Bad Kissingen und Eisenstadt feiern Jubiläum

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Der Eisenstädter Norbert Mühlgassner führte beim diesjährige Rakoczy-Fest die Delegation aus Österreich an, am kommenden Freitag wird das 35-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert. Foto: Paul Ziegler
Der Eisenstädter Norbert Mühlgassner führte beim diesjährige Rakoczy-Fest die Delegation aus Österreich an, am kommenden Freitag wird das 35-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert. Foto: Paul Ziegler
Dietrich Försch, Präsident des Partnerschaftskomitees Bad Kissingen.
Dietrich Försch, Präsident des Partnerschaftskomitees Bad Kissingen.
 
Der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner.
Der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner.
 
 
Klaus Kolb
Klaus Kolb
 

Vor 35 Jahren besiegelten Eisenstadt und Bad Kissingen ihre Verbindung als Partnerstädte. Am Freitag wird gefeiert. Wir haben in beiden Städten nachgefragt, ob solche Partnerschaften heute noch zeitgemäß sind.

Schon an die 30 Mal war Klaus Kolb in der Bad Kissinger Partnerstadt Eisenstadt. "Das sind immer sehr freundschaftliche und herzliche Begegnungen", schwärmt der 75-Jährige. Kolb war vor genau 35 Jahren einer der Geburtshelfer: "Ich kam im April 1978 zur Stadt und wurde gleich damit beauftragt, die Partnerschaft zu organisieren." Im August 1978 war es soweit: "Wir sind mit rund 30 Leuten runtergefahren", erinnert sich Kolb.

 


"Ein Jahr später war der Gegenbesuch, wir haben damals gebetet, dass es schönes Wetter gibt", erzählt Kolb. Schließlich wollten die Bad Kissinger auch die Rhön und das gute Kreuzberg-Bier präsentieren. Alles ist gut gegangen und die Deutschen konnten sich für den guten Rotwein in Österreich revanchieren.

 

"Solche Städte-Partnerschaften tragen zum Frieden in Europa bei", ist Kolb bis heute überzeugt.

Kolb ist für heute Abend zum Festakt eingeladen, zu dem der Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner mit 30 Besuchern anreist. "Bad Kissingen und Eisenstadt sind mehr als nur Partnerstädte. Seit über drei Jahrzehnten verbindet die beiden Städte eine innige Freundschaft, die weit über die offizielle Kooperation hinausgeht", sagt Steiner.

"Neben den offiziellen Besuchen von Delegationen haben sich auch zahlreiche persönliche Kontakte entwickelt und Freundschaften gebildet", verweist Steiner auf die beiden Feuerwehren und die gegenseitigen Besuche zu Rakoczy-Fest in Bad Kissingen sowie Wein- und Genusstagen in Eisenstadt.

Zum Rakoczy-Fest kommt seit 1996 auch jedes Jahr der Eisenstädter Nebenerwerbswinzer Norbert Mühlgassner: "Städtepartnerschaft bedeutet für mich mehr als ein paar nette Tage

in einer anderen Stadt", sagt er. "Als ich 1996 das erste Mal zum Rakoczyfest mitgenommen wurde, kannte ich Bad Kissingen eigentlich nur dem Namen nach. Aber gleich bei meinem ersten Besuch durfte ich erfahren, dass man als Eisenstädter in Bad Kissingen als einer aus der Partnerstadt sehr herzlich aufgenommen wird." 22 Mal war er mittlerweile in Bad Kissingen, auch außerhalb des Rakoczyfestes: "Aus einigen Begegnungen entwickelten sich in den Jahren wirkliche Freundschaften."

"Ich messe der Städtepartnerschaft nach wie vor einen hohen Wert zu", sagt Dietrich Försch, Präsident des Bad Kissinger Partnerschaftskomitees. "Wir können kein vereintes Europa schaffen, wenn sich die Menschen nicht verstehen." Europa dürfe nicht von oben diktiert werden, fordert der 72-jährige ehemalige Polizist. "Jeder, der sich für die Partnerschaft engagiert, ist ein Botschafter für den Europa-Gedanken."