und Arnshausen waren. Wittek war beliebt. Man schätzte seine freundliche, gelassene, unterstützende Art. Wohlwollen brachten ihm gleichermaßen die Schüler, die Eltern und Kollegen entgegen. Menschenverstand und Augenmaß wollte er zeigen und tat es.
"Kinder sind Kinder und keine kleinen Erwachsenen", sagte er immer. Aber Disziplinlosigkeit gab's bei ihm nicht.
Freundlich, aber unmissverständlich, hat er den Kindern immer eines gezeigt, was die unbedingt brauchen: Grenzen. Wie bei so vielen Dingen im Leben ist dabei eines in der Pädagogik wichtig: die Mischung. Und dafür hatte Claus Wittek ein Händchen.
Ein begeisterter Sportlehrer Letzteres braucht er auch bei seinem Hobby, dem Tennisspielen.
Und so nimmt es nicht wunder, dass Claus Wittek ein ebenso begeisterter Sportlehrer war, der auch für sein "grünes Klassenzimmer" berühmt war und das Projekt "Anschub" mit Leben füllte. "Im Augenblick ist es gar nicht so einfach, sich diese Schule ohne unseren Claus vorzustellen", sagten die Kollegen bei einer kleinen internen Abschiedsfeier, "er hat diese Schule in starkem Maße geprägt". Richtig.
Claus Wittek hat gestern seine Schultasche gepackt. Zum letzten Mal. Häufiger wird er jetzt seine Sporttasche packen, denn ab sofort wird man ihn öfter auf dem Tennisplatz sehen.
