Überraschung zum 70.: Herbert Leibold wird Kothens Ehrenbürger

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Bürgermeister Jochen Vogel übergab Herbert Leibold die Ehrenbürger-Urkunde. Foto: Birgit Will
Bürgermeister Jochen Vogel übergab Herbert Leibold die Ehrenbürger-Urkunde. Foto: Birgit Will

Die Gemeinde Motten hat einen neuen Ehrenbürger. Herbert Leibold aus Kothen wurde am Samstag, seinem 70. Geburtstag, die Ehrenbürgerwürde verliehen. Dies war im Gemeinderat bereits in der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen worden.

"Ich bin froh, dass nichts durchgesickert ist", freute sich Mottens 1. Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) über die geglückte Überraschung. Leibolds "runder Geburtstag" sei zwar nicht der Grund der Auszeichnung gewesen, aber ein willkommener Anlass.

42 Jahre im Gemeinderat

Erst in diesem Jahr hatte Herbert Leibold seine kommunalpolitische Laufbahn beendet. Insgesamt sieben Perioden, d. h. 42 Jahre lang war er Gemeinderat gewesen, davon 24 Jahre 2. oder 3. Bürgermeister. In 2008 erhielt der Rentner die Kom munale Verdienstmedaille in Bronze. "Wenn man es zusammenzählt, hast du fast mehr Jahre ehrenamtlich für die Gemein de Motten geleistet, als du heute alt geworden bist", honorierte das Gemeindeoberhaupt Lei-
bolds ehrenamtliches Engagement, das weit über das normale Maß hinausgehe. Er sei damit Vorbild für die jüngere Generation. Allerdings musste Vogel eingestehen, dass so etwas in der heutigen Zeit kaum noch zu erreichen sei: "Herbert, du hast die Latte sehr hoch gelegt."

Größtenteils Spaß gemacht

Leibold begann seine politische Laufbahn 1972 unter Bürgermeister Karl Treitz, damals war Kothen noch selbständig. Vier Bürgermeister hat er kommen und gehen sehen. Viele Großprojekte sind während seiner Amtszeit verwirklicht worden, wie die komplette Erneuerung der Wasserversorgung, die Erschließung von Baugebieten, Bau und Erneuerung der Kläranlagen und der Ausbau der Ortsstraßen in Kothen und Speicherz im Rahmen der Flurbereinigung. Auch der Bau von Rathaus und Bauhof wurden in dieser Zeit verwirklicht. Seine kommunalpolitische Arbeit habe ihm größtenteils Spaß gemacht, wenn es auch hin und wieder Punkte gegeben habe, die ihm nicht so gefallen hät ten: "Das ist eben so in der Politik."

Sport die Hauptsache

Jetzt sei aber die Zeit reif gewesen, für Jüngere Platz zu machen. Das Ergebnis der diesjährigen Kommunalwahl habe ihn aber doch etwas erstaunt. In Kothen wurden zwei Frauen neu in das Gremium gewählt. "Anscheinend gibt es hier Nachholbedarf", scherzt er. Mit großem Interesse verfolge er den Ausbau der Ortsdurchfahrten in Motten und Kothen - Entscheidungen, an denen er noch beteiligt gewesen ist. "Es freut mich, dass es funktioniert, nachdem es so lange gedauert hat", sagt er.

Mit der Auszeichnung honoriert die Gemeinde Motten aber auch Leibolds Einsatz für die Vereine und sein kirchliches ehrenamtliches Engagement. "Solange ich es körperlich kann, helfe ich gerne überall aus", versichert er. In den Sommermonaten ist er als Kirchenverwaltungsratsmitglied oft auf dem Maria Ehrenberg zu finden. Doch Sport sei für ihn die Hauptsache. Leibolds Herz schlägt von Kindheit an für die DJK Kothen. Der frühere Fußballspieler begann sich 1976 als Jugendleiter zu engagieren. Von 1980 bis 2000 hatte er das Amt des ersten Vorsitzenden inne. Seit 2010 ist er gemeinsam mit Thomas Beck als Doppelgespann wieder an der Spitze des Vereins, dessen Ehrenvorsitzender er ist.