Eine hohe Investitionssumme war 2022 auch bei der Wasserversorgung nötig geworden. Die Sanierung der Druckmindererschächte und eine Kartuschenfilteranlage im Wasserwerk belaufen sich auf fast 141.000 Euro. Obwohl beide Quellen in diesem Sommer trockengefallen waren und nur ein Brunnen für Motten ausreichen musste, sei die Wasserversorgung "auf ganz gutem Stand".
Im Zugzwang sei die Gemeinde mit der Klärschlammentsorgung gewesen. Für die Zukunft wird eine interkommunale Lösung mit der Rhönallianz angestrebt. Sie sei für künftige Projekte ein guter Allianz-Partner. So werde gemeinsam versucht, das Klärschlammkonzept und die Hausärzteversorgung zu stemmen.
Auch der Gemeindewald ist dem Klimawandel unterworfen. Vor zwei Jahren lichteten sich die Reihen, da die mit Borkenkäfer befallenen Bäume, gefällt werden mussten. Mit insgesamt 10.725 Bäumen wie Eichen oder Hainbuchen wurde wieder aufgeforstet.
Gemeine muss priorisieren
Nach wie vor ist der endgültig geplante Trassenverlauf der Fulda-Main-Leitung nicht sicher. Nach bisherigen Planungen wären alle drei Ortsteile von Motten betroffen, doch wurde der Verlauf angepasst, nachdem die eingereichten Stellungnahmen ausgewertet wurden. Eine neue mögliche Variante würde sich von Motten kommend über Kothen nach Heubach erstrecken. "Wir diskutieren nicht mehr, ob die Trasse kommt, sondern wo sie kommt", machte Habersack klar.
Bei den in der Zukunft anstehenden Investitionen dämpfte Habersack die Erwartungen. Die Gemeinde müsse auf Grund von personellen und finanziellen Ressourcen priorisieren. Die Feuerwehren seien aber "eine Pflichtaufgabe der Gemeinde".
Die Verbesserung der Energiebilanz betreffend, fragte ein Zuhörer, ob in der Gemeinde Photovoltaik(PV)-Flächen angedacht seien. Die Bauleitplanung würde im Gemeinderat besprochen, dann könnten PV-Flächen ausgewiesen werden, erklärte Habersack.
Zahlen
Der Verwaltungshaushalt schließt in diesem Jahr mit 3,398 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit 4,106 Millionen Euro. Das Haushaltsvolumen war im Laufe der letzten Jahre stetig gestiegen. 2011 lag der Gesamthaushalt bei knapp 4,145 Millionen Euro, heuer bei etwa 7,505 Millionen Euro.
Die Gewerbesteuer zeige "eine sehr erfreuliche Entwicklung", so Bürgermeisterin Katja Habersack. Sie stieg 2021 auf 1,143 Millionen Euro (2020: circa 846.500 Euro). Auch der Einkommenssteueranteil zeigt eine kontinuierliche Steigerung. Im vergangenen Jahr lag sie bei 9978.000 Euro.
Die Rücklagen schrumpften wegen umfangreicher Investitionen der Gemeinde in den letzten Jahren auf 1,463 Millionen Euro. Allerdings ist die Verschuldung der Gemeinde sehr gering. 2022 liegt sie bei 72172 Euro. "Wir haben eine solide Basis, wir sind leistungsfähig", bestätige die Bürgermeisterin.
Zwar blieben die Umlagesätze der Kreisumlage relativ stabil, auf Grund der höheren Gewerbesteuer stiegen die Zahlungen jedoch leicht auf 854.000 Euro. Deswegen sanken auch die Schlüsselzuweisungen von 461.800 Euro (2020) auf 326.512 Euro (2021).
Einwohner Die Gemeinde Motten hat derzeit 1721 Einwohner. Nach dem bisherigen Tiefststand von 1671 zu Beginn 2021 ging die Kurve 2022 wieder leicht nach oben.