Wohin führt der Weg des Gewerbegebiets Buchrasen?

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Das städtische Gewerbegebiet Buchrasen hat sich in den vergangenen Monaten gefüllt. Alle Grundstücke sind verkauft. Jetzt steht die Frage, wie es weitergeht. Foto: Steffen Standke
Das städtische Gewerbegebiet Buchrasen hat sich in den vergangenen Monaten gefüllt. Alle Grundstücke sind verkauft. Jetzt steht die Frage, wie es weitergeht. Foto: Steffen Standke

Im städtischen Gewerbegebiet am Ehrenberg sind alle Grundstücke verkauft. Ist nun eine Erweiterung geplant? Immerhin soll in Richtung innere Erschließung etwas getan werden.

Die Siebmaschine rattert ununterbrochen, trennt grobe Steine vom feineren Sand. Timo Sitte nimmt mit der Baggerschaufel Material auf, lässt es auf den Rüttler fallen. Der Nachschub muss stetig sein. Der Erdbauunternehmer füllt gerade im städtischen Buchrasen ein Grundstück auf, um dort später Schotter und andere Baustoffe zu lagern.

Überhaupt gilt: Auch andernorts im Gewerbegebiet herrscht Bewegung. Bagger bewegen Erdmassen, Hallen wachsen empor, wie die der Metallbau-Firma Spahn, gleich neben Sittes Spielwüste.

Noch vor etwa drei Jahren galt für den städtischen Teil des Gewerbegebiets: Es bewegte sich nichts. Oder zumindest nicht viel. Besonders die Grundstücke im hinteren Bereich waren Ladenhüter. Anders übrigens als die im Oberleichtersbacher Buchrasen jenseits der Staatsstraße 2790.

Doch dann setzte ein Nachfrageboom ein, mutmaßlich angetrieben von der Abholzung eines Waldes, der über Jahrzehnte auf dem für Betriebe vorgesehenen Gelände gewachsen war. Nun kann Marcus Markert vom städtischen Büro Bauleistungen verkünden. "Alle Grundstücke im städtischen Teil sind verkauft. Das Gewerbegebiet ist voll."

Gespräche wurden geführt

Was die Frage nach sich zieht, was nun geschehen soll. Eine anhaltende Nachfrage von Gewerbetreibenden natürlich vorausgesetzt. Laut Dieter Seban (CSU), der zurzeit Stadtoberhaupt Jochen Vogel (CSU) vertritt, gibt es "keine konkreten Planungen oder Gespräche zu einer Erweiterung". Das sei "im Moment einfach zu weit weg".

Vor etlichen Jahren habe es mal die Idee eines gemeinschaftlichen Gewerbegebietes mit dem benachbarten Oberleichtersbach gegeben. Und entsprechende Gespräche dazu, so der Bürgermeister-Stellvertreter. Die Stadt besitze Grundstücke, die auf Oberleichtersbacher Gemarkung liegen (was wohl mit einem Flächentausch für das ehemalige Sägewerk Vorndran zusammenhängt).

Erweiterung nur mit Oberleichtersbach

In der Tat scheint nichts an der Nachbargemeinde vorbeizugehen, wenn das städtische Gewerbegebiet Buchrasen ausgedehnt werden soll. Ein Blick in den Bayernatlas zeigt: Die Gemarkungsgrenze beider Kommunen verläuft gleich östlich. Die Erschließung einer Erweiterung müsste wohl über Oberleichtersbacher Gelände laufen.

Und wenn sich der städtische Buchrasen nach Norden oder Westen ausweitet? Dem scheint die recht abschüssige Landschaftsbeschaffenheit Grenzen zu setzen. Dieter Seban sagt aber auch mit Blick auf andere mögliche Gewerbestandorte im Stadtgebiet: "Wir haben es nirgendwo so, dass es schnell gehen könnte." Der Ausweisung von Gewerbefläche würden langwierige Verfahren vorausgehen. Denn es seien zum Beispiel Belange der Landwirtschaft und des Naturschutzes betroffen. Flächen seien mit Wald bestanden.

Derweil soll im hinteren Teil des städtischen Buchrasens etwas getan werden, um die neu entstehenden Betriebsgelände besser an das öffentliche Straßennetz anzubinden. Bisher führt nur ein leicht abschüssiger, geschotterter Feldweg vom Wendehammer an der Werkhalle Spahn Richtung Waldkante - etwa 200 Meter.

Ursprünglich war angedacht, das Abwasser von den neuen Grundstücken per Hebeanlage ins bestehende Kanalnetz der Buchrasen-Straße einzuspeisen, berichtet Dieter Seban. Jetzt könnte es darauf hinauslaufen, dass der Feldweg um etwa 80 Zentimeter angehoben und mit einer eigenen Entwässerung versehen wird.

220 000 Euro im Haushaltsentwurf

Allerdings kostet so eine solide Lösung auch mehr als die bisher veranschlagten 70 000 Euro. Im Entwurf für den noch nicht beschlossenen städtischen Haushalt findet sich ein Ansatz von 220 000 Euro dazu.

In den Augen von Bauhofleiter Michael Krug, der auch eine Straßenbauausbildung besitzt, ist der größere Ausbau die bessere Lösung. Die Grundstücke lägen alle recht hoch, wenn sie aufgefüllt seien. Und bei einer auf ähnlichem Niveau liegenden asphaltierten Straße seien die Zufahrten nicht so steil.

Dieter Seban betont allerdings, dass eine Entscheidung über Hebeanlage oder höhergelegte Asphaltstraße noch nicht getroffen ist. Die 220 000 Euro würden im Haushaltsentwurf stehen, um handlungsfähig zu sein, wenn es soweit ist. Seines Wissens hat es noch keine Ausschreibung für die Bauleistungen oder ähnliches gegeben.