Viele frohe Begegnungen beim Brückenauer Mitbringfest

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Maria nahm erfreut die Spiele- und Bücherspende von Lisa Kinalele und Margarethe Wollmann vom katholischen Frauenbund an. Foto: Stephanie Elm
Maria nahm erfreut die Spiele- und Bücherspende von Lisa Kinalele und Margarethe Wollmann vom katholischen Frauenbund an. Foto: Stephanie Elm
Annette und Peter Scheder (2. und 3. von rechts) übergaben die Spende an Beate Ritter-Schiling, Heike Winter, Daniel Eliyas, Heike Kötzner und Benjamin Wildenauer (ganz rechts).Foto: Stephanie Elm
Annette und Peter Scheder (2. und 3. von rechts) übergaben die Spende an Beate Ritter-Schiling, Heike Winter, Daniel Eliyas, Heike Kötzner und Benjamin Wildenauer (ganz rechts).Foto: Stephanie Elm
 
Wubet erklärt den interessierten Gästen die äthiopische Kaffee-Zeremonie. Foto: Stephanie Elm
Wubet erklärt den interessierten Gästen die äthiopische Kaffee-Zeremonie. Foto: Stephanie Elm
 
Valentina Stoyanova und Natali Kondrackaya haben ukrainische Köstlichkeiten gezaubert. Foto: Stephanie Elm
Valentina Stoyanova und Natali Kondrackaya haben ukrainische Köstlichkeiten gezaubert. Foto: Stephanie Elm
 
Nini und Nana Akhvlediani kennen Gerhard Gebhart schon seit Langem. Der interkulturelle und kulinarische Austausch hat sich zwischen den Georgierinnen und dem Volkerser etabliert. Foto: Stephanie Elm
Nini und Nana Akhvlediani kennen Gerhard Gebhart schon seit Langem. Der interkulturelle und kulinarische Austausch hat sich zwischen den Georgierinnen und dem Volkerser etabliert. Foto: Stephanie Elm
 
Bunt und reichhaltig war das Angebot der Flüchtlinge an kulinarischen Spezialitäten. Foto: Stephanie Elm
Bunt und reichhaltig war das Angebot der Flüchtlinge an kulinarischen Spezialitäten. Foto: Stephanie Elm
 
Interkulturelle Begegnung im Planschbecken. Foto: Stephanie Elm
Interkulturelle Begegnung im Planschbecken. Foto: Stephanie Elm
 
Regassa Shiteraw kennt das scharfe Rindfleischgericht Keiwot aus seiner Heimat Äthiopien, hat sich mittlerweile an deutsche Küche gewöhnt, so dass Keiwot für ihn schon fast zu scharf ist. Foto: Stephanie Elm
Regassa Shiteraw kennt das scharfe Rindfleischgericht Keiwot aus seiner Heimat Äthiopien, hat sich mittlerweile an deutsche Küche gewöhnt, so dass Keiwot für ihn schon fast zu scharf ist. Foto: Stephanie Elm
 

Viel Freude machte das Mitbringfest der Volkerser Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft. Bei zahlreichen kulinarischen Spezialitäten aus deren Heimatländern und Deutschland tauschten sich die Gastgeber und Gäste rege aus.

Wie für eine große Familienfeier war das Mitbringfest der Volkerser Flüchtlinge vorbereitet worden. Bunte Luftballons, Musik und Speisen aus verschiedenen Ländern bildeten den Rahmen für viele Begegnungen. Nicht nur die Flüchtlinge hatten sich ins Zeug gelegt, auch einige Gäste brachten Selbstgebackenes, Obst und Salat mit.
Ein buntes Buffet empfing die Besucher in der Flüchtlingsunterkunft in Volkers. Da fiel vielen die Wahl schwer. Gemüsegericht und Couscous-Salat aus Odessa, neben Ragaliki und Oladi aus Weißrussland, sowie Tomaten mit Nüssen aus Georgien. Diese haben Nana und ihre Tochter Nini Akhvlediani gezaubert. Seit einem Jahr sind sie in Deutschland, seit November 2014 in Volkers. Schnell haben sie Kontakt zu den Volkersern gefunden, vor allem zu Gerhard Gebhart und seiner Frau Aurelia. Hilfeleistungen sind für das Ehepaar selbstverständlich.

Gemeinsames Grillen und Kochen

Bald traf man sich zum gemeinsamen Grillen und Kochen. Gerhard Gebhart kennt von seiner Frau Aurelia schon die rumänische Küche, von Nana und Nini auch schon seit einer Weile georgische Spezialitäten. "Es ist eigentlich schade, dass es heute so heiß ist. So wird am Buffet nicht so gut zugelangt", bedauert er, in der Hand ein Stück Chatsuhapuri, ein georgisches Käsebrot. Die georgischen Gerichte lassen sich ohne Probleme mit deutschen Zutaten auch herstellen, erzählt Nana. Nur die Gewürze hat Familie Akhvlediani vorsorglich aus ihrem Heimatland mitgebracht.

Den gleichen Gedanken hatten auch Natali Kondrackaya und Valentina Stoyanova, als sie aus der Ukraine weggingen. "Es geht auch mit deutschen Gewürzen, aber mit unseren ist es besser." Sie haben neben den Tomaten mit Nüssen auch Melonenkürbis-Häppchen, Hühnchen in Nuss-Sauce und vieles Weitere gezaubert. Dass sich die Teller und Schalen schnell leeren, bestätigt: Hier wird nicht nur gekostet, sondern richtig genossen. Natali und Valentina finden vor allem die Leute nett und das Wetter schön. Sie sind gut in Deutschland angekommen und nennen Volkers schon ihre Heimat. Regassa Shiteraw kam vor einem Jahr aus Äthiopien. Zwischen den Rindfleischgerichten Keiwot und Alitsha macht nur die Schärfe den Unterschied, aber was für einen. In den letzten Monaten hat sich Regassa schon so sehr an die deutsche Küche gewöhnt, dass er ein Keiwot genauso scharf empfindet wie ein Deutscher. Da muss schnell noch ein Ragaliki, Blätterteighörnchen mit Kirschfüllung, hinterher gegessen werden. Und weil es gleich daneben steht, auch noch ein Oladi, ein Buttermilch-Pfannkuchen mit Apfel. Vor dem ehemaligen Rhönhotel Berghof wird in einer äthiopischen Kaffeezeremonie Kaffee zubereitet - in aller Ruhe.

Kaffee-Zeremonie

Auf einem Grill werden die grünen Kaffeebohnen zunächst geröstet, bis sie ganz dunkel sind, dann im Mörser zerkleinert und mit heißem Wasser aufgebrüht. Der Topf kommt wieder auf das Feuer, bevor der Kaffee heiß serviert wird. In Äthiopien dauert diese tägliche Zeremonie eine Stunde, erzählt Wubet, die seit einem Jahr in Volkers ist.

Wunsch von Anfang an da

Für das Fest sorgten die Kohlebrickets dafür, dass die Gäste eine halbe Stunde weniger warten mussten. Daniela Schad und ihre "Hand voll Ehrenamtlichen" hatten das Fest vorbereitet. Die Idee und der Wunsch, ein Begegnungsfest zu organisieren, war schon von Anfang an da, als die ersten Flüchtlinge in Volkers ankamen. Doch war es zunächst notwendig, sie erst mal in das deutsche Leben hineinfinden zu lassen. "Es läuft gut", berichtet Schad, die als Sozialpädagogin die Flüchtlingsberatung im Landkreis übernommen hat.

Prioritäten setzen

Mit 26 Stunden pro Woche ist sie mehr als ausgelastet: "Da muss man Prioritäten setzen." Umso mehr freut es sie, dass die Flüchtlinge gut in Volkers angenommen werden. Einige sind im Sportverein aktiv, viele treffen sich auch privat zum Fußballspielen und Kontakte zu den Nachbarn sind inzwischen selbstverständlich. Das Mitbringfest war nicht nur als inner- und interkulturelles Begegnungsfest zu sehen, sondern soll auch ein Dank an die ehrenamtlichen Helfer mit ihren vielen kleinen Hilfen sein. Neben kulinarischer Köstlichkeiten hatten die Organisatoren eine Ausstellung aufgebaut und zeigten einen Film über Viktor, der aus der Ukraine "auszog, um das Fürchten zu verlernen". Von Ungewissheit und Verwirrung, von der Enge in Zirndorf war die Rede und vom Warten auf die Entscheidung, ob "das Fürchten groß genug war", um in Deutschland bleiben zu dürfen.

Historie und Bestimmung der Spende Lisa Kinalele und Margarethe Wollmann überreichten stellvertretend für den Katholischen Frauenbund eine Spiele- und Buchspende an die 10-jährige Maria. Sie wiederum nahm stellvertretend für alle Kinder in der Flüchtlingsunterkunft die Spende erfreut in Empfang. Die Spende war durch ein Konzert von der Liedermacherin Stefanie Schwab ermöglicht worden. Durch ein Konzert des Heeresmusikchorps sah sich der Lions Club Hammelburg-Bad Brückenau in der Lage, die Flüchtlingsunterkunft zu begünstigen. Annette und Peter Scheder überreichten den Scheck an Beate Ritter-Schilling, Heike Winter, Daniel Eliyas, Heike Kötzner und Benjamin Wildenauer.