Auch wenn es das Bauamt und Landschaftsarchitekt Marcel Adam gerne gesehen hätten, um weiterplanen zu können. Der Bauausschuss konnte sich am Dienstag nicht durchringen, eine Entscheidung über den künftigen Belag der Fußgängerzone zu treffen.
Noch bleibt also offen, ob und wo es Beton- oder Naturstein geben wird. Nur so viel steht bereits fest: Asphaltflächen haben keine Chance.
Geld oder Schönheit Wie der Leiter des Tiefbauamtes den Stadträten verdeutlichte, wäre der Betonstein in der Summe wirtschaftlicher. Grob geschätzt dürfte der Naturstein schon in der Anschaffung um 100 Euro pro Quadratmeter teurer sein als sein Pendant aus Beton. Und das macht bei gut 10.000 Quadratmetern immerhin rund eine Million Euro aus.
Auch bei späteren Reparaturen käme der Betonstein günstiger. Der Naturstein hätte dagegen laut Hornung bei der Festigkeit, Reinigung, beim Winterdienst und in Sachen Optik die Nase vorne.
Obwohl der Stadtrat dank einer eigens organisierten Fahrt die Möglichkeit hatte, sich andernorts Fußgängerzonen anzusehen, folgte der Bauausschuss letztlich einem Vorschlag von
Stadtrat Bernd Czelustek (SPD), der die denkbaren Materialien vor Ort sehen will. Ergo fiel kein Beschluss, denn vor der nächsten Sitzung werden Muster in der Fußgängerzone ausgelegt.
Flickwerk befürchtet Der von zahlreichen Stadträten und auch etlichen Bürgern nicht ungern gesehene Asphalt - vor allem an neuralgischen Stellen wie in den Kurven - dürfte aber chancenlos sein. Nicht nur, weil Marcel Adam vor einem optisch unschönen Mix warnte. Hauptnachteil wäre, dass man nach Reparaturarbeiten jede Naht und jede Fuge sähe. "Nach 20 Jahren hätten sie ein Netz aus Spuren im Asphalt", warnte Hornung.
Besonders durch den Lieferverkehr beanspruchte Flächen - auch auf dem Markplatz - sollten lieber mit Platten kleineren Formats ausgelegt werden.
Diese böten den servogedrehten Reifen der Lastwagen mehr Widerstand als großflächige Platten.
Einstimmig war der Ausschuss der Meinung, Barrierefreiheit und Leitsysteme für sehbehinderte Menschen zu realisieren. Weniger einig waren sich die Räte, welche Bäume überleben dürfen. Drei Bäume hatte der Landschaftsarchitekt zur Disposition gestellt: Die Platane auf Höhe Kupsch, die Linde hinter dem Alten Rathaus und den Ahorn vor dem Lavazza. In Einzelabstimmung sprach sich der Bauausschuss dafür aus, dass die Platane und die Linde fallen können, nicht so der Ahorn auf dem Marktplatz.
Einig waren sich die Räte auch, dass an drei Stellen Wasser gezeigt werden soll.
So per Trinkbrunnen hinter dem Alten Rathaus, mit einer Wasserwand zum Landratsamt hin und einem ebenerdigen und überfahrbaren Wasserspiel am unteren Ende des Marktplatzes.
Weniger Lichtmasten Auch ein Vorentwurfskonzept für die Beleuchtung gab es bereits. So wird die Zahl der Mastleuchten erheblich reduziert. Am Marktplatz wird es nur noch eine Reihe auf der Nordseite geben, auch am Eingang Von-Hessing-Straße werden Mastleuchten stehen. Solche hatten die Planer auch am Ende der Unteren Marktstraße vorgesehen. Hier folgte der Ausschuss mehrheitlich einem Vorschlag von Klaudia Schick (CSU), die dort lieber Hängeleuchten sähe. Ansonsten wird im Wesentlichen mit Wandan bauleuchten und beleuchteten Fassaden gerarbeitet.
In die Diskussion waren zahlreiche Vorschläge von Bürgern aus dem Öffentlichkeitsworkshop berücksichtigt worden. OB Kay Blankenburg (SPD) zeigte sich vom Engagement der Bürger sehr angetan. Und er erinnerte an einen von den Bürgern ausdrücklich gegebenen Hinweis: Die neue Fußgängerzone muss nicht nur schön, sondern auch haltbar sein.