Bad Kissingens Ex-OB Laudenbach bleibt weiter in U-Haft

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Ex-OB Karl Heinz Laudenbach. Foto: Archiv
Ex-OB Karl Heinz Laudenbach.  Foto: Archiv

Bad Kissingens früherer Oberbürgermeister Karl Heinz Laudenbach (CSU/ parteilos) muss weiter in Untersuchungshaft in Schweinfurt bleiben. Dort sitzt er seit dem 8. August ein. Das Landgericht Würzburg hat seine Haftbeschwerde verworfen.

Das bestätigte am Dienstag Burkhard Pöpperl, der Vizepräsident des Landgerichts. Allerdings bestehe dringender Tatverdacht nur noch hinsichtlich Vorteilsannahme und Steuerhinterziehung. Bei den anderen Vorwürfen - Bestechlichkeit und Geldwäsche - gehen die Ermittler nicht mehr von dringendem Tatverdacht aus.
Burkhard Pöpperl verwies hinsichtlich weiterer Auskünfte an Karl Heinz Laudenbachs Verteidiger, Michael Schulze.

Die Entscheidung des Landgerichts Würzburg kann nun mit einer weiteren Beschwerde zum Oberlandesgericht Bamberg angefochten werden.Ob er das tun wird, hat Michael Schulze noch nicht entschieden. Er wolle zunächst erneut die Akten einsehen, sagte er.

"Die Hauptvorwürfe sind weg"

Aber: "Die Hauptvorwürfe sind weg." Im Raum stünden noch Vorteilsannahme - dafür sieht das Gesetz maximal drei Jahre Haft vor - und Steuerhinterziehung. Dass das Landgericht dennoch weiter Fluchtgefahr bejahe, könne er persönlich nicht nachvollziehen, sagte Michael Schulze. Er halte die Erwägungen des Gerichts hier für nicht überzeugend: Sie seien vor allem auf Karl Heinz Laudenbachs Lebensumstände, Wohnsitz an der Grenze zu Österreich, gestützt.

Michael Schulze: "Ich habe nie gesagt, dass mein Mandant freigesprochen wird." Schon jetzt aber habe der Ex-OB gesellschaftlich und wirtschaftlich schweren Schaden erlitten.
Weitere Auskünfte wollte der Verteidiger nicht geben.

Auf ein Konto in Zypern ?

Gut unterrichtete Kreise wollen wissen, dass die vom AWO-Bezirksverband Unterfranken gezahlte Vermittlungsgebühr für den Verkauf von Fürstenhof und Schweizerhaus-Café nach Zypern geflossen sei. Das sei bei einer routinemäßigen Steuerprüfung aufgefallen. Erst wegen der Zypern-Krise sei es schließlich möglich geworden, zu klären, welchen Weg das Geld genommen haben soll.