Die Nüdlingerin Marie-Luise Biedermann akquiriert seit zehn Jahren Spenden für das Hilfswerk St. Fortunat. In Bad Kissingen übergab sie erneut einen hohen Spendenbetrag für soziale Projekte.
"Ich habe in meiner Jugend erfahren, dass es Menschen gibt, denen es schlechter ging als mir", betont Marie-Luise Biedermann. Als Kind in der Nachkriegszeit habe sie gelernt, teilen zu können. Seit zehn Jahren ist die Nüdlingerin Marie-Luise Biedermann Präsidentin des Hilfswerkes des Ordens Sankt Fortunat (OSF). Der Zweck des Ordens ist die Förderung von Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, des Gesundheitswesens, des Umweltschutzes, der Jugend- und Altenhilfe, der Völkerverständigung und der Toleranz.
Der Verein fördert weiterhin mildtätige Zwecke. Um dies zu erreichen, wurde vor zehn Jahren das Hilfswerk neu gegründet. Mit rund 80 Mitgliedern ist der Orden verhältnismäßig klein, doch in den letzten zehn Jahren, seit sie an der Spitze des Hilfswerkes steht, konnte Marie-Luise Biedermann rund 347 000 Euro einsammeln.
Wer mit Biedermann spricht, spürt, dass ihr ihre Vereinsarbeit sehr am Herzen liegt und sie viel Engagement hineinsteckt. "Wir sind ein weltlicher Orden, der sich die Haltung unseres Namensgebers, des Hl. Venantius Honarius Fortunatus, der um das Jahr 600 Bischof von Poitiers war, zum Vorbild erwählt hat". Er unternahm alles, um Arme und vor allem Kinder vor Hunger und Elend zu bewahren.
"Diese Haltung, in der das Edle und Schöne mit dem hilfreich Guten zusammenfließt, ist unser Ideal", so Biedermann. Sie prüfe, ob die Spenden gemeinnützig sind, wobei zwei Drittel zweckgebundene seien. Zwischen 2011 und 2015 seien 165 000 Euro gespendet worden. Davon seien 50 000 Euro in den Raum Würzburg, Schweinfurt und Bad Kissingen geflossen.
Von den Spenden der letzten zehn Jahre seien 50 Prozent ins Ausland - beispielsweise nach einem Erdbeben an ein Krankenhaus in die Region Nepal - gegangen, weil diese zweckgebunden waren. Die restliche Hälfte der Spendensumme habe man wie folgt aufgeteilt: 45 Prozent für Jugendbetreuung, 15 Prozent für Behindertenarbeit, zehn Prozent für Kunst und Kultur, fünf Prozent Seniorenarbeit, fünf Prozent Flüchtlingsarbeit und 5 Prozent in die Frauenhilfe.
"Wir als Hilfswerk erfüllen unsere caritativen Aufgaben in Frauenhäusern, Kinderheimen, Palliativstationen, Kinderhospizen, Alten - und Pflegeheimen, unterstützen Klinikclowns, Schulen für Kinder mit Handicaps und kümmern uns um trauernde Kinder", so Biedermann. Dem Verein lägen die Regionen in Deutschland am Herzen, da auch das Spendenaufkommen über die ganze Bundesrepublik verteilt sei
In diesem Jahr seien viele Spenden aus der Region - teils zweckgebunden - gekommen, deshalb blieben diese auch in der Region. "Uns geht es gut, aber wir sehen auch, dass es Anderen nicht so gut geht wie uns. Man muss eben auch einmal über den Tellerrand schauen", so Marie-Luise Biedermann.