An der Baustelle Kurhausbad und Neumannflügel ging es zuletzt lauter zu. Die Decke des alten Moorlagers wird erneuert, die Martin-Luther-Straße aufgerissen. Bei den Geschäften im Ballingbasar sorgt Letzteres für Sorgenfalten.
An der Großbaustelle Kurhausbad und Neumannflügel ging es in den vergangenen Tagen etwas lauter zu. "Wir haben aktuell zwei Lärmbaustellen", berichtet Architekt Ralf Alsheimer. Die erste betrifft den Bereich zur Prinzregentenstraße, zwischen dem Kurhausbad und dem Nachbargebäude. Dort befindet sich das alte Moorlager, dessen Decke aktuell abgerissen und anschließend neu betoniert wird. Die Decke besteht aus fünf Zentimeter dickem Stahlbeton, den die Arbeiter für den Abriss in kleine Teile schneiden mussten.
Neue Hausanschlüsse fürs LGL
Die zweite laute Außenbaustelle befindet sich in Richtung Ballingbasar. Die Martin-Luther-Straße ist in dem Bereich gesperrt, der Asphalt wird bis zu vier Meter tief aufgegraben. "Dort erneuern wir sämtliche Hausanschlüsse für das Kurhausbad und den Neumannflügel", erklärt Alsheimer. Bislang lief die Entwässerung der beiden Gebäude über das Areal des früheren Kurhaushotels. Nachdem der Freistaat das Hotel-Grundstück inzwischen an einen Investor verkauf hat, müssen Wasser-, Abwasser- und die anderen Hausanschlüsse für das Kurhausbad und den Neumannflügel neu gelegt werden.
Die Arbeiten sollten eigentlich bereits vorige Woche beendet sein, sie stellten sich aber als etwas aufwendiger heraus. "Wir hoffen, dass das Ganze bis Freitag erledigt ist", sagt er. Grundsätzlich werde es bis Mitte August wieder ruhiger. Das Kurhausbad und der Neumannflügel werden zur Außenstelle des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) umgebaut. Während im Neumannflügel aktuell die Trockenbauarbeiten laufen, also die Räume nach der Entkernung neu aufgebaut werden, befindet sich das Kurhausbad im Endspurt. Hier werden bereits die ersten Räume möbliert.
Sorge bei Geschäftsleuten
Die seit zweieinhalb Jahren andauernde Großbaustelle führe bei allen Geschäftsleuten im Ballingbasar zu Umsatzeinbußen, berichtet Ballingbasar-Vermieterin Susi Haub. Dass die Baustelle jetzt noch näher an deren Geschäfte rückt - und das nach der coronabedingten Zwangspause mitten in der Hauptsaison - empfinden sie als ärgerlich. Es fehle dadurch Laufkundschaft. Für das Mein Kissinger Kaffee ist bei dem aktuellen Wetter die Außenbestuhlung besonders wichtig und die grenzt während der Kanalarbeiten direkt an die Bauabgrenzung. "Ich habe Verständnis dafür, dass der Betrieb an der Großbaustelle laufen muss, aber ich habe auch Angst, dass einer meiner Mieter sagt, ich mache nicht weiter", sagt Haub. Sie hätte sich im Vorfeld der Straßensperrung Informationen zu den Einschränkungen gewünscht, damit die Geschäftsleute sich darauf hätten einstellen können.