Der Preis wird alle zwei Jahre von der BoxbergerStiftung in Verbindung mit der Stadt Bad Kissingen verliehen. Das sind die Forschungsarbeiten.
Mit Professor Dr. Beate Muschalla und Dr. Martin Gehlen wurden zwei Wissenschaftler mit dem Boxberger-Preis Bad Kissingen 2022 ausgezeichnet, deren Forschungen auf dem ersten Blick nichts verbindet, so Prof. Dr. Michael Linden in seiner Laudatio. Jedoch geht es in beiden um gesundheitliche Störungen mit hoher Relevanz für die Betroffenen: "Richtige Diagnose und richtige Therapie sind das Ziel beider Arbeiten und damit ein Auftrag an die Reha-Einrichtungen."
Seit 2004 wird im zweijährigen Turnus der mit 5000 Euro dotierte Preis von der Boxberger-Stiftung Bad Kissingen in Verbindung mit der Stadt verliehen und zeigt damit die enge, historisch gewachsene Verbindung zum Erbe Anton Boxbergers, aber auch den Anspruch der Stadt als Gesundheitsstandort.
Im Sitzungssaal des Rathauses wurden Preisträger und Gäste von Nina Schroll, die den Festakt am Marimbaphon musikalisch umrahmte, und von Bürgermeister Anton Schick begrüßt.
Die Aufgabe seiner Laudatio sah Linden als Vorsitzender des Kuratoriums darin, "ihnen allen zu erklären, welche tollen Arbeiten wir heute auszeichnen und welche Bedeutung diese Forschungen für den Gesundheitsstandort Bad Kissingen haben". "Systemische Mastozytose als Ursache einer Osteoporose. Prävalenz in einem großen Kollektiv von Rehabilitand*innen und sozialmedizinische Bedeutung" - so lautet der Titel der Forschungsarbeit von Michael Gehlen und seinem Autorenkollektiv.
Als Chefarzt für Rheumatologie und Osteologie an der Klinik "Der Fürstenhof" in Bad Pyrmont setzte er sich einerseits mit der Anhäufung von Mastzellen in Haut oder inneren Organen, die im Knochenmark gebildet werden und zum Umbau der Knochenstruktur führen, auseinander, und andererseits mit dem, gerade im Alter zunehmenden Knochenschwund, wodurch die Knochen poröse werden und damit leichter brechen.
In der Summe ist Osteoporose eine Reha-Erkrankung, weil man den Menschen wieder für Arbeit und Alltag fit machen möchte. Durch eine Knochenmarkuntersuchung, so zeigte der Forschungsansatz, wäre eine Früherkennung möglich und eine passende Therapie wahrscheinlich.
Seit 15 Jahren befasst sich Beate Muschalla mit "Arbeitsplatz-Ängsten". In einer bundesweiten Stichprobe bei Personen im berufsfähigen Alter wiesen sieben Prozent manifestierte, auf den Arbeitsplatz bezogene Ängste auf, die bis zur Arbeitsverweigerung reichen können.