Schulkonzerte des Bayerischen Kammerorchesters kommen gut an

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"Wolferl" - Wolfgang Amadeus Mozart - stellte die Lebensgeschichte seiner Jugend dem Nachwuchs eindrucksvoll dar. Fotos: BKO
"Wolferl" - Wolfgang Amadeus Mozart - stellte die Lebensgeschichte seiner Jugend dem Nachwuchs eindrucksvoll dar. Fotos: BKO
Foto: BKO
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Die Schulkonzerte des Bayerischen Kammerorchesters finden große Resonanz. Beim Projekt "Mein Name ist Wolferl, ich bin ein Musikus!" folgen die Kinder den Spuren von Wolfgang Amadeus Mozart.

Fast alles war anders bei diesen zwei Konzerten, die das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau (BKO) bot. Aber eben nur fast: Die Spielfreude, die Qualität der Darbietung sowie die Konzentriertheit des achtköpfigen Ensembles stellte sich wie gewohnt höchst professionell dar. Das Publikum indes war sehr jung und sehr aufgeregt. Und am Ende sehr begeistert.

Lena Bachmann aus Einraffshof, Zweitklässlerin in der Schondraer Schule, fand´s gut. "Am besten war der Wolferl, als er in der Kiste lag." Und so eine Art von Musik habe sie auch noch nie gehört. Klar, der Wolferl (alias Florian Weber) war der Star. Er verkörperte kindgerecht die Figur des genialen Wolfgang Amadeus Mozart. Der spanische Dirigent Carlos Domínguez-Nieto schrieb die Texte für diese Aufführung, und neben dem Dirigat übernahm er die Rolle des Erzählers in der Figur des Leopold Mozart, dem Vater vom Wolferl. Das Konzept lieferte das Ensemble "concierto münchen". Domínguez-Nieto gründete es schon 1998.

Die Story über die Familie Mozart wurde nun für Bad Brückenau adaptiert und mit Musikern des BKO einstudiert. Der BKO-Manager Pavol Tkac umschreibt das Ziel der Produktion so: "Wir wollen so viele Kinder wie möglich erreichen, sie die besondere Atmosphäre im König Ludwig I.-Saal erleben lassen und so für klassische Musik begeistern." Die Kombination aus Schauspielerei, Vermittlung von Wissen und Hinführung zu klassischer Musik war - nicht nur für das junge Publikum - beeindruckend.

Zwei Aufführungen - beide sind bestens besucht

Zwei Aufführungen bot das BKO, insgesamt 500 Kinder aus fünf Grundschulen der Region nutzten dieses außergewöhnliche Angebot. Und während vorher noch allerhand Gewusel und Geplappere war, wurde es bereits nach wenigen Tönen andächtig still. Als Wolferl auf die Bühne trat ("Mein Name ist Wolferl, und ich bin ein Musikus!") und immer wieder neue Gegenstände aus seiner mitgebrachten Kiste hervorholte, dasprangen die Kids auf, gaben Szenenapplaus und reckten die Hälse, um auch ja nichts zu versäumen. Die Kinder durften sogar mitsingen.

Immer wieder wurde der kleine Mozart krank, lag in seiner Kiste, einziger Trost war sein geliebter Teddybär. Dennoch vermittelte der auch schauspielerisch begabte Dirigent Domínguez-Nieto den Kindern einen wichtigen Satz: "Hauptsache ist, dass man beim Musizieren Spaß hat." Zumindest beim Zuhören und Mitmachen hatten die Kinder bereits sehr viel Spaß.

Es bleibt zu hoffen, dass sie sich vom "Virus Musik" infizieren lassen - und gerne wiederkommen. Vielleicht nicht nur zu einem Kinderkonzert, denn neben freiem Eintritt für Kinder bis zwölf Jahre bietet das BKO auch Rabatte auf Konzertkarten für Erwachsene, die ihre Kinder oder Enkel z.B. zu den Jahreszeitenkonzerten mitbringen. Einmal mehr bewies das BKO, dass Kultur kein Luxusgut darstellt, sondern für jedermann zugänglich ist. Die Geschichte des Mozart ging nur bis zu seinem 15. Lebensjahr - Fortsetzung also unbedingt erwünscht.