Stadtfest: Das sagen die Vereine
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Montag, 22. Juni 2015
Die Bilanz des 34. Bad Brückenauer Stadtfestes fällt durchwachsen aus. Die Vereine sind im Großen und Ganzen zufrieden. Beim Thema Jugendbühne halten sie sich allerdings auffällig zurück.
Alles in allem sind die Bad Brückenauer Vereine mit dem Stadtfest zufrieden. Nur weniger Gäste hatten sie heuer - so die einhellige Meinung. Nach dem Grund muss nicht lange gesucht werden: Mit dem Reitturnier in Detter, dem Schweinfurter Volksfest, dem Stadtfest in Fulda, der "Lutzi" in Rottershausen und der Droohdeseldour in Geroda hatte das Bad Brückenau Stadtfest viel Konkurrenz.
Dass heuer erstmals das Forum die Organisation des Stadtfestes übernommen hat, ging auch an den Vereinen nicht vorbei.
Alles gepasst hat beim Kinderland im Siebener Park. "Für uns hat sich eigentlich nichts verändert", sagt Heribert Jakobsche, 2. Vorsitzender des FC und zuständig für die Fußballer. Auch die Handballer, die auf dem Marktplatz die Bewirtung stemmen, sind zufrieden. Nur ein Punkt habe für Verwirrung gesorgt: "Wir haben nicht ganz verstanden, warum die Musik in der Altstadt bis 1 Uhr genehmigt war und auf dem Marktplatz nur bis 24 Uhr", erzählt Dirk Stumpe von den Handballern.
Planung sehr kurzfristig
Kurzerhand tat sich der FC mit den Karnevalisten zusammen und finanzierte am Samstagabend spontan die Band noch eine Stunde länger. "Das war absolut machbar", sagt Matthias Grief von den Karnevalisten.
Für 2016 appelliert Grief aber an den Veranstalter: "Früher in die Planung!" Persönlich würde er sich wünschen, dass die Stadt wieder die Organisation des Festes übernimmt.
Anders sieht das Armin Sauermann vom Fischereiverein: "Dem Forum sollte man schon noch mal 'ne Chance geben." Allerdings hat's die Fischer heuer mit der Jugendbühne im Rücken kalt erwischt. Der Samstagabend ging wegen der Lärmbelästigung schlecht bis mäßig. "Erst der Sonntag hat's rausgerissen", zieht Sauermann Bilanz. Zudem habe es im Vorfeld Kommunikationsprobleme - zum Beispiel bei der Gaststättengenehmigung - gegeben.
Jugendbühne: Finanzieller Spielraum ist eng
Die Volkerser Vereine und die Schützen spürten den Besucherrückgang wohl am meisten, weil die Händler in der Unterhainstraße heuer in der Sinnaustraße zu finden waren.
Heike Kötzner (CSU), Stadträtin und Ortssprecherin von Volkers, weist darauf hin, dass die Werbung hätte besser sein können. Edgar Rieß von den Schützen wünscht sich, dass mehr für die ältere Generation geboten wird. Er hat aber auch Lob fürs Forum übrig: "Blitzblanke Toilettenwagen... das fand ich fantastisch!" Zudem seien ihm Sicherheitsdienst und Brückenauer Sicherheitswacht positiv aufgefallen.
Bei der Frage, ob die Vereine im nächsten Jahr alle zusammen eine Jugendbühne auf die Beine stellen könnten, signalisieren die Verantwortlichen Offenheit für Gespräche. Aber: "Da kommt's auf die konkreten Bedingungen an", hält sich nicht nur Stefan Richter, Vorsitzender des FC, noch bedeckt. Eines ist klar: Die Vereine brauchen das Geld für ihre Vereinskassen. Der Spielraum ist eng.