Bauschrott stützt Strommasten

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Die Stromleitungen werden gerade abgenommen, im Hintergrund ist die alte Sinntalbrücke zu erkennen, die am Samstag gesprengt wird. Fotos: Thomas Dill/Norbert Hildmann
Die Stromleitungen werden gerade abgenommen, im Hintergrund ist die alte Sinntalbrücke zu erkennen, die am Samstag gesprengt wird. Fotos: Thomas Dill/Norbert Hildmann
 
 
 
 
 
 

Die 20-Kilovolt-Leitungen unter dem Bauwerk sind abgenommen, der Strom wird durch provisorische Erdkabel geleitet. Teile der Kragarme gleichen den fehlenden Zug durch die Stahlseile aus.

Der Countdown läuft: In vier Tagen ist Sprengtermin an der Sinntalbrücke. Ein letztes Hindernis wurde nun aus dem Weg geräumt: Eine Spezialfirma nahm die 20-Kilovolt-Freileitung durch das Sinntal unterhalb der Brücke ab. Damit verlieren die einzelnen Masten eigentlich auch ihre Spannung. Damit der Zug auf die Betonmasten nicht zu groß wird, wurden jeweils hinter den Masten tonnenschwere Teile des abmontierten Kragarms abgelegt und mit den Masten verbunden.

Die Versorgungssicherheit ist trotzdem gewährleistet, weil als Provisorium eigens ein Erdkabel die Lücke im Freileitungsnetz füllt. Das wird auch noch einige Wochen bleiben, damit sich ein Stromunfall, wie er sich im August 2009 ereignete, nicht wiederholt. Damals war ein Kran der Freileitung zu nahe gekommen und ein Arbeiter wurde lebensgefährlich verletzt. Seine Kollegen Josef Harfolk und Gerald Barthel reagierten damals schnell und reanimierten den Verletzten erfolgreich.

In der Erde und vor allem unter den aufgehäuften Erdwällen als Puffer erwartet Spreng-Sachverständiger Rainer Melzer eher geringe Erschütterungen. Bei der Stromversorgung dürfte es keine Einschränkungen geben. In Betrieb bleibt auch die Gas-Leitung durch das Sinntal, allerdings werden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.