So geht es am Kreuzberg jetzt weiter

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Die meisten Gäste am Kreuzberg haben mit den geltenden Regeln wegen Corona keine Probleme.
Die meisten Gäste am Kreuzberg haben mit den geltenden Regeln wegen Corona keine Probleme.
Marion Eckert
Zurück zum Original: Ab dem 1. Februar gibt's das Kreuzbergbier wieder ausschließlich im Steinkrug. Geschäftsführer Christian Weghofer (links) und Gastronomieleiter Giuseppe Cerasola verkündeten jetzt das Aus für die Glaskrüge.
Zurück zum Original: Ab dem 1. Februar gibt's das Kreuzbergbier wieder ausschließlich im Steinkrug. Geschäftsführer Christian Weghofer (links) und Gastronomieleiter Giuseppe Cerasola verkündeten jetzt das Aus für die Glaskrüge.
Thomas Pfeuffer

Geschäftsführer Christian Weghofer spricht über Corona, Bauprojekte, die Personalsituation und die zukünftige Entwicklung des Kreuzbergs.

Christian Weghofer, Geschäftsführer der Klosterbetriebe GmbH, holt tief Luft: "Corona forderte und fordert uns allen das Letzte ab". Die geltenden Auflagen wegen Corona seien für Gäste und Personal mitunter eine Belastung. "Der Gesetzgeber lastet die Kontrollen der Gastronomie auf."

Täglich müssen er und sein Team sich informieren, ob möglicherweise kurzfristig, quasi über Nacht, von der Bayerischen Staatsregierung neue Regeln erlassen wurden. Oft kommen solche neuen Anordnungen an einem Freitag Nachmittag. Dann schnell zu reagieren, sei nicht immer einfach.

Wer derzeit im Biergarten oder der Klosterschänke einkehren möchte, muss sich am Eingang zum Biergarten mit seinem Kontaktdaten registrieren und entsprechend der 3G-Regelung einen Nachweis vorlegen, das heißt einen Nachweis über eine Impfung, eine überstandene Corona-Infektion oder einen aktuellen negativen Corona-Test.

Jeder Gast bekomme dann einen festen Sitzplatz zugewiesen. Im Berggasthof Elisäus erfolgt die Registrierung und der Nachweis am Platz. Eingecheckt werden kann sowohl im Biergarten wie auch im Elisäus problemlos mit der Luca-App oder alternativ auch analog.

"Die meisten unserer Gäste sind hochzufrieden. Sie halten schon ihr Smartphone und ihre Impfnachweise bereit", berichtet Weghofer. "Insgesamt haben die Gäste das Gefühl bei uns gut aufgehoben zu sein. Viele sind dafür sehr dankbar. Auch das Anstellen ist kein Problem, weil die Gäste wissen, dass sie einen Sitzplatz bekommen." Überhaupt sei der feste Sitzplatz eine der Corona-Neuerungen, die gut ankomme und sich bewähre. "Viele sind froh, unbekümmert sitzen zu können."

Manche Gäste reagieren ungehalten

Eine geringe Anzahl an Gästen habe mit den geltenden Corona-Regeln Probleme und lasse ihren Unmut darüber am Personal aus. Da komme es auch vor, dass verbal randaliert werde und Gäste schlechte Stimmung mitbringen. Ärger habe es auch mit unterschiedlichen Masken-Regelungen in den Bundesländern gegeben. Als in Bayern nur FFP2-Masken erlaubt waren, in Hessen und Thüringen aber auch medizinische Masken, gab es Gäste, die unwissend zum Kreuzberg kamen und sich ärgerten, wenn sie von der bayerischen Regelung hörten.

Weghofer habe auch feststellen müssen, dass manche Gäste nicht verstehen wollen oder können, dass die Gesetze und Vorgaben von der Regierung und nicht von ihm gemacht werden. Um am Kreuzberg eine einheitliche Vorgehensweise zu haben, spreche er sich mit Marc Trum von der Gemündner Hütte regelmäßig ab.

Seitdem Christian Weghofer Geschäftsführer am Kreuzberg ist, steht der Antoniussaal tagsüber den Gästen zur Verfügung. "Ich muss doch, wenn es regnet, den Leuten einen Sitzplatz anbieten können", begründete er die Entscheidung. Damit ist der Antoniussaal nicht mehr den Hausgästen vorbehalten, diese sind im Gegenzug im Elisäus willkommen. Die Änderung sei bei den Hausgästen sehr gut angekommen, da sie abends die Möglichkeit haben, auf der Terrasse zu sitzen und der Berggasthof auch länger geöffnet habe, als die Klosterschänke.

3G+

Der Biergarten werde bis Ende Oktober geöffnet sein. Um ab November die Gaststuben wieder voll besetzen zu können, soll künftig am Kreuzberg 3G+ gelten. Das heißt, es reicht nicht mehr nur ein Corona-Schnelltest aus, sondern nur ein negativer PCR-Test berechtigt zum Eintritt. Genesene und Geimpfte haben weiterhin die Nachweise vorzulegen.

Die Vorteile liegen für Weghofer auf der Hand: Bei 3G+ kann auf Masken und Abstand verzichtet werden. 50 Prozent mehr Besucher als mit Abstandsregelungen können in den Wirtsstuben Platz finden. In den Wintermonaten von November bis März schließt die Klosterschänke unter der Woche eine Stunde früher. Das heißt es ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Adventsmarkt ist geplant

Ein Zelt für den Biergarten wird es in diesem Winter nicht geben. Im vorigen Jahr konnte das Zelt, aufgrund des Lockdowns ab November kaum genutzt werden. Stattdessen setzt Weghofer auf 3G+ für den Innenbereich. Noch strenger werden die Regeln für den Adventsmarkt ausfallen. "Wir werden nur mehr Gäste mit 2G reinlassen können", kündigt Weghofer an und begründet: "In den Gaststuben ist es mit den Gästen und Ausstellern sehr eng." 2G heißt nur noch Geimpfte oder Genesene. Aber: Je nachdem welche neuen beziehungsweise weiteren Vorgaben von Seiten der Regierung beschlossen werden, müsse umgeplant werden. Der Adventsmarkt ist für das erste Adventwochenende vom 26. bis 28. November geplant. Im November finden die Religiösen Tage für Männer und Frauen im Kloster Kreuzberg statt. Geschlossen wird der Gastbetrieb nicht, so wie das früher im November üblich war.

Personal aufgestockt

Weghofer verwies zunächst auf die durchweg schwierige Personallage in der Gastronomie. Neue Mitarbeiter zu finden, sei nicht einfach. Daher sei er bestrebt, zufriedene Mitarbeiter zu haben, die gerne zur Arbeit kommen und dem Kreuzberg treu bleiben. Das Klima unter den rund 100 Angestellten bezeichnete er als gut. Die Corona-Zeit habe gezeigt, dass nur wenige abgewandert sind, die meisten nahmen die Arbeit nach dem Lockdown wieder auf. Neue Mitarbeiter konnten in den vergangenen Wochen eingestellt werden, so dass der Personalstamm aufgestockt wurde.

Weghofer beschreibt die Situation, wenn gleich mehrere Fachkräfte krankheitsbedingt ausfallen sollten. Um für solche Fälle gewappnet zu sein, brauche es einen zuverlässigen und ausreichend großen Personalstamm. Zu schaffen mache dem Personal das eine oder andere Mal der Umgang der Gäste, wenn die Wertschätzung für das Servicepersonal fehle. Einen Wechsel gibt es in der Brauerei. Am 1. November kommt ein neuer Braumeister, der in Kürze auch öffentlich vorgestellt werden wird. Der bisherige langjährige Braumeister verlässt den Kreuzberg.

Größere bauliche Entwicklungen

Wie ist es um die bauliche Situation am Kreuzberg bestellt? "Wir haben ein Riesen-Problem mit dem Brandschutz", bringt es Weghofer auf den Punkt. Doch das Thema sei erkannt, ein Gesamtkonzept für den Kreuzberg bereits erstellt. Ende des Monats erwarte er die Entscheidung des verantwortlichen Gremiums der Franziskanerprovinz. Dass es in dem Gesamtkonzept um größere bauliche Entwicklungen gehen werde, konnte er jetzt schon verraten. Die Vorstellung werde zeitnah erfolgen, so bald das offizielle Ok gegeben wurde.

Den Kreuzberg bezeichnet Weghofer als touristisches Aushängeschild der Rhön. In dieser Funktion müsse der Kreuzberg seinen Gästen ein zeitgemäßes Angebot machen, das einerseits der Tradition gerecht werde, aber auch in die Zukunft weise. "Ziel muss es ein, den Kreuzberg für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfähig zu machen".