Bad Kissinger Stadtrats-CSU vor Generationenwechsel

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OB-Kandidat Michael Heppes (links) und Ortsvorsitzender Steffen Hörtler. Foto: Edgar Bartl
OB-Kandidat Michael Heppes (links) und Ortsvorsitzender Steffen Hörtler.  Foto: Edgar Bartl

Die Bad Kissinger CSU wird mit einer vollkommen verjüngten Liste bei der Kommunalwahl am 16. März 2014 antreten. Das war nicht nur Thema beim Federweißenabend am Freitag, das bestätigten auch Ortsvorsitzender Steffen Hörtler und Oberbürgermeister-Kandidat Michael Heppes.

Beide sprudeln vor Begeisterung und kündigen einen Generationswechsel an. Michael Heppes: "Es wird einen Schnitt geben und der wird deutlich ausfallen."

Allerdings: Festgezurrt ist die Liste noch nicht, auch wenn die Arbeiten daran weit fortgeschritten sind, wie Steffen Hörtler sagt. Entschieden werde am Donnerstag, 24. Oktober, die Stadtversammlung der CSU-Ortsverbände. Deshalb nennen Steffen Hörtler und Michael Heppes auch keine Namen.

Dennoch zeichnet sich ab, dass Karin Renner, Klaus Bollwein, Thomas Leiner und Bernhard Schlereth "gesetzt" sind. Karin Renner, seit 1984 im Rat, hatte lange überlegt, ob sie noch einmal antritt. Sie gilt aber als Zugpferd. Außerdem, so Steffen Hörtler und Michael Heppes, ist man auf die Routiniers und deren Erfahrung angewiesen.
Als OB-Bewerber wird Michael Heppes die Liste anführen. Vermutlich dicht gefolgt von Steffen Hörtler. Der will das nicht bestätigen, strebt aber einen Platz "ganz vorne" an.

Einschnitt kann Stimmen kosten

Michael Heppes: "Jetzt oder nie; wir wollen und wir werden uns verjüngen." Jüngere Mitglieder sollen aufgebaut werden.

Da müssen "Veteranen" Platz machen. Isolde Anstötz, Fraktionssprecherin a. D., hört auf. "Aufgrund meines Alters", sagt die Juristin. Und: "Nach 18 Jahren im Stadtrat gehört ein Wechsel her". Das sieht Noch-Bürgermeister Peter Deeg genauso. Ihm reichen zwölf Jahre im Stadtrat, außerdem sei er 71 Jahre alt. Jetzt sollten Jüngere ran. Damit kann nicht Peter Krug gemeint sein. Der wollte sich eigentlich nach 30 Jahren aus dem Stadtrat verabschieden, überlegt aber, ob er nicht doch nochmal antritt. Fraktionssprecherin Klaudia Schick hat - "Demokratie lebt vom Wechsel" - vor Monaten aus persönlichen Gründen ihren Rückzug angekündigt.

Insider erwarten, dass auch Brigitte Albert, Elfi Müller, und Dietmar Pfülb aus privaten Gründen ihre relativ kurze kommunalpolitische Karriere beenden.

Dieser radikale Schnitt wird Bad Kissingens CSU Stimmen kosten. Davon gehen Michael Heppes und Steffen Hörtler aus. Aber das nehme man in Kauf, "alles andere wäre Etikettenschwindel", sagten beide.

Sie setzen auf Jüngere, die gezielt aufgebaut werden sollen. Offenbar war es - im Gegensatz zu früheren Zeiten - kein Problem, ausreichend Bewerber auch für hintere Listenplätze zu finden. "Wir müssen nicht um Kandidaten buhlen, wir haben sie", so Steffen Hörtler. Man habe sich "unglaublich bemüht", gute Leute zu finden und sie auf der Liste auch entsprechend zu würdigen. Es habe keinen Streit gegeben, "wir fühlen uns mittlerweile als Einheit".

Mitgliedschaft ist zwingend

Voraussetzung sei allerdings eine CSU-Mitgliedschaft. Hier hat die Union aus dem "Fall" Karl Heinz Laudenbach gelernt, der nie in die Partei eingetreten ist. Dass die strafrechtlichen Vorwürfe gegen den früheren OB sich auf das Wahlergebnis auswirken könne, glauben beide nicht. Michael Heppes: "Diese Themen betreffen uns nicht annähernd." Wenn es Verfehlungen gegeben haben sollte, lägen diese im persönlichen Bereich von Karl Heinz Laudenbach.

Beide werden fast schon euphorisch, wenn sie auf die (Aufbruch-)Stimmung in den vier Ortsverbänden zu sprechen kommen. Die sei toll, die Arbeit mache richtig Spaß.