Noch existiert der Verein der Hallenbad-Förderer in Wildflecken, allerdings wohl definitiv nur noch bis zum 21. Februar. Der erste Auflösungsversuch am Sonntag hatte keinen Erfolg, da sich nicht genügend Mitglieder versammelten.
                           
          
           
   
          Nach der Schließung des Wildfleckener Hallenbades zum Jahreswechsel steht auch der Förderverein vor seiner Auflösung. Vukasin Stankovic, Vorsitzender des Fördervereins, machte klar: "Die Entscheidungen sind eigentlich alle gefallen. Es geht jetzt nur noch darum, die Sachen ordnungsgemäß zu Ende zu führen." 
Die Satzung des Vereins sieht vor, dass mindestens zwei Drittel der Mitglieder bei einer Auflösungsversammlung anwesend sein müssen. Bei einem Mitgliederstand von 151 hätten also 101 Mitglieder kommen müssen. Dieses Vorhaben ließ sich erwartungsgemäß am Sonntagabend nicht realisieren. 56 Mitglieder zeigten Präsenz, demnach war eine sofortige Auflösung noch nicht möglich. 
  
  Neuer Anlauf
 
Jörg Kufel aus der Vereinsführung erläuterte, dass innerhalb von vier Wochen ein neuer Anlauf genommen werden muss. Am 21. 
Februar, 18 Uhr, wird der Verein den zweiten Versuch starten. Dann allerdings müssen laut Satzung nicht mehr zwingend zwei Drittel der Mitglieder kommen. Eine kleine Hürde gilt es noch zu überspringen: Die dann anwesenden Mitglieder müssen mit der sogenannten Drei-Viertel-Mehrheit für die Auflösung stimmen. 
 Im Verlauf der Versammlung entwickelte sich erneut eine rege Diskussion über das Ende des Hallenbades. Wolfgang Schmid hätte sich eine Unterschriftensammlung gewünscht, um das Stimmungsbild in der Bevölkerung zu erfragen. Vorsitzender Stankovic machte deutlich, dass der Förderverein gar keine eigenständigen Möglichkeiten hat, um das Hallenbad zu erhalten.
 "Es liegt nicht in unserer Hand." Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) schaltete sich in die Debatte ein: "Ich kann verstehen, dass es eine emotionale Angelegenheit ist. 
Ich kann auch nachvollziehen, dass der ein oder andere ganz bewusst nicht zur Auflösungsversammlung gekommen ist. Man hat so viel Herzblut in den Verein gesteckt, dass es einem schwerfällt, diesen Schritt zu gehen." 
  
  Wahlkampfversprechen
 
Kleinhenz stellte sich auch dem Vorwurf, dass er die Rettung des Hallenbades ja bereits im Wahlkampf versprochen habe. "Ich habe immer gesagt, dass wir das Schwimmbad erhalten wollen. Aber das war unter ganz anderen Voraussetzungen."
 Nach der Kostenexplosion von 5,3 auf fast acht Millionen Euro für die Sanierung von Grundschule, Turnhalle und Schwimmbad sei es eben finanziell nicht mehr möglich gewesen. 
"Wir hätten 
Wildflecken keinen Gefallen getan, wenn wir es trotzdem durchgezogen hätten", sagte Kleinhenz.
  
  Möglicherweise ein Vereinsring
 
Sobald der Verein aufgelöst ist, muss das verbliebene Vermögen der Gemeinde überschrieben werden. Weil eine Verwendung für das Hallenbad nun nicht mehr möglich ist, muss das Geld für andere steuerbegünstigte Zwecke verwendet werden. Bürgermeister Kleinhenz sagte, dass der Gemeinderat hierüber entscheiden wird. 
Möglicherweise wird in Wildflecken ein Vereinsring gegründet, der Startkapital sicher gut gebrauchen könnte, sagte Stankovic. "Der Verein hat auf die weitere Verwendung des Geldes aber keinen Einfluss." Im März 2015 hatte der letzte Spielenachmittag im Bad stattgefunden. Eine Veranstaltung, die der Verein selbst ins Leben gerufen hatte. 
  
  Dankeschön an die Schwimmer
 
Nach dem Beschluss des Marktgemeinderats zur endgültigen Schließung des Schwimmbades zog sich der Förderverein von seinen bisherigen Aktivitäten in Wildflecken zurück. Der Verein war bis dahin bei zahlreichen Veranstaltungen weit über da Hallenbad hinaus aktiv gewesen. In den letzten Monaten übernahm der Verein die Eintrittsgelder für die Bevölkerung. "Als kleines Dankeschön für die Schwimmer", sagte Eva Schmitt, die im Vorstand für die Kasse zuständig ist.